Die abgewetzte braune Ledertasche war ein Geschenk seiner Oma zur Konfirmation. Seitdem begleitet sie Christian Reinicke, 56, durch Schule, Studium, Berufsleben und Ehrenämter. Auch an diesem Morgen hat er sie dabei, als er um Viertel vor acht am Münchner Hauptbahnhof in den ICE 882 steigt. Reinicke legt sie auf den Sitz neben sich. Tags zuvor war der ADAC-Präsident eigens angereist, um am Abend langjährige Mitarbeiter des größten Automobilklubs Europas auszuzeichnen. Doch die Ehrung samt Abendessen fiel kurzfristig den explodierenden Corona-Zahlen zum Opfer. Also arbeitete sich Reinicke stattdessen durch Akten, und nun fährt er wieder nach Hause, nach Hannover. Mit der Bahn.
ADAC-Präsident:"Ich bin kein Autofreak"
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Der Jurist Reinicke zählt sich selbst zu "den Typen, die einfach machen". In der Schule war er Schülersprecher, bis heute ist er ehrenamtlich aktiv.
(Foto: ADAC/Dirk Bruniecki)Christian Reinicke ist seit einem halben Jahr ADAC-Präsident. Dabei macht er vieles anders als seine Vorgänger. Welchen Plan hat er für einen Automobilclub in Zeiten des Klimawandels? Zeit für eine Zugfahrt.
Von Uwe Ritzer
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