Abgasaffäre:Bericht: VW erzielt Deal für Audi- und Porsche-Modelle in USA

File photo of an aerial view showing new Audi cars in an open-air parking lot in Changchun

Weltweit sind etwa elf Millionen Wagen vom Abgasskandal betroffen.

(Foto: Sheng Li/Reuters)
  • VW hat sich offenbar mit den US-Behörden geeinigt, wie 80 000 Halter von Oberklasse-Wagen der Marken VW, Audi und Porsche entschädigt werden. Das berichtet die Agentur Bloomberg.
  • Demnach muss VW nur für ein Viertel der Autos ein Rückkaufangebot machen.
  • Die Vereinbarung muss noch vom zuständigen Bundesrichter gebilligt werden.

Von Claus Hulverscheidt, New York

VW hat bei seinen Bemühungen um eine Überwindung des Abgasskandals in den USA offenbar einen Teilerfolg erzielt. Nach einem Bericht der Agentur Bloomberg einigte sich der Autokonzern mit den Umweltbehörden EPA und CARB auf ein Konzept für die Reparatur und den Rückkauf von knapp 80 000 Oberklasse-Wagen der Marken VW, Audi und Porsche.

Demnach kann Volkswagen rund 60 000 Pkw mit Drei-Liter-Diesel-Motor mit einer neuen Software ausrüsten und muss nur für die verbleibenden 19 000 Autos älterer Baujahre Rückkaufangebote unterbreiten. Die Anwälte der Fahrzeugbesitzer und die Handelsbehörde FTC verlangen allerdings weiter eine Rückkaufoption für alle Wagen. Das würde VW einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag kosten.

Volkswagen hat sich mit Behörden und Anwälten bereits darauf geeinigt, Besitzer von Zwei-Liter-Modellen in Milliardenhöhe zu entschädigen. Eine Regelung für die Eigentümer der Drei-Liter-Wagen soll in Kürze folgen.

Der Konzern hatte gestanden, den Schadstoffausstoß seiner Diesel-Pkw über Jahre manipuliert zu haben: Eine Software regelte die eigentlich viel zu hohen Emissionen herunter, sobald das Auto einem Abgastest unterzogen wurde. Weltweit sind etwa elf Millionen Pkw betroffen.

Bereits die nächste Gerichtsanhörung am 30. November dürfte Aufschluss darüber geben, ob der zuständige Bundesrichter Charles Breyer die jetzige neue Vereinbarung von VW mit den Umweltämtern für ausreichend erachtet. Breyer hatte bisher betont, dass die Autobesitzer unabhängig von Reparatur oder Rückkauf ihrer Fahrzeuge Anspruch auf Schadenersatz haben. Andererseits dürfe man Volkswagen auch nicht in die Pleite treiben. Die VW-Aktie legte nach Bekanntwerden des Berichts gut ein Prozent zu. Der Konzern betonte, er arbeite eng mit den Behörden zusammen, äußere sich vor dem 30. November aber nicht inhaltlich.

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