Online-Handel:Amazon verspricht Lieferungen binnen eines Tages

Online-Handel: Amazon will seinen Prime-Kunden künftig alle Pakete binnen eines Tages liefern - ab wann genau, will der Konzern aber noch nicht sagen.

Amazon will seinen Prime-Kunden künftig alle Pakete binnen eines Tages liefern - ab wann genau, will der Konzern aber noch nicht sagen.

(Foto: AP)
  • Der Versandhändler Amazon ist mit einem Rekordgewinn ins neue Geschäftsjahr gestartet.
  • Mit den Quartalszahlen hat er bekannt gegeben, künftig flächendeckend binnen eines Tages Pakete ausliefern zu wollen.
  • Um dieses Versprechen einhalten zu können, werden in nächster Zeit hohe Investitionen nötig sein.

Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat am Donnerstag ein ehrgeizigeres Versandziel angekündigt: Kunden des Zustellungsangebots "Prime" auf der ganzen Welt sollen ihre Bestellungen künftig innerhalb eines Tages bekommen. Bisher hatte Amazon seinen Prime-Kunden eine Lieferung innerhalb von zwei Tagen versprochen.

Schon jetzt werden in einigen Ländern einige Produkte bereits innerhalb eines Tages oder sogar weniger Stunden geliefert. Analysten zufolge bewältigt Amazon derzeit bis zu 25 Prozent der Zustellungen binnen eines Tages - dies gelte jedoch vor allem für Großstädte. Dieser Service soll nun auf einen Großteil der Produkte ausgeweitet und zum Standard werden. Dafür seien die Lagerhallen und Netzwerke für die Verschiffung vergrößert worden, hieß es. Das Unternehmen somit weiter den Druck auf den Einzelhandel.

Dank des gut laufenden Internethandels und boomender Cloud-Dienste ist Amazon mit einem Rekordgewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der Überschuss im Jahresvergleich auf 3,6 Milliarden Dollar an, wie Amazon am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Soviel verdiente der weltgrößte Onlinehändler pro Quartal noch nie. Auch die Umsätze des Konzerns stiegen, und zwar um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar. Das ist zwar auf den ersten Blick ein ordentliches Plus, tatsächlich aber flaute sich das Umsatzwachstum damit das vierte Quartal in Folge ab.

Den Großteil seiner Einnahmen erzielt der Konzern weiter mit dem Internethandel im Heimatmarkt Nordamerika. Doch werfen auch andere Sparten inzwischen gut Geld ab: So verzeichnete Amazons lukratives Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Netz (Cloud-Service) weiter starkes Wachstum.

"Nur" 12,6 Prozent höhere Kosten

Zudem macht der Konzern von Starunternehmer Jeff Bezos, dessen Ausgabefreude Investoren früher häufig nervös machte, inzwischen große Fortschritte, die Kosten im Rahmen zu halten. Im abgelaufenen Quartal stiegen die Ausgaben lediglich um 12,6 Prozent - für Amazons Verhältnisse ein ungewöhnlich niedriger Wert.

Allerdings stehen nun weitere massive Ausgaben an. Um das künftige Lieferversprechen erfüllen zu können, will Amazon allein im laufenden Vierteljahr 800 Millionen Dollar investieren. Bis wann die Zustellungsfrist offiziell auf einen Tag reduziert werden soll, steht noch nicht fest. "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr kontinuierlich rasche Fortschritte machen", sagte Amazons Finanzchef Brian Olsavsky lediglich.

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