Weltkonjunktur:Trotz Euro-Krise auf dem Weg zum Vize-Exportweltmeister

Schon nächstes Jahr könnte Deutschland wieder zweitgrößte Exportnation werden. Die deutschen Ausfuhren werden weiter deutlich zulegen, prognostiziert der DIHK. Doch die Euro-Krise bremst auch die Wirtschaft hierzulande.

Weltweit schwächt sich die Konjunktur ab, vor allem die Wirtschaft in der Euro-Zone schrumpft. Europa befindet sich auf dem Weg in die Rezession. Das wirkt sich zwar auch negativ auf Deutschland aus, dennoch legen die Exporte hierzulande weiter zu: Nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) wird der deutsche Außenhandel dieses Jahr um vier Prozent und kommendes Jahr um sechs Prozent wachsen. Vergangenes Jahr waren es noch acht Prozent, 2010 sogar fast 14 Prozent.

"Damit wird Deutschland 2013 den USA den Vize-Exportweltmeistertitel wieder abjagen", heißt es im jüngsten Weltkonjunkturbericht der Außenhandelskammern des DIHK. China stehe weiterhin unangefochten an der Spitze.

Neben dem derzeit günstigen Euro-Kurs profitiert der Handel nach Ansicht des DIHK davon, dass die deutschen Unternehmen sehr stark auf den Wachstumsmärkten der Welt engagiert sind. Der Warenaustausch mit den aufstrebenden Märkten gewinne weiter an Gewicht, heißt es in dem Bericht. So werde zum Beispiel der Anteil an den deutschen Exporten nach Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika nächstes Jahr auf rund 15 Prozent steigen. Im Jahr 2000 hatten er gerade einmal bei 4,5 Prozent gelegen.

Das Exportwachstum wird der Prognose zufolge allerdings gebremst durch die schwache europäische Konjunktur. Insgesamt halte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2012 aber ihren Anteil am globalen Warenaustausch von 8,1 Prozent. Die Billionengrenze wird laut DIHK 2013 auch bei den Importen geknackt - nachdem sie von den Exporten bereits 2011 durchbrochen wurde.

"Die nicht zuletzt wegen der soliden Binnenwirtschaft und des stabilen Arbeitsmarktes robuste wirtschaftliche Lage hierzulande erweist sich als Anker für Europa", heißt es in dem Bericht. Immerhin sei Deutschland für 18 Staaten in der EU der wichtigste Absatzmarkt.

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