Süddeutsche Zeitung

Adidas:Leo sei Dank

Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich ein "Dreamteam" auf Laufstegen und Sportplätzen zusammengestellt. Es soll Adidas weithin sichtbar und populär machen.

Von Uwe Ritzer, Nürnberg

Kanye West, Pharrell Williams, Stella McCartney, neuerdings auch Beyoncé und nicht zu vergessen der phänomenale Lionel Messi. "Wir haben ein Dream-Team", sagt Adidas-Chef Kasper Rorsted. Das gelte sowohl für die Laufstege und die Influencer in den sozialen Netzwerken, als auch für die Sportarenen. So ein Team kostet allerdings. Noch nie hat der Sportartikelhersteller mit den Drei Streifen mehr Geld für Stars ausgegeben, die vor allem eines tun sollen: Adidas weithin sichtbar und populär machen.

Jüngst erst wurde bekannt, dass Adidas den Ausrüstervertrag mit Real Madrid verlängern wird und dafür in den kommenden zwölf Jahren bis zu 1,6 Milliarden Euro zahlen wird. Lionel Messi spielt zwar für den Erzrivalen FC Barcelona, soll aber als wichtigster Fußballer im Adidas-Team dank eines Vertrages auf Lebenszeit mehrere Hundert Millionen Euro kassieren.

Messi und Ajax Amsterdam - Adidas-Protagonisten sorgten diese Woche in der Champions League für Furore. Seit einigen Jahren rüstet Adidas weniger Spieler und Teams aus und konzentriert sich lieber auf die Spitze. In der Bundesliga etwa läuft nur noch der FC Bayern München in dreigestreiften Trikots und Hosen auf.

Wer auf die richtigen Namen setzt, dem ist die Aufmerksamkeit sicher. Das gilt auch außerhalb der Sportarenen. Als Beyoncé vor vier Wochen bekannt gab, künftig für Adidas zu arbeiten, registrierte das Unternehmen Rorsted zufolge binnen 24 Stunden eine Milliarde "Media Impressions", Sichtkontakte also. Vor allem die junge Kundschaft lässt sich von Stars beeinflussen.

Dass Adidas derzeit langsam wächst und im ersten Quartal den Umsatz wegen Lieferproblemen lediglich um sechs Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro steigerte, interessiert eher die Anleger. Sie feierten Adidas am Freitag trotzdem, denn der Gewinn stieg gleichzeitig um 16,5 Prozent auf 631 Millionen Euro und damit deutlicher als erwartet. Im zweiten Halbjahr soll auch der Umsatz kräftig anziehen. Denn dann beginnt allmählich das Geschäft mit der Fußball-EM 2020.

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Quelle:
SZ vom 04.05.2019
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