Weltkriegsende in München

Die letzten Tage der Naziherrschaft

Der Krieg, den die Nationalsozialisten entfacht haben, geht im Frühjahr 1945 zu Ende, am 30. April erobern US-Soldaten München. In einer Serie blickt die SZ auf die Ereignisse vor 75 Jahren zurück.

München-Schwabing
:Boheme und Nazi-Bonzen

Ein neues, kundiges Stadtteilbuch zeigt Schwabing auch in seinen dunklen Kapiteln

Von Stefan Mühleisen

Moosach
:Das Kriegsende im roten Schulhaus

Doug Claus besitzt ein Dokument aus der Nacht der Kapitulation mit 31 Unterschriften, unter anderem der von General Eisenhower. Der in München lebende US-Amerikaner versucht, alle Unterzeichner zu identifizieren

Von Anita Naujokat

75 Jahre Kriegsende
:Der Nazi-Bürgermeister von München

Als glühender Antisemit setzte Karl Fiehler alles daran, dass München eine Vorreiterrolle bei der Judenverfolgung einnimmt. Nach dem Krieg wollte er von den Naziverbrechen nichts gewusst haben - und versuchte, die Pension eines OB einzuklagen.

Von Wolfgang Görl

SZ PlusZweiter Weltkrieg
:Der Tyrann von München

Gewalttätig, skrupellos und korrupt: Christian Weber war einer der einflussreichsten Nazis in München. Er bereicherte sich so hemmungslos, dass er damit selbst in der NSDAP aneckte.

Von Jakob Wetzel

Schauplatz
:Späte Scham

Die Feldherrnhalle war ein Kultort der Nazis, nach dem Krieg prangt dort ein Schriftzug, der die Verbrechen anprangert

Von Jakob Wetzel

SZ PlusWeltkriegsende in München
:Ruinenjahre

Im Jahr 1945 war München so zerstört, dass man überlegte, die einstige Metropole nicht mehr aufzubauen - und stattdessen eine neue Stadt am Starnberger See zu errichten. Dass es anders kam, lag vor allem an zwei Männern.

Von Joachim Käppner

Weltkriegsende in München
:"Der Hass muss freie Bahn haben"

Paul Giesler ging als Gauleiter von München-Oberbayern mit äußerster Härte vor. Wer in den Verdacht geriet, nicht auf der Seite des NS-Regimes zu stehen, musste mit dem Schlimmsten rechnen.

Von Wolfgang Görl

Obermenzing
:Als der Krieg zu Ende ging

"Obermenzinger Hefte" schildern den Tag der Befreiung 1945

Oswald Schäfer
:Ein klassischer Schreibtischtäter

Der letzte Chef der Münchner Gestapo übte Terror von seinem Büro aus. Mehrfach wurde er vor Gericht gestellt - doch die Urteile gegen ihn fielen mild aus.

Von Jakob Wetzel

Franz Ritter von Epp
:Reichsstatthalter ohne Macht

Der "Befreier von München" war Namensgeber zahlreicher Plätze und Straßen in Bayern. Die Karriere des Generalmajors begann mit dem Völkermord in Deutsch-Südwestafrika.

Von Julian Hans

Hermann Esser
:Hitlers treuer Agitator

Der Duz-Freund des "Führers" unterstützte diesen während dessen politischen Anfängen maßgeblich. Nach der Wiedergründung der NSDAP erhielt er die Mitgliedsnummer 2.

Von Julian Hans

SZ PlusWeltkriegsende in München
:Musik für Schokolade

Im Mai 1945 sind Brot, Mehl und Fleisch knapp, die Münchner hamstern, der Schwarzmarkt blüht. Und Josef Steidle, erst 17 und schon Kriegsveteran, schlägt sich mit seiner Harmonika durch.

Von Miriam Steiner

Schauplatz der Geschichte
:Geplünderte Geschäfte in München

Es seien einfach zu viele gewesen, erklärte die 42. US-Infanterie-Division später: zu viele Zivilisten, die in München die Warenlager plünderten. Die Soldaten hätten beim besten Willen nichts tun können. Beim Blick auf dieses Foto klingt diese ...

Von Jakob Wetzel

Leben im besetzten München
:Radfahren nur mit schriftlicher Erlaubnis

Die US-Militärregierung erlässt für die Münchner strenge Regeln, die aber schon bald wieder gelockert werden.

Von Ricarda Richter, Jakob Wetzel

SZ PlusSZ-Serie: Das Weltkriegsende
:Endlich keine Bomben mehr

Als die amerikanischen Soldaten Ende April 1945 München einnehmen, herrscht bei vielen Bewohnern große Erleichterung, Frauen schmücken die Jeeps der GIs mit Osterprimeln - es kommt aber auch zu Schusswechseln.

