Taxi-Konkurrent:New York zügelt Uber

Straßenszene in New York

Big lights will inspire you: ein Uber-Fahrer und ein gelbes Taxi in New York

(Foto: AP)
  • Die Stadt New York vergibt vorerst keine neuen Lizenzen an Taxi-Konkurrenten wie Uber. Sie will damit etwas gegen die vielen Staus unternehmen.
  • Die Regelung ermöglicht der Stadt auch, einen Mindestlohn für Uber-Fahrer festzulegen.

Der amerikanische Taxi-Konkurrent Uber muss auf seinem wichtigsten Markt einen Rückschlag hinnehmen. Die Stadt New York wird die Lizenzen für den Fahrtdienstvermittler ab sofort deckeln - als erste US-Metropole. Für einen Zeitraum von einem Jahr darf das Unternehmen keine neuen Fahrzeuge zulassen. Die entsprechende Regelung, von der auch Uber-Konkurrenten wie Lyft betroffen sind, beschloss der Stadtrat am Mittwoch mit großer Mehrheit. Sie sieht auch die Möglichkeit vor, Mindestlöhne für die Fahrer von Uber-Fahrzeugen festzulegen.

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio kündigte an, dem Vorhaben zuzustimmen. "Damit stoppen wir den Zustrom von Autos, der zu den Staus beiträgt, die den Verkehr auf unseren Straßen lähmen", sagte er.

Uber gilt als eine der großen Erfolgsgeschichten der US-Techindustrie. Der Fahrdienstvermittler hat das Reisen in vielen Städten bequemer und günstiger gemacht, trägt mit seiner wachsenden Flotte jedoch zu vielen Staus bei, unter denen Städte wie New York leiden. In Europa stößt das Geschäftsmodell ebenfalls auf Gegenwehr, in Deutschland gibt es den Service nur eingeschränkt und lediglich Berlin und München. Der größte europäische Markt des Unternehmens ist London. Dort hat Uber seine Lizenz kürzlich zurückerhalten, nachdem sich das Unternehmen einer strengeren Regulierung unterwarf.

Im Gegensatz zur Taxi-Branche, die sich in vielen Ländern unter kommunaler Aufsicht befindet, wird Uber in vielen Staaten bislang wenig reguliert. Das Unternehmen, das vor einigen Jahren noch ein Start-up war, ist inzwischen mehr als 60 Milliarden Dollar wert, mehr als beispielsweise der Autohersteller BMW. Sollten sich andere Städte ein Beispiel an der New Yorker Regelung nehmen, könnte sich das schnelle Wachstum von Uber aber bald abschwächen. Für den Fahrdienstvermittler sind die Großstädte der wichtigste Markt, auf dem Land sind die Uber-Taxis eher selten zu sehen.

Uber und Lyft kritisierten die neuen Maßnahmen der Stadt New York scharf. Sie würden die Verkehrsmisere in der Millionenstadt nicht lindern, hieß es. Die Gewerkschaft der New Yorker Taxifahrer begrüßte die Regelung erwartungsgemäß.

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