Adidas:Vorwürfe wegen Bestechlichkeit

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China ist für Adidas ein wichtiger Absatzmarkt. Dieses Foto zeigt eine Filiale in Peking. (Foto: Florence Lo/REUTERS)

Der Sportwarenhersteller trennt sich nach Unregelmäßigkeiten von zwei Mitarbeitern in China.

Adidas zieht Konsequenzen aus anonymen Vorwürfen von eigenen Mitarbeitern gegen Führungskräfte in China. Zwei Mitarbeiter, die in einem offenen Brief unter anderem der Bestechlichkeit beschuldigt worden waren, hätten das Unternehmen verlassen, bestätigte eine Adidas-Sprecherin am Mittwoch in Herzogenaurach chinesische Medienberichte. Es habe sich gezeigt, dass „ein Mitarbeiter in der Interaktion mit lokalen Zulieferern gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens verstoßen“ habe. „Unabhängig davon hat sich gezeigt, dass eine zweite Person die Erwartungen des Unternehmens an ein Führungsverhalten, das auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiert, nicht erfüllt hat.“

Bei dieser Person handelt es sich offenbar um eine hochrangige Marketingmanagerin, der in dem Brief Mobbing und Vetternwirtschaft vorgeworfen worden war. In dem auf einer chinesischen Social-Media-Plattform verbreiteten Brief war auch davon die Rede, dass Mitarbeiter Rückvergütungen (Kickbacks) von Lieferanten und Werbeagenturen angenommen hätten, die sie beauftragt hatten. Adidas wollte sich zu Namen nicht äußern. Der Sportartikelkonzern hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine Untersuchung eingeleitet und dazu auch externe Berater herangezogen. Die Untersuchung dauere an, sagte die Sprecherin.

Adidas ist in China gerade wieder auf dem aufsteigenden Ast. Das Unternehmen hatte - wie andere westliche Textilhersteller - dort nicht nur unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten, sondern auch unter Boykottaufrufen wegen der westlichen Kritik am Umgang mit der Minderheit der Uiguren. Für das laufende Jahr rechnet Adidas auf seinem einst größten und lukrativsten Markt wieder mit zweistelligen Wachstumsraten. Das Unternehmen führt den Aufschwung auch darauf zurück, dass sich die China-Tochter unter der Leitung des 2022 angeheuerten Landes-Chefs Adrian Siu stärker auf den chinesischen Modegeschmack ausgerichtet habe.

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