Von Wolfgang Görl

Weltkriegsende in München
:Marsch in die Gefangenschaft

In langen Kolonnen ziehen deutsche Soldaten durch das Karlstor stadtauswärts. Sie haben kampflos kapituliert.

Von Wolfgang Görl

SZ PlusSZ-Serie: Das Weltkriegsende
:Ankunft in der Hölle

Am 29. April 1945 erreichen US-Truppen das KZ Dachau. Was die Soldaten sehen, versetzt sie in einen Schockzustand: Tausende Tote im Güterzug, ausgemergelte Häftlinge. Aber es gibt auch den überschwänglichen Jubel der Geretteten.

Von Helmut Zeller

Schauplatz
:Todesmarsch Richtung Süden

Wenige Tage vor der Befreiung trieb die SS fast 7000 KZ-Häftlinge in Richtung Südtirol. Mehr als 1000 Gefangene überlebten den Marsch nicht

Terror der letzten Tage
:Im Zeichen des Werwolfs

In München und im Umland gingen die Nazis brutal gegen tatsächliche oder vermeintliche Widerständler vor

Von Jakob Wetzel

Schauplatz
:Der "bayerische Eiffelturm"

Auf dem 146 Meter hohen, hölzernen Ismaninger Sendeturm ruhten die Hoffnungen der Freiheitsaktion

Von Jakob Wetzel

SZ-Serie: Das Weltkriegsende
:Die Stadt funktioniert

München liegt in Trümmern, doch die Verwaltung kümmert sich bis zuletzt um Gas, Wasser, Strom und sogar um den Zutritt ins Hallenbad. Den Beamten geht es um Normalität - und um die Kriegsindustrie.

Von Dominik Hutter

Oberschleißheim
:Geschichten über Mut und Verblendung

Ein zerstörtes Schloss, Dramatisches am Fliegerhorst: Ortschronist Otto Bürger hat das Kriegsende dokumentiert

Von Gudrun Passarge

Schauplatz
:Arbeitslager in der Nachbarschaft

Die leeren Räume, die kahlen Wände, der verwitterte Putz - die Baracke 5 des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers an der Ehrenbürgstraße in Neuaubing ist ein hässlicher Ort. Beklemmend aber wird er erst, wenn man weiß, was sich hier abgespielt hat. Etwa ...

Von Wolfgang Görl

Gescheiterte Vertuschung
:Die Namen der Nazis

Der Freimanner Papiermüller Hans Huber verhindert, dass die NSDAP ihre Mitgliederkartei vernichten lässt. Doch die Amerikaner wollen von den brisanten Akten erst einmal nichts wissen

Von Heiner Effern

Notizen einer Nationalsozialistin
:"Das Herz sagt uns: durchhalten"

Wolfhilde von König schreibt als Jugendliche während der Diktatur Tagebuch. Selbst in der Niederlage steht sie weiter zum Regime.

Von Jakob Wetzel

Kommentar
:Verdienstvoller Provokateur

Um auf den oftmals fragwürdigen Umgang mit der NS-Geschichte hinzuweisen, tritt Aktionskünstler Wolfram Kastner Politikern und Behörden oft auf die Füße. Nun wird sein Einsatz endlich belohnt

Von Bernd Kastner

Schauplatz
:Propagandaverlag

Ein Gebäude im Lehel stand im Mittelpunkt der Propaganda-Maschinerie der Nazis

Von Jakob Wetzel

Gedenk-Aktion
:Erinnerung mit weißen Fahnen an zentralen Tag in der Geschichte Münchens

Zum 75. Jahrestag der Befreiung Münchens von den Nationalsozialisten werden in der Stadt weiße Fahnen gehisst. Auch die Bürger sollen mitmachen.

Von Bernd Kastner

SZ PlusSZ-Serie: Das Weltkriegsende
:Täuschung bis zum Schluss

Mobilisieren, drohen und den Willen zum Weiterkämpfen aktivieren: Der Historiker Sven Keller über die Propaganda der Nazis in den letzten Kriegstagen in München.

Interview von Ekaterina Kel

Schauplatz: Kirche
:"Der Sakraments-Empfang ist immer besser geworden"

Im April 1945 sind die meisten Münchner Kirchen zerstört. Doch die Gläubigen versuchten bis zuletzt, so etwas wie Normalität zu leben.

Von Bernd Kastner

SZ PlusSZ-Serie
:Zwischen Terror und Angst

Im April 1945 leben die Münchner in Ruinen. Es fehlt an allem. Das Regime ist entschlossen, die Stadt zu verteidigen. Doch die meisten Bürger wollen nur noch überleben.

Von Wolfgang Görl

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