Agrar - Quedlinburg:Bauern fordern genaue Untersuchung von Grundwasserbelastung

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Cottbus (dpa/bb) - Bauern in Brandenburg fordern mit Blick auf Änderungen der Düngeverordnung durch die Bundesregierung eine genauere Untersuchung der Grundwasserbelastung. "Wenn wir ein realistisches Bild über den Zustand unseres Grundwassers zur EU nach Brüssel melden wollen, brauchen wir mindestens eine Verzehnfachung der Messstellen", sagte Lutz Wercham, Vorstand des Bauernbunds Brandenburg, am Freitag. Die müssten in ganz Deutschland verteilt werden.

Zudem müsse genau untersucht werden, wer die Verursacher der Grundwasserbelastung mit Nitraten seien, sagte Wercham. Insbesondere Klärwerke und alte Kanalisationen sollten unter die Lupe genommen werden. Die pauschale Aussage, für diffuse Nährstoffeinträge sei stets die Landwirtschaft verantwortlich, sei "hochgradig unseriös". Der Bauernbund Brandenburg ist die Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe im Land.

Dass es bundesweit zu wenige Messstellen gebe, sei nicht richtig, widersprach Rene Schenk, Referent für Grundwasser beim Brandenburger Landesamt für Umwelt. 2012 gab es demnach im Nitratmessnetz für ganz Deutschland 162 Grundwassermessstellen, 2016 waren es schon 697.

Das Nitratmessnetz sei zur Datensammlung auf die Landwirtschaftsflächen ausgerichtet, sagte Schenk. Gebiete, für die strengere Anforderungen gemäß Düngeverordnung festgelegt wurden, würden auch in Brandenburg bei den Messungen auf der Basis eines wesentlich dichteren Messnetzes gesondert ausgewiesen.

Im Ringen um einen besseren Schutz des Grundwassers hat die Bundesregierung weitere Vorschläge für schärfere Düngeregeln an die EU-Kommission geschickt. Mit den Nachbesserungen soll den Angaben zufolge der Nitrateintrag weiter reduziert werden. Bei der Umsetzung stünden auch die Länder in der Pflicht.

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