Lebensmittel:Deutsche kaufen viel mehr Bio-Produkte

Messe BioFach 2016

Bio-Produkte sind bei Deutschen beliebt wie nie. Szene von der Messe BioFach in Nürnberg

(Foto: dpa)
  • Immer mehr Menschen kaufen Bio-Produkte, der Markt ist im vergangenen Jahr in Deutschland um elf Prozent gewachsen.
  • Grund dafür sind unter anderem die Discounter, die ihr Bio-Angebot deutlich erweitert haben.

Von Sophie Burfeind

Immer mehr Menschen in Deutschland greifen in Naturkostläden, Supermärkten und Discountern zu Bio-Lebensmitteln. Der Markt mit Bio-Produkten wuchs 2015 um gut elf Prozent, der Umsatz stieg auf 8,62 Milliarden Euro an. Das meldeten Branchenexperten zum Auftakt der Naturkostmesse Biofach in Nürnberg. Seit 2008 verzeichnete der Markt damit erstmals wieder ein zweistelliges Wachstum, wie der "Arbeitskreis Biomarkt" mitteilte, der die Zahlen ermittelte.

2014 war der Markt mit Bio-Lebensmitteln nur um 4,6 Prozent gewachsen. Dass Wachstum und Umsatz 2015 so stark anzogen, lag den Experten zufolge nicht an gestiegenen Preisen, sondern daran, dass schlichtweg mehr gekauft wurde. Einen Grund dafür sehen die Experten darin, dass viele Discounter ihr Bio-Angebot erweitert haben. Besonders beliebt war bei den Deutschen Bio-Milch. Der Absatz damit stieg um 20 Prozent. Zudem entschieden sich die Kunden deutlich öfter für Speiseöl und Mehl aus ökologischer Erzeugung. Das liegt der Branche zufolge daran, dass viele Supermärkte solche Produkte im vergangenen Jahr erstmals in ihr Sortiment aufnahmen. Während viele Produktgruppen in der Bio-Variante immer beliebter wurden, kauften Kunden dem Branchenreport zufolge 2015 aber weniger Bio-Geflügel als im Jahr zuvor.

Der Anteil von Bio-Produkten am gesamten Lebensmittelmarkt beläuft sich derzeit auf 4,5 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. In der Landwirtschaft macht der Ökolandbau knapp neun Prozent aus, was einem Wachstum von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Ziel der Bundesregierung ist schon seit Jahren, diesen Anteil auf 20 Prozent zu erhöhen. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) zeigte sich dennoch zufrieden mit der Entwicklung. "Bio kommt bei den Verbrauchern immer besser an. Die hohe Wachstumsrate von elf Prozent zeigt, welches Potenzial in diesem Markt steckt", sagte Schmidt in Nürnberg.

Er werde sich weiterhin dafür einsetzen, den Anteil der deutschen Bio-Produkte zu steigern, sagte der Agrarminister. Weil die Nachfrage in Deutschland nach Bio-Lebensmitteln aber größer als das Angebot sei, werde der Markt künftig nicht ohne Importe auskommen. Daher setze er sich auf europäischer Ebene für eine zügige Reform der EU-Öko-Verordnung ein. Auf der Biofach und der gleichzeitig stattfindenden Naturkosmetik-Messe Vivaness präsentieren bis zum Samstag (13. Februar) mehr als 2400 Aussteller Trends und Neuheiten.

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