Im Streit um den schleppenden Aufbau eines eigenen Mobilfunk-Netzes kann 1&1 einen Etappensieg verbuchen. Das Bundeskartellamt kündigte am Freitag an, eine mögliche Behinderung des Unternehmens durch den Rivalen Vodafone und dessen Funkturm-Beteiligung Vantage Towers zu prüfen. "Wir werden uns genau ansehen, ob es gute Gründe für eine Verzögerung bei der Bereitstellung von Antennenstandorten für 1&1 gibt", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. Vodafone wies den Vorwurf einer Behinderung zurück. "Wie bereits im Februar angekündigt, werden wir bei den üblichen Verfahrensschritten eng mit den Behörden zusammenarbeiten."
1&1 will sich als vierter Mobilfunknetz-Betreiber in Deutschland etablieren. Von den bis Ende 2022 geforderten 1000 Funkmasten steht bislang aber nur ein Bruchteil. Verantwortlich hierfür sei der Vertragspartner Vantage, der seine Verpflichtungen beim gemeinsamen Netzaufbau nicht erfüllt und weitere Verzögerungen signalisiert habe. Daher hatte 1&1 Beschwerde beim Kartellamt eingelegt.