Abgas-Affäre:Porsche-Manager in Untersuchungshaft

US Agency Accuses VW of Further Emissions Cover-up in Porsches

Diesel-Autos mit hohen Abgaswerten sollen fälschlicherweise als sauber angepriesen und verkauft worden sein.

(Foto: picture alliance / dpa)
  • In der Abgasaffäre bei Volkswagen sitzt jetzt ein zweiter Manager in Untersuchungshaft.
  • Es handelt sich um einen Porsche-Manager. Verdächtigt werden auch Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner sowie ein ehemaliger Mitarbeiter des Sportwagen-Herstellers, der zum VW-Konzern gehört.

Von Klaus Ott

Erst Razzia, dann Gefängnis: Nach der Durchsuchungsaktion am Mittwoch beim Sportwagenhersteller Porsche ist ein Manager in Untersuchungshaft genommen worden. Der leitende Mitarbeiter des Sportwagenherstellers kam auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart hinter Gitter, wegen Verdunkelungs- und Fluchtgefahr. Das teilte Porsche-Vorstandschef Oliver Blume der Belegschaft am Freitag in einem Rundschreiben mit, das auch der SZ vorliegt. Zuerst hatte die Bild am Sonntag darüber berichtet.

Der Manager ist einer von drei Beschuldigten, gegen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Zusammenhang mit Porsche laufen. Verdächtigt werden auch Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner sowie ein ehemaliger Mitarbeiter der VW-Tochter. Den drei Beschuldigten werden Betrug an Kunden sowie strafbare Werbung vorgeworfen. Diesel-Autos mit hohen Abgaswerten seien fälschlicherweise als sauber angepriesen und verkauft worden.

Aus VW-Kreisen heißt es, Steiner werde zu Unrecht verdächtigt

Ob die Vorwürfe zutreffen, bleibt abzuwarten. Aus VW-Kreisen heißt es, Steiner werde zu Unrecht verdächtigt. VW hatte nach der Razzia bei Porsche auch im Namen von Porsche und Steiner erklärt, man äußere sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht.

Vorstandschef Blume erklärte in dem Rundschreiben an die Belegschaft, Porsche entwickle und produziere selbst keine Diesel-Motoren und auch keine Diesel-Software. Und weiter: Die Staatsanwaltschaft werfe den drei Beschuldigten und Porsche vor, "wir hätten Kenntnis davon gehabt", dass in diesen Motoren ein unzulässiges System zur Abschaltung der Abgasreinigung verbaut worden sei. "Wir weisen diesen Vorwurf zurück und tun unser Möglichstes, um alles in Ordnung zu bringen."

In München sitzt bereits seit knapp sieben Monaten der frühere Konzernmanager Wolfgang Hatz in Untersuchungshaft. Hatz war bei Audi, Volkswagen und zuletzt bei Porsche tätig gewesen. Er ist der Vorgänger von Steiner als Entwicklungsvorstand des Sportwagenherstellers. Hatz bestreitet, in die Abgasaffäre verwickelt zu sein.

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