Agrar - Rostock:Gut 13 Prozent der Lebensmittelproben 2022 beanstandet

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Rostock (dpa/mv) - Mehr als 13 Prozent der knapp 7600 im zuständigen Landesamt untersuchten Lebensmittelproben in Mecklenburg-Vorpommern mussten 2022 beanstandet werden. Dabei handelte es sich wie in Vorjahren hauptsächlich um Kennzeichnungsprobleme, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervorgeht. Dies war demnach bei fast 72 Prozent der Beanstandungen der Fall. Hierbei geht es etwa um unkorrekte Angaben von Zutaten oder fehlende Angaben von Zusatzstoffen.

Deutlich kleiner war der Anteil an den Beanstandungen wegen mikrobiologischer Verunreinigungen etwa mit krankmachenden Keimen (gut 18 Prozent) oder wegen Abweichungen in der Zusammensetzung (2,9 Prozent).

Als Beispiel verwies das Schweriner Umweltministerium etwa auf Proben von Reisnudeln aus Asia-Läden. In einem Fall sei mittels PCR-Untersuchung gar kein Reis festgestellt worden. Vielmehr wiesen die Ergebnisse demnach auf Hartweizen hin. In einem anderen Fall wurde gentechnisch veränderter Reis nachgewiesen, der in der EU verboten sei.

"Grundsätzlich haben wir es mit einer konstanten Qualität von Lebensmitteln zu tun. Unsere Lebensmittel sind sicher!", erklärte Umweltminister Till Backhaus (SPD). In der Gesellschaft wachse seit Jahren das Bedürfnis nach Transparenz und Qualität bei der Lebensmittelproduktion. "Das freut mich als Ernährungsminister, denn es zeigt, dass die Menschen ihren Lebensmitteln wieder mehr Wert beimessen."

Steckt in gluten-freien Produkten tatsächlich kein Gluten? Ist ein Wildtier wegen einer bestimmten Tierseuche verendet? Wie entwickeln sich die Dünge- und Futtermittelpreise und wie viel Fisch wird im Nordosten gefangen? Die mehr als 300 hauptsächlich in Rostock angesiedelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LALLF decken ein bereits Themenspektrum ab.

Allein 2022 wurden laut Landesumweltministerium vom LALLF knapp 600.000 Proben unterschiedlichster Art untersucht, davon allein 528.600 Proben aus der Tierseuchendiagnostik.

Zu den untersuchten Krankheiten gehört etwa die Vogelgrippe. Verdachtsfälle würden zunächst vom LALLF untersucht und positive Befunde anschließend zur Bestätigung vom Friedrich-Loeffler-Institut auf die Insel Riems bei Greifswald analysiert, erklärte Backhaus.

Auch die Afrikanische Schweinepest hat die Behörde im vergangenen Jahr beschäftigt. "Die ständige Einsatzbereitschaft in den LALLF-Laboren für die Erstuntersuchung von Tiermaterial ist indes beispielhaft", lobt der Minister im Vorwort des Jahresberichts. 2011 seien noch ganze 49 Proben auf die Schweinepest untersucht worden. Die mehr als 37.800 Proben des Jahres 2022 ließen erahnen, welcher Logistik- und Personalaufwand nötig sei.

© dpa-infocom, dpa:230607-99-973899/3

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