Onlinemarketing:Lieber im Laden als im Netz

Junge Chinesen kaufen Luxusartikel nur selten online. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie von McKinsey. Doch immer mehr Verbraucher informieren sich vorab in den sozialen Medien.

Von Katharina Wetzel

Der chinesische Markt wird für Luxusmarken immer wichtiger. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz mit chinesischen Käufern im In- und Ausland 105 Milliarden Euro. Das entspricht 32 Prozent des globalen Umsatzes mit Luxusartikeln wie Bekleidung, Sportbekleidung, Schmuck, Uhren, Taschen und Schuhen. Insbesondere junge Konsumenten, die sehr aktiv in den sozialen Medien sind, könnten durch ihr Konsumverhalten den Markt künftig gravierend verändern, schätzen Experten von McKinsey.

Drei bis vier Stunden in der Woche verbringen chinesische Verbraucher mit der Suche nach Informationen, wie eine Studie von McKinsey herausfand. Dabei nehmen Onlinekanäle eine immer wichtigere Bedeutung ein. Neben dem Besuch im Laden und im Onlineshop nutzen junge Konsumenten auch Portale von Prominenten und bekannten Influencern, ehe sie sich für ein Produkt entscheiden. Obwohl chinesische Luxuskonsumenten mindestens einmal in der Woche online sind, um sich über Produkte zu informieren, werden 92 Prozent der Käufe im stationären Handel getätigt. "Luxusmarken, die bei chinesischen Käufern erfolgreich sein wollen, sollten eine integrierte Marketingstrategie entwickeln, die den Wunsch der Konsumenten nach ständigem Medienkonsum sowohl online als auch offline sowie im Inland und auf Reisen erfüllt", sagt Achim Berg, Experte für die Luxus- und Modeindustrie bei McKinsey in Frankfurt.

Der Anteil der chinesischen Käufer am globalen Luxusgütermarkt wächst jährlich um sechs Prozent. Besonders die Gruppe der Generation Y (nach 1980 geboren) spielt dabei eine bedeutende Rolle. Hierzu zählen zehn Millionen Menschen, die mehr als die Hälfte des chinesischen Umsatzes generieren. Im Durchschnitt gab jeder dieser Konsumenten 41 000 Yuan pro Jahr aus. Das entspricht rund 5600 Euro. Insgesamt gaben sie rund 57 Milliarden Euro aus. Aber auch die sogenannte Generation Z (nach 1990 geboren) trägt inzwischen mit 23 Prozent massiv zu den chinesischen Luxusumsätzen bei.

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