Süddeutsche Zeitung

Action-Kamera-Hersteller:GoPro verdient am Selfie-Wahn

Lesezeit: 1 min

Von Jurik Caspar Iser

Glänzende Zahlen von GoPro

Die perfekte Welle aufzeichnen, eine waghalsige Ski-Abfahrt filmen oder die Erde beim Fallschirmspingen von oben fotografieren: Jeden Moment festhalten zu können, zu jeder Zeit und an jedem Ort - GoPro hat sich diesen Trend zu Nutze gemacht. Die leichten, robusten und günstigen Kameras, die das Unternehmen herstellt, sind vor allem für Extremsportarten geeignet. Nun präsentiert GoPro seine Geschäftszahlen. Und die sind besser als erwartet.

GoPro steigerte seinen Gewinn im vergangenen Jahr von 33 auf 122 Millionen US-Dollar. Besonders das Weihnachtsgeschäft mit den Kameras brummte. Im letzten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent auf 634 Millionen Dollar.

Die Gründe für den Erfolg

Die Zahlen sind Ausdruck eines kometenhaften Aufstiegs. GoPro hat im Selfie-Wahn eine Marktlücke gefunden. Die Kameras sind zwar besonders bei Sportlern beliebt, aber auch Städtetouristen und Backpacker nutzen die Kameras. Sie befestigen die Geräte per Gummiband am Kopf oder binden sie um Handgelenk oder die Brust und halten so Urlaubsmomente fest. Die Geräte sind vergleichsweise günstig: Ein Einsteigermodell gibt es schon ab etwa 125 Euro.

Die Konkurrenz wird härter

GoPro dominiert den Markt mit Action-Kameras mit einem globalen Anteil von 94 Prozent. Konkurrent Sony kommt auf drei Prozent. Unklar ist aber, ob die Erfolgsgeschichte um den Konzern von Gründer Nicholas Woodman weitergehen wird. Aktuell wollen Anbieter wie Garmin, Panasonic oder Polaroid in den Markt drängen.

Zudem gilt GoPro noch immer als Neuling an der Börse. Das Unternehmen hatte erst im Sommer 2014 den Gang an die Börse gewagt. Die Anleger sind stark schwankende Kurse gewohnt. Über die Geschäftszahlen konnten sich die Aktionäre gestern nur kurz freuen.

Überraschender Weggang

Das Unternehmen gab gleichzeitig den Abschied von Managerin Nina Richardson bekannt, die für das operative Geschäft zuständig ist. Das löste Verunsicherung aus. Nach Börsenschluss fiel der Aktienkurs um knapp drei Prozent.

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