Berlin (dpa) - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich angesichts von Protesten für eine radikale Agrarwende gegen pauschale Vorwürfe gewandt.
„Alles-oder-Nichts-Forderungen polarisieren“, sagte die CDU-Politikerin am Samstag. Dass die Wirtschaftsweise permanent nachhaltiger werden müsse, sei selbstverständlich. Daher spielten Forschung und Modernisierung bei den Landwirten selbst, aber auch in der deutschen und europäischen Förderpolitik und Gesetzgebung eine große Rolle.
„Wer seit Jahren die gleichen polarisierenden Feindbilder pflegt, will diese Veränderungen nicht wahrhaben“, sagte Klöckner. „Das ist schade und wird den vielen Bauernfamilien nicht gerecht, die sich auf große Veränderungen eingelassen haben.“
In Berlin hat für Samstag erneut ein Bündnis zu einer Demonstration unter dem Motto „Wir haben es satt“ aufgerufen - Anlass ist die Agrarmesse Grüne Woche, die wegen der Corona-Pandemie am kommenden Mittwoch und Donnerstag nur mit einem digitalen Konferenzprogramm stattfindet. Landwirte, Klima- und Tierschützer verlangen damit eine Wende in der Agrarpolitik. Gefordert wird etwa, die Zahl der Tiere in den Ställen und den Fleischkonsum deutlich zu senken.
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