Agrar - Potsdam:Jetzt 157 Fälle von Afrikanischer Schweinepest

Agrar
Ein Sperrzaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg ist die Zahl amtlich bestätigter Fälle von Afrikanischer Schweinepest auf 157 Fälle gestiegen. Bei vier neuen Funden habe das Nationale Referenzlabor - das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) - die Tierseuche in den entsprechenden Proben nachgewiesen, teilte das Verbraucherschutzministerium am Mittwoch mit. Die Fälle stammten aus den bestehenden Kerngebieten im Landkreis Oder-Spree.

Bislang wurden den Angaben zufolge im Landkreis Spree-Neiße 14 ASP-Fälle, im Landkreis Oder-Spree 126 und im Kreis Märkisch-Oderland 17 Fälle der Tierseuche bestätigt. Der erste ASP-Ausbruch bei Wildschweinen in Deutschland wurde am 10. September 2020 amtlich festgestellt. Nach letzten Erkenntnissen sind bereits in der ersten Juli-Hälfte infizierte Tiere verendet.

EU-Experten haben laut Ministerium das Vorgehen gegen die Afrikanische Schweinepest bestätigt. Das gehe aus einem Bericht der Experten des EU-Veterinärnotfallteams hervor, nachdem sie sich im September vor Ort ein Bild von der Lage gemacht hatten. Sie hatten unter anderem die zur Seuchenbekämpfung eingeleiteten Maßnahmen begutachtet, etwa die zur Verfügung stehende Ausstattung.

In ihrem Bericht empfehlen die Experten die vorübergehende Einschränkung von land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeiten, eine schnelle Einzäunung der Kerngebiete, die zügige Errichtung von wildschweinfreien Weißen Zonen und eine großflächige Suche nach Fallwild, um den Übertritt der Seuche gerade in unzugängliches Gebiet zu verhindern. Zudem empfiehlt das Experten-Team den Bau eines festen Wildschweinzauns an der deutsch-polnischen Grenze. Das Land setzt diese Maßnahmen bereits um.

Für ihre fachlichen Empfehlungen sei das Ministerium den EU-Veterinärexperten sehr dankbar, sagte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). "Ihren Ratschlag an die Bundesebene, die Zusammenarbeit mit den Nachbarn in Polen zu intensivieren, nehmen wir ebenfalls sehr ernst." Immer wieder werde deutlich, dass diese Krise nur gemeinsam gemeistert werden könne.

Die Hausschweinbestände in Deutschland sind den Angaben zufolge nach wie vor frei von der Seuche. Die Krankheit ist für Menschen ungefährlich, für Wild- und Hausschweine fast immer tödlich. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine vorbeugend zu impfen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: