Der Umstand, dass in diesem Leben nichts umsonst, also gratis, ist, macht es einem nicht einfach. Bis diese Verschränkung von Leben einerseits und Kosten andererseits durch die Erfindung eines vollendeten Kommunismus oder das Herabstürzen des Himmels aufgelöst ist, heißt es: Geld braucht der Mensch. Und wenn man nicht gerade das Glück hat, von einer betagten Verlegerin mit einer Milliarde Euro beschenkt zu werden, muss Otto Normalverbraucher in der Regel arbeiten, um ottonormal verbrauchen zu können. Mancher wird da etwas kreativer und lässt an den Börsen sein Geld für sich Geld verdienen; ganz praktisch, obwohl auch da ein gewisses Startkapital vonnöten ist. Aber warum nicht ganz einfach denken - und sich Geld kaufen?
Wie das Portal Finanz-Szene.de berichtet, werden derzeit auf Ebay vermehrt 500-Euro-Scheine gehandelt, die seit 2019 nicht mehr gedruckt werden. Nur hat die Geldvermehrungsstrategie des Geldkaufs einen Haken: Die Preise für einen Fünfhunderter liegen bei 525, 539 oder gar 570 Euro.
Womöglich haben die Scheine schon Sammlerwert, vielleicht spricht all das aber auch für eine ausgefuchste Anlagestrategie. Denn hinter der Abschaffung der Fünfhunderter durch die EZB vermutete mancher Kalkül: Um Bargeld zu lagern, müssten Banken auf kleinere Scheine umsteigen, was ihre Tresorkosten erhöhen würde. Deshalb wäre der Anreiz für Einlagen bei der Notenbank höher, die dafür einen Strafzins verlangt - der wiederum als Negativzinsen an Anleger weitergegeben werden könnte.
Auch wenn das zugegebenermaßen weit hergeholt scheint, hofft mancher Sparfuchs vielleicht ja wirklich, mit ein paar ins Kopfkissen genähten lila Scheinen von Ebay ums Draufzahlen bei der Bank herumzukommen. Ab einer gewissen Summe wäre das sicher platzsparender, als Zweihunderter zu horten. Eine Sicherheit bietet der 500-Euro-Schein immer: Als Zahlungsmittel gilt er unbegrenzt. Dann eben mit Abschlag.