Dax:Emirater besitzen mehr als 90 Prozent von Covestro

Covestro-Zentrale in Leverkusen: Es wäre die teuerste Übernahme einer europäischen Firma durch Araber. (Foto: Wolfgang Rattay/REUTERS)

Das Dax-Mitglied wird von einem Staatskonzern aus Abu Dhabi übernommen. Die meisten Aktionäre haben dem Käufer ihre Papiere nun angedient.

Von Björn Finke, Düsseldorf

Die Übernahme des Dax-Mitglieds Covestro durch einen Staatskonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten geht voran. Der Leverkusener Kunststoffhersteller teilte am Donnerstag mit, Aktionäre hätten dem Käufer Adnoc, der Abu Dhabi National Oil Company, bis Anfang der Woche – dem Ende der erweiterten Annahmefrist für die Offerte – 91,3 Prozent der Anteilsscheine angedient. Die Mindestannahmequote für das bis zu 16 Milliarden Euro teure Geschäft lag bei 50 Prozent plus einer Aktie. Schon vor zweieinhalb Wochen hatte Adnoc verkündet, diese deutlich überschritten zu haben.

Erreicht der Öl- und Gasförderer eine Schwelle von 95 Prozent, kann er die übrigen Anteilseigner gegen deren Willen herausdrängen und abfinden. Nach diesem sogenannten Squeeze-out wäre Covestro nicht mehr an der Börse notiert. Covestros Vorstand hat zugesagt, solch einen Schritt zu unterstützen. Da Kartellbehörden weltweit das Geschäft prüfen müssen, wird es wohl erst kommenden Herbst abgeschlossen sein. Ernsthafte Hürden werden aber nicht erwartet.

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:Sollen die Emirater ruhig ein Dax-Mitglied kaufen

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