Verkauf von T-Mobile in den USA:Sieben Bundesstaaten legen sich quer

Der Widerstand gegen den Verkauf von T-Mobile USA an den Rivalen AT&T wächst. Generalstaatsanwälte in sieben US-Bundesstaaten haben sich einer Klage des Justizministeriums angeschlossen. Die Hoffnungen der Telekom, sich mit dem 39 Milliarden Dollar-Deal eines Problems zu entledigen, schwinden.

Die Vorbehalte gegen den Verkauf des Mobilfunkanbieters T-Mobile USA an den größeren Rivalen AT&T nehmen zu. Die Generalstaatsanwälte von sieben US-Bundesstaaten haben sich einer Klage des Justizministeriums angeschlossen, mit der das 39 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) schwere Geschäft geblockt werden soll. "Zusammen wollen wir die Konsumenten vor dem Schaden bewahren, den die geplante Transaktion anrichten würde", erklärte das Justizministerium am späten Freitag (Ortszeit) in Washington.

An AT&T mobile device is seen alongside a T-Mobile mobile device at a cellular store in Los Angeles

Für die Telekom hätte es der Befreiungsschlag werden sollen. Mit dem Verkauf von T-Mobile USA an AT&T wollte der Telefonkonzern seine kriselnde Mobilfunktochter aus den Büchern bekommen.

(Foto: REUTERS)

Die Wettbewerbshüter fürchten höhere Preise und einen schlechteren Service, wenn sich die Nummer zwei auf dem US-Mobilfunkmarkt die jetzige Nummer vier einverleibt. AT&T stiege dann zum absoluten Marktführer auf, und es blieben nur noch zwei weitere landesweit vertretene Konkurrenten übrig: Verizon und der kleinere Anbieter Sprint. Sprint hatte ebenfalls Klage gegen den Verkauf eingereicht und begrüßte den Vorstoß der Generalstaatsanwälte. "Das ist ein starkes Eintreten für den amerikanischen Konsumenten", sagte Managerin Vonya McCann.

AT&T seinerseits verwies darauf, dass in anderen US-Bundesstaaten keine Vorbehalte gegen das Geschäft mit der Deutschen Telekom bestünden. Der US-Mobilfunkriese drängt nun auf eine rasche Klärung vor Gericht, erneuerte aber auch sein Verhandlungsangebot an die Wettbewerbshüter: "Wir bleiben an einer Lösung interessiert, die die Vorbehalte des Justizministeriums gegen die Fusion mit T-Mobile ausräumt." Denkbar wäre etwa die Abtretung von Kunden oder Funklizenzen.

Inwieweit das Vorpreschen der Generalstaatsanwälte das Verfahren verkompliziert, war zunächst unklar. Unter den skeptischen Bundesstaaten sind auch Kalifornien und New York. Fest steht nur, dass der Deutschen Telekom eine Hängepartie bevorsteht. Dabei hatte sie sich mit dem Verkauf von T-Mobile USA eigentlich eines Sorgenfalls entledigen wollen. Die Deutschen hatten es versäumt, ihr Netz auszubauen und können bis heute das beliebte iPhone-Handy von Apple nicht anbieten. Kunden sprangen ab.

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