So weit ist es also gekommen. Martin Winterkorn, ehemals mächtigster deutscher Manager, Ex-Chef von Volkswagen, ist irritiert, dass die erste Frage der Journalisten nicht seinem gesundheitlichen Wohlbefinden gilt. Im dunkelblauen Anzug mit farblich abgestimmter Krawatte tritt Winterkorn am Dienstag um 10.30 Uhr vor den Eingang zum Saal 141 im Landgericht Braunschweig. Dort soll er sich verantworten für seine Rolle im Dieselskandal bei VW. Mindestens 89 Mal soll er dafür in den kommenden Monaten von seinem Wohnsitz in München nach Braunschweig reisen. Was er vom Prozess erwarte? „Sie wollten sicher fragen, wie es mir geht. Heute geht’s mir ganz gut“, entgegnet Winterkorn. Ob er sich denn einlassen wolle zu all den Vorwürfen? „Heute nicht.“
Abgasskandal:„Ihr Antriebsfritzen, was habt ihr jetzt wieder angestellt?“
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Neun Jahre nach Auffliegen des Dieselskandals steht Ex-VW-Chef Martin Winterkorn vor Gericht. Von der Manipulation will er nichts mitbekommen haben. Doch die Anklage zeichnet ein ganz anderes Bild.
Von Christina Kunkel, Braunschweig
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