737 Max: Das Boeing-Fiasko

Zwei Abstürze und Vertuschungsversuche: Der Flugzeugbauer in der Krise.

Kann man Passagieren noch zumuten, mit einer Boeing-Maschine der Baureihe 737 Max zu fliegen? US-Fluggesellschaften wollen kostenlose Umbuchungen anbieten, europäische Gesellschaften planen eine Aufklärungskampagne, um die Kundschaft zu beruhigen. Irgendwann Mitte des Jahres 2020, so erwartet man, wird die 737 Max wieder eingesetzt werden können, nachdem im März 2019 von den Behörden das "Grounding" angeordnet worden war. Binnen eines halben Jahres waren zwei Maschinen verunglückt. Im Oktober 2018 stürzte eine fast werksneue Maschine der indonesischen Gesellschaft Lion-Air ins Meer; 189 Menschen starben. Im März 2019 kamen 157 Menschen beim Crash einer Maschine von Ethiopian Airlines nahe Addis Abeba ums Leben. Eine falsch konstruierte Flugsteuersoftware war wohl Hauptursache, außerdem waren die Piloten vermutlich nicht ausreichend geschult. Es dauerte bis November, ehe Boeing-Chef Dennis Muilenburg die Angehörigen der Opfer um Entschuldigung bat. Am 23. Dezember entließ der Verwaltungsrat Muilenburg wegen seines katastrophalen Krisenmanagements. Die mehr als 150.000 Mitarbeiter haben nun einen neuen Chef: David Calhoun. Die Produktion der 737 Max soll im Januar vorübergehend gestoppt werden.