Süddeutsche Zeitung

Absatzkrise:MAN führt ab Januar Kurzarbeit ein

Der Lkw-Bauer MAN reagiert auf die anhaltende Absatzkrise im Nutzfahrzeuggeschäft mit einem Kurzarbeiter-Programm. "Wir müssen unsere Produktion der Nachfrage anpassen", sagt der Chef der MAN-Truck-Sparte im SZ-Interview.

Der Münchner Lkw-Bauer MAN reagiert auf die anhaltende Absatzkrise im Nutzfahrzeuggeschäft mit einem großangelegten Kurzarbeiter-Programm. "Wir müssen unsere Produktion der Nachfrage anpassen", sagte Anders Nielsen, Chef der MAN-Truck-Sparte, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe).

Geplant sei, gleich nach der Weihnachtspause vom 14. Januar an an zwei großen Standorten Kurzarbeit einzuführen. Im Werk München seien 3500 Mitarbeiter betroffen, in Salzgitter 1800.

MAN ist damit einer der ersten großen Konzerne, die wegen der Krise in Europa solche Pläne bereits für das kommende Jahr in großem Stil aufgesetzt haben. Während der großen Finanzkrise 2008/2009 hatten vor allem Autohersteller wie Daimler und BMW Tausende ihrer Mitarbeiter monatelang in Kurzarbeit geschickt, um so einen größeren Stellenabbau zu verhindern.

"Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir die Kurzarbeit verlängern"

Nielsen zufolge habe man bei der Bundesagentur für Arbeit die Kurzarbeit für das erste Halbjahr 2013 angemeldet. Ob es dabei aber bleibe, sei noch nicht entschieden. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir die Kurzarbeit verlängern", sagte der Manager. Dies hänge davon ab, "wie sich der Markt über das Jahr hin" entwickele. Ein Stellenabbau sei jedoch nicht geplant.

MAN rechne für die kommenden zwei bis drei Jahre mit einem "stabilen Geschäft auf schwächerem Niveau", so Nielsen. Die Kunden seien wegen der unsicheren Konjunkturaussichten "gerade ein bisschen in der Warteposition".

Trotz der schwierigen Marktlage will Nielsen die Profitabilität seines Geschäfts künftig verbessern und zum Konkurrenten Daimler aufschließen. "An der Profitabilität müssen wir arbeiten, keine Frage", sagte Nielsen. "Mir schwebt langfristig eine Rendite von gut zehn Prozent vor."

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