Handelsstreit:US-Konzerne fordern Schutz vor neuen China-Zöllen

USA - Containerumschlag im Hafen von Savannah

Wird US-Präsident Trump den Handelskonflikt mit China mit neuen Zöllen weiter eskalieren lassen?

(Foto: dpa)
  • Mehrere amerikanische IT-Konzerne warnen Trump vor neuen Zöllen gegen China.
  • Sie wollen erreichen, dass Produkte, die sie für ihre Produktion importieren, von den Strafzöllen ausgenommen bleiben.
  • Bislang haben nur wenige Konzerne die Handelspolitik von Trump öffentlich kritisiert.

In einem Brief an die Trump-Regierung haben mehrere große US-Konzerne vor den Folgen der geplanten neuen Strafzölle gegen China gewarnt - und Ausnahmen für Produkte gefordert, die sie selbst importieren. Absender des Schreibens, das an Trumps Handelsbeauftragten Robert Lighthizer ging, sind die IT-Konzerne Dell, Cisco, Hewlett Packard und Juniper Networks. Sie kaufen etliche Waren aus China ein, deren Import mit den neuen Zöllen auf Produkte im Wert von 200 Milliarden Dollar deutlich teurer werden könnte.

Zölle auf Netzwerkgeräte etwa würden die Preise für Konsumenten erhöhen und möglicherweise auch zu Jobverlusten führen, heißt es in dem Brief. Sollte die Regierung Zölle in Höhe von zehn bis 25 Prozent einführen, "würde dies einen großen, unverhältnismäßigen wirtschaftlichen Schaden" anrichten.

Ein letzter Versuch, die drohenden Zölle doch noch abzuwenden

Bislang haben nur wenige Konzerne die Handelspolitik von US-Präsident Trump öffentlich kritisiert. Der Appell der Tech-Unternehmen ist eine Art letzter Versuch, die drohenden Zölle auf bestimmte Produkte doch noch abzuwenden. Trump könnte die Maßnahmen bereits in Kürze verkünden - eine vorerst letzte Anhörungsfrist lief am Donnerstag ab.

Nach den bereits verhängten Strafzöllen auf chinesische Produkte im Wert von 50 Milliarden Dollar wäre mit den neuen Maßnahmen etwa die Hälfte der Importe aus dem Land betroffen. China hat bereits angekündigt, mit eigenen Strafzöllen auf US-Importe im Wert von 60 Milliarden Dollar jährlich zu reagieren.

Bei den vorherigen Strafmaßnahmen gegen China hatte es die Trump-Regierung noch vermieden, Konsumgüter zu bezollen. Angesichts der riesigen Summe, die die US-Regierung nun mit Strafzöllen belegen könnte, ließe sich dies aber kaum noch vermeiden. Der Einzelhandelsverband National Retail Federation (NRF) beziffert die zusätzlichen Kosten für US-Kunden auf etwa sechs Milliarden Dollar pro Jahr.

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FILE PHOTO: A container truck moves past containers at the Yangshan Deep Water Port in Shanghai

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