Verhandlungen über Rückkauf:Anton Schlecker will seine Villa zurück

Firma weg, Sportwagen weg, Villa weg: Mit der Insolvenz hat Anton Schlecker verloren, was er sich aufgebaut hat. Nun verhandelt er mit dem Insolvenzverwalter und möchte sein Familiendomizil zurückkaufen. Angeblich hat er dafür nun ein Gebot in Millionenhöhe abgegeben.

Mit der Insolvenz war alles weg: Anton Schlecker verlor seine Firma, seinen Sportwagen und sein Haus. "Bis zur schönen Uhr hat er alles als Teil der Insolvenzmasse abgeben müssen", klagten die Kinder.

Das Anwesen der Unternehmer-Familie Schlecker, aufgenommen im März 2012. (Foto: picture alliance / dpa)

Doch seit Wochen soll es Verhandlungen zwischen Familie Schlecker und Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz geben: Vater Anton möchte die Villa in Ehingen zurückkaufen. Die Gespräche sind allerdings zuletzt ins Stocken geraten. Der Insolvenzverwalter will möglichst viel Geld für die Gläubiger rausschlagen, Schlecker will einen guten Preis.

Nun meldet die Bild-Zeitung, dass Anton Schlecker bei Geiwitz ein konkretes Angebot in Millionenhöhe abgegeben hat, um die Familienvilla zurückzukaufen. Der Wert des Anwesens wird auf acht Millionen Euro geschätzt. Die Villa wird meistbietend verkauft.

Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Schlecker und weitere Beschuldigte wegen des Verdachts auf Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott. Ermittler des baden-württembergischen Landeskriminalamts hatten im Juli bei Razzien 18 Wohnungen und vier Geschäftsräume in mehreren Bundesländern durchsucht. Schlecker hatte im Januar Konkurs für seine 5500 Filialen angemeldet, 36.000 Mitarbeiter verloren ihre Arbeit.

Hoffnung gibt es für viele Mitarbeiter von IhrPlatz. Werner Schneider, Insolvenzverwalter der Schlecker-Tochter, bietet mehr als 1400 Mitarbeitern ab dem 10. September einen Platz in einer Transfergesellschaft an. Wer dorthin wechselt, bekommt laut Mitteilung für einen Zeitraum von sechs Monaten 80 Prozent des bisherigen Nettogehaltes sowie Weiterbildungsangebote.

1033 geringfügig Beschäftigte könnten wegen gesetzlicher Bestimmungen nicht in die Transfergesellschaft wechseln. Mit der Drogeriekette Rossmann, die 108 Filialen übernehme, hat Schneider demnach vereinbart, die etwa 1140 Mitarbeiter dieser Märkte weiter zu beschäftigen.

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