Nahverkehr:49-Euro-Ticket: Übergangslösung für Studierende

Nahverkehr: Für Studierende soll es vom 1. Mai an ein spezielles Angebot geben, um das 49-Euro-Ticket zu bekommen.

Für Studierende soll es vom 1. Mai an ein spezielles Angebot geben, um das 49-Euro-Ticket zu bekommen.

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Wer ein Semesterticket hat, soll nur den Differenzbetrag zahlen, um das neue, bundesweit gültige Deutschlandticket zu bekommen - darauf einigen sich die Länder. Eine Lösung für Kinder, Fahrräder und Hunde gibt es noch nicht.

Von Kassian Stroh, Berlin

Beim neuen 49-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr soll es nun doch eine kurzfristige Lösung für Studentinnen und Studenten geben. Übergangsweise werde ihnen ein "Upgrade" angeboten, kündigte der Sprecher der Länder-Verkehrsminister, Oliver Krischer (Grüne) aus Nordrhein-Westfalen, an. Das bedeutet: Sie sollen nur die Differenz zwischen den Kosten ihres Semestertickets und den 49 Euro im Monat für das neue Deutschlandticket zahlen müssen, um dann ebenfalls bundesweit alle Busse und Bahnen nutzen zu können. Diese Übergangsregel soll bereits zum 1. Mai greifen, wenn das Deutschlandticket startet.

Studierende fordern seit Wochen eine Lösung für sich - dies war nun auch Thema der zweitägigen Tagung der Verkehrsministerkonferenz in Aachen. Allerdings schränkte der hessische Minister Tarek Al-Wazir im Anschluss ein, dass die technischen Details dieser "Upgrade-Lösung" bis zum 1. Mai an den jeweiligen Hochschulstandorten einzeln zwischen den Verkehrsverbünden und den Studierenden geklärt werden müssten. Denn sie seien üblicherweise die Vertragspartner der vielerorts angebotenen Semestertickets.

Das spezielle Problem für Studenten ist: Sie sind in vielen Fällen gezwungen, ein Semesterticket zu kaufen, auch wenn sie es nicht nutzen sollten - ein sogenanntes Solidarmodell. Daran wollen die Verkehrsminister grundsätzlich auch festhalten. Zugleich wollen sie nicht, dass sich Studenten zusätzlich für weitere 49 Euro ein Deutschlandticket kaufen müssen, um damit bundesweit fahren zu können. Manche Länder wie Bayern planen auch spezielle, günstigere Angebote für Schüler, Studenten oder Azubis. Um die Semestertickets dauerhaft und deutschlandweit einheitlich in das 49-Euro-Ticket einzubinden, habe man einen Arbeitsprozess vereinbart, sagte Krischer. Hier seien noch rechtliche Fragen zu klären.

Weiterhin ungeklärt ist beim 49-Euro-Ticket die Frage der sogenannten Mitnahmeregelungen: In manchen Verkehrsverbünden erlauben es die bisherigen Monatstickets, Kinder, Fahrräder oder Hunde kostenlos mitfahren zu lassen. NRW-Minister Krischer war bestrebt, dies für das 49-Euro-Ticket bundesweit zu vereinheitlichen. Die Verkehrsministerrunde konnte sich darauf aber nicht verständigen.

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