Super Bowl:Die teuerste Werbung der Welt

Die Werbepausen des amerikanischen Football-Finales sind die begehrtesten Werbeplätze des Jahres. Ein 30-Sekunden-Spot kostet 3,5 Millionen Dollar, viele werden Kult. Die Filmchen sind eigens aufwändig produziert - und Ausschnitte platzieren die Unternehmen schon vorher auf Youtube.

Christoph Giesen

Wenn am Sonntagabend im Lucas Oil Stadium in Indianapolis das Super Bowl Finale zwischen den New England Patriots und den New York Giants ausgetragen wird, werden Hunderte Millionen Zuschauer vor den Fernsehern sitzen und Football gucken. Fast genauso wichtig wie das Gerangel und Gekicke beim überdimensionierten Rasen-Schach ist der Werbeblock in der Halbzeitpause. Großkonzerne zahlen Millionen, um dort Werbung schalten zu dürfen. Die Half Break des Super Bowls sind die teuersten Werbesekunden der Welt. 30 Sekunden kosten in diesem Jahr rund 3,5 Millionen Dollar.

Super Bowl: Super Bowl XLVI am Monument Circle: 30 Sekunden Werbung für 3,5 Millionen Dollar

Super Bowl XLVI am Monument Circle: 30 Sekunden Werbung für 3,5 Millionen Dollar

(Foto: AP)

In der Regel produzieren Unternehmen extra für diese Pause originelle Werbefilme. So hat beispielsweise Volkswagen im vergangenen Jahr einen Spot drehen lassen, in dem ein kleiner Junge als Darth Vader verkleidet versucht, magische Kräfte zu entwickelt - vergeblich. Erst der neue VW-Passat nimmt mit dem Steppke Kontakt auf, nachdem der Vater des Jungen per Fernbedienung das Blinklicht aktiviert. Feierten in der Vergangenheit die Super-Bowl-Filmchen tatsächlich ihre Premiere immer erst in der Halbzeitpause, gehen in diesem Jahr viele Unternehmen dazu über, ihre Spots zumindest in Ausschnitten wenige Tage vor dem Spektakel bei Youtube hochzuladen. Mit Erfolg. Die Werbeclips werden millionenfach geklickt.

In diesem Jahr hat Volkswagen einem kurzen Film über einen übergewichtigen Hund am Start, der sich in Form bringt, um neben seinem Lieblingsauto hinterherrennen zu können. Der japanische Autohersteller Honda teilte seine Werbung sogar in zwei Pakete. Am 26. Januar lud Hondas Werbeabteilung einen zehnsekündigen Teaser hoch, in dem der Schauspieler Matthew Broderick, verschlafen die Gardinen seines Schlafzimmerfensters aufreißt und unschuldig fragt: "Wie kann ich an einem Tag wie heute bloß meiner Arbeit nachgehen?" Fünf Millionen mal wurde diese Sequenz geklickt. Ein paar Tage später stellte Honda dann ein zweieinhalbminütiges Filmchen für das Leben von Broderick online.

Den vermutlich witzigsten Spot schickt in diesem Jahr der amerikanische Autobauer Chevrolet ins Rennen. Mama und Papa wollen ihrem Sohn zur bestandenen High School Prüfung ein Geschenk machen. Ein weißer Kühlschrank für die erste eigene Wohnung, etwas lieblos mit einer roten Schleife drapiert, soll es sein. Um die Dramtik zu steigern, verbinden sie ihm die Augen. Kaum ist die Binde ab, fällt sein Blick nicht auf die weiße Ware, sondern auf das neue schnittige Cabriolet des Nachbarn, das direkt vor der Tür geparkt ist. Er bedankt sich überschwänglich, lädt seine Freunde ein, bekommt sogar einen Heiratsantrag - doch dann platzt der Traum.

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