Agrar:Landwirtschaftsministerin will effektiveres Kontrollsystem

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Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen) spricht. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild)

Gibt es genügend Kontrollen auf den Bauernhöfen? Die Landwirtschaftsministerin will das System verbessern - aber gleichzeitig auch Hilfsangebote für überforderte Landwirte schaffen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte will ein effektiveres Kontrollsystem für landwirtschaftliche Betriebe. Zugleich seien aber auch Unterstützungsangebote notwendig, die Betriebe in Anspruch nehmen könnten, wenn sie sich ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder die Situation gehabt, dass Tierschutzverstöße von anderen Akteuren aufgedeckt worden sind und nicht von den Stellen, die dafür originär zuständig sind“, sagte Staudte mit Blick auf zahlreiche Berichte von Tierschutzorganisationen, die mit Videoaufnahmen Mängel in Nutztierställen und Schlachthöfen belegt haben. Dieses Thema müsse angegangen werden, betonte Staudte.

„Das bedeutet vor allem auch mehr Personal für diejenigen, die kontrollieren“, sagte Staudte. Das seien die Kreisveterinärämter. Es müsse sichergestellt werden, dass Betriebe, die auffällig geworden sind, engmaschiger überprüft würden.

Sie halte aber auch Hilfen für Betriebe für notwendig, die schon im Vorfeld wirksam werden. „In den seltensten Fällen werden Tiere vorsätzlich vernachlässigt, sondern dem geht meistens eine schwierige Situation auf dem Hof voraus“, sagte die Ministerin. Es brauche mehr sozioökonomische Unterstützung und Beratung. Eine Idee sei, eine Vertrauensperson für den Tierschutz einzurichten. „Also eine Stelle, wo Menschen sich melden können, wenn sie in Sorge sind, aber nicht gleich beim Amt anrufen wollen, sondern sich ein Unterstützungsangebot für den Betrieb wünschen, bei dem sie vermuten, dass die Versorgung der Tiere nicht gewährleistet ist“, sagte Staudte.

Eine frühzeitige Unterstützung sei aus ihrer Sicht auch im Interesse für die Betriebe selber. „Oft sind es ja auch Einmann- oder Einfraubetriebe, und da kann man dann auch nicht so leicht delegieren, da braucht man eigentlich weitere breitere Strukturen.“

Landvolk-Präsident Holger Hennies hatte jüngst für einen Bürokratieabbau in der Landwirtschaft geworben. Er forderte weniger Regeln, die dafür wirkungsvoll und gut kontrollierbar sein müssten.

© dpa-infocom, dpa:230103-99-85908/2

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