Pin Group:"Teilweise lebensfähig"

Die Pin Group ist zwar insolvent, doch nun interessiert sich die französische Post für sie. Teile des Unternehmens seien interessant.

Die französiche Post prüft eine Übernahme des angeschlagenen deutschen Zustelldienstes Pin Group. "Wir schauen uns das selbstverständlich an", sagte Jean-Paul Bailly, Chef von La Poste, dem Handelsblatt.

Pin Group: Frankreichs La Poste ist bereits mit der Pakettochter DPD in  Deutschland aktiv.

Frankreichs La Poste ist bereits mit der Pakettochter DPD in Deutschland aktiv.

(Foto: Foto: AFP)

Teile des Deutsche-Post-Konkurrenten seien "lebensfähig und daher interessant", ergänzte der Chef der La-Poste-Briefsparte, Raymond Redding. Die Zukaufsmöglichkeiten im Briefgeschäft seien rar.

Drei Investoren in der engeren Wahl

Ein Pin-Sprecher wollte die Äußerungen von La Poste nicht kommentieren.

Die Pin-Insolvenzverwalter führten Gespräche mit drei ernsthaften Interessenten, deren Namen er weiterhin nicht nennen wolle, sagte der Sprecher.

Alle drei Investoren prüften die Bücher der Pin Group. Der Post-Konkurrent war in finanzielle Schwierigkeiten geraten, nachdem Großaktionär Springer eine weitere Kapitalspritze verweigert hatte.

La Poste auf Expansionskurs

Frankreichs La Poste ist bereits im der Pakettochter DPD in Deutschland aktiv. Allerdings stößt die staatliche La Poste bei einer Übernahme von Pin auf rechtliche Hürden; denn der französische Briefmarkt ist im Unterschied zum deutschen noch nicht für Wettbewerber geöffnet.

Daher könnte La Poste versuchen, mittels eines Partners in Deutschland zum Zuge zu kommen, um dieses Hindernis zu umgehen, berichtete das Handelsblatt aus Branchenkreisen.

Laut EU-Direktive müssen spätestens 2011 alle EU-Mitglieder ihre Briefmärkte vollständig für Wettbewerb geöffnet haben. "Es wird dabei keine Allianzen unter den großen Post-Anbietern geben", zitierte die Zeitung Bailly.

"Stattdessen wird es pro Land einen historischen Anbieter geben, und ein bis zwei alternative Player. Wir wollen im Ausland zu den alternativen Anbietern zählen", sagte Bailly.

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