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300 neue ICx-Züge für die Deutsche Bahn:Gezahlt wird, wenn sie rollen

Die Deutsche Bahn will bei Siemens bis zu 300 neue ICx-Züge kaufen. Bei dem Deal hat der Konzern offenbar aus den Pannenserien der vergangenen Monate gelernt: Er will die Züge erst bezahlen, wenn sie zwei Monate Probefahrt überstanden haben.

Die Deutsche Bahn will sich bei den neuen ICx-Zügen, die ab 2016 zum Einsatz kommen, sehr viel besser gegen Pannen und Qualitätsmängel absichern als bisher. Nach Informationen der Bild am Sonntag sollen die einzelnen Züge erst komplett bezahlt werden, wenn Sie auch hundertprozentig funktionieren.

Die Fahrzeuge sollen zudem nicht wie bisher üblich im laufenden Kundenbetrieb getestet werden. Jeder neue ICx-Zug müsse mindestens zwei Monate lang Probefahrten ohne Fahrgäste absolvieren.

Zudem garantiere Siemens für die Radsatzwellen eine Laufleistung von vier Millionen Kilometern. Im Gegensatz zu bisher sei nicht die Bahn, sondern Hersteller Siemens für die Zulassung der Züge zuständig. So sollten Auslieferungsverzögerungen vermieden werden.

Die Zugform des neuen ICx wurde im Windkanal entwickelt, hat einen geringern Strömungswiderstand und verbraucht 30 Prozent weniger Energie als die Vorgänger. Eine "Lokomotive" soll es künftig nicht mehr geben. Der Zug wird über die Achsen angetrieben - der Triebwagen ist in der Mitte des Zugs und heißt in Zukunft "Power-Car". Der ICx soll zwischen 230 und 280 km/h schnell fahren.

Die ICx-Züge bleiben äußerlich in dem weißen Erscheinungsbild der bisherigen ICE-Flotte. Die Bordrestaurants bleiben erhalten. Außerdem wird die Mitnahme von Fahrrädern künftig wieder erlaubt sein. Die Bahn will bei Siemens bis zu 300 neue ICx-Züge kaufen. Die ersten 195 Züge zum Preis von 6,3 Milliarden Euro sind fest bestellt.

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