Devisen und Rohstoffe:Pfund mit weiteren Verlusten

Die wieder wachsende Furcht vor einem chaotischen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union drückt die britische Währung auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief. Anleger sind verunsichert.

Aus Furcht vor einem ungeordneten Ausstieg Großbritanniens aus der EU haben sich weitere Anleger aus dem Pfund Sterling zurückgezogen. Die Währung verlor am Mittwoch 0,2 Prozent und war mit 1,2380 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt vor etwa zweieinhalb Jahren. Nervös machten Investoren die Unstimmigkeiten rund um die Grenze der britischen Provinz Nordirland zur Republik Irland, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi-Trader. "Beide möglichen May-Nachfolger scheuen nicht vor einem 'harten Brexit' zurück." Außenminister Jeremy Hunt und sein Vorgänger Boris Johnson bewerben sich um die Parteiführung der konservativen Tories. Der Sieger wird dann wohl Theresa May auch als Premierminister beerben. Das Ergebnis des Rennens soll kommende Woche bekanntgegeben werden. Sowohl Hunt als auch Johnson haben mehrfach betont, Großbritannien werde die EU am 31. Oktober verlassen - mit oder ohne Vereinbarung.

Abwärts ging es auch für Bitcoin. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise fiel bis auf 9226 Dollar, nachdem der Bankenausschuss des US-Senats die Pläne von Facebook für die Kryptowährung Libra bei einer Anhörung in der Luft zerissen hatte. "Anlegern leuchtet nun allmählich ein, dass Facebook womöglich nicht wie geplant eine eigene Kryptowährung auf die Beine stellen kann", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Im späteren Handel erholte sich der Bitcoin und notierte bei 9910 Dollar.

Der Ölpreis fiel. Für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI wurden 56,67 Dollar bezahlt, ein Minus von 1,7 Prozent. Am Ölmarkt blicken Anleger mit Sorge auf die Situation am Persischen Golf. Nach mehreren Zwischenfällen mit Öltankern hatten sich Spannungen zwischen dem Iran und den USA zuletzt intensiviert. Die Vereinigten Staaten planen nun, Schiffe entlang der Straße von Hormus besser zu schützen.

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