Die Kinder haben das Auto nicht wegen des Alters gehasst. Ihr Groll war dem Umstand geschuldet, dass sich der schwarze C5 wetterfühlig gab. Der Dieselmotor mit seinen 240 000 Kilometern sprang zum Ende seines Lebens erst an, wenn es draußen warm war. Also frühestens im April. Das bedeutete im Winter: Jeden Morgen Motorhaube hoch. Kontaktspray sprühen. Zurückhetzen ans Steuer. Beten beim röchelnden Starten. Haube wieder zuknallen. Die Nachbarn erzählten später, wie unterhaltsam sie dieses Schauspiel fanden. Man war das Gespött, meinten die beiden Jungs. Der Citroën musste weg, und so lag dieser 500-Euro-Schein in der Konsole des neuen Gebrauchten. Die Kinder waren freudig erregt, dass der Autohändler für den peinlichen C5 so viel Geld rübergeschoben hatte. Die Eltern wollten eigentlich 1500 Euro. Sie hingen an der Kiste, dachten an die Fahrten ins Krankenhaus zur Entbindung. Aus den Babys waren auch in diesem Wagen größere Lausebengel geworden. "Booooah, 500 Euro", stöhnte der damals Zehnjährige beseelt vom Rücksitz. Der Achtjährige kicherte. "Darf ich mal haben?" Der Schein wandert nach hinten und dem Vater fiel ein, dass er diese Szene schon mal erlebt hatte. Damals war er selbst ein kleiner Junge und der Vater zeigte einen 1000-Mark-Schein, den er für sein altes Auto bekommen hatte. Erneuter Blick in den Rückspiegel. Die Söhne denken darüber nach, was man damit alles kaufen kann. "Boooaah", sagt der Große wieder und hält den Fünfhunderter so zärtlich wie er es sonst mit seinem Kuscheltier macht. Er fragt tatsächlich: "Darf ich ihn behalten?"