Viel hatte nicht gefehlt, und der ADAC hätte ein Dogma über den Haufen geworfen, an das er sich seit einem halben Jahrhundert so verbissen klammert wie die katholische Kirche an die Unfehlbarkeit ihres Papstes. "Freie Fahrt für freie Bürger", lautet dieser bislang unumstößliche Glaubensgrundsatz im größten Automobilclub Europas. Doch Ende April, nachdem der Ukraine-Krieg erste Preisschübe auf dem Energiemarkt auslöste, appellierte das ADAC-Präsidium an die 21,2 Millionen Vereinsmitglieder, das Auto doch, wann immer möglich, stehen zu lassen. Und beim Fahren doch bitte den Spritverbrauch zu senken. "Dabei", so erklärten ADAC-Präsident Christian Reinicke und sein für Verkehrsfragen zuständiger Kollege Gerhard Hillebrand in einem offenen Brief, "spielt die Geschwindigkeit eine große Rolle."
Automobilclub:Schon wieder Ärger beim ADAC
Beim Autoclub kehrt einfach keine Ruhe ein: Präsident Christian Reinicke zieht Reformen und Personalien konsequent durch - leicht hat er es dabei nicht.
Von Uwe Ritzer
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