Ihre Flucht hat drei Journalisten nach München geführt. Früher lebten und arbeiteten sie in Uganda, Nigeria und Syrien. In einer wöchentlichen Kolumne schreiben sie, welche Eigenarten der neuen Heimat sie mittlerweile übernommen haben.
Rückkehr nach Damaskus
:Es war kein Gefängnis, sondern ein Schlachthof
Einst war er selbst Gefangener in Syrien, nun betritt unser Autor nach 14 Jahren wieder Damaskus. Eine Suche nach Hoffnung in Folterkammern und Todeszellen mit Menschen, die das Grauen dort überlebt haben.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Bitte aufhören
Wo man in München auch hinschaut, sind die Menschen in ihre Handys vertieft und dank Kopfhörer von ihrem Umfeld abgeschottet. Was macht das mit einer Gesellschaft, wenn nicht mehr miteinander gesprochen wird?
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Heiße Sache
Unsere Autorin hat endlich ein Mittel gegen ihre ständig eiskalten Füße gefunden. Aber dafür die Entschuldigung, im Winter nicht zu radeln, verloren.
SZ-Kolumne Typisch deutsch: Smalltalk
:Schau mir nicht in die Augen, Münchner
Warum blicken einen die Münchner im Gespräch oft so penetrant an? Flirten die? Nein, hat unser Autor erkannt, das ist einfach Deutsch - genauso wie das Einstellen von Körperbewegungen beim Sprechen.
SZ Kolumne Typisch deutsch
:Zieh Leine
Warum machen sich viele Münchner die Mühe, selbst bei Wind und Wetter jeden Morgen mit ihrem Hund Gassi zu gehen? Und warum werden die Tiere einfach so losgelassen?
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Das erste Loslassen
Wie schafft man es, sein Kind alleine in der Kita zu lassen? Kann man den Leuten dort vertrauen? Wie sich ein junger Vater dazu durchrang – und wie seine Tochter reagierte.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Geschüttelt, nicht getrocknet
Unsere Autorin hat eine Hassliebe zu Papierhandtuchspendern entwickelt. Ein Dilemma zwischen Fitzelchen und Papierklumpen.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Vom verfolgten Reporter in Somalia zum SZ-Kolumnisten
Im neunten Jahr der Kolumnen-Reihe von geflüchteten Journalisten erweitert die SZ ihr Team: Imaan Huseen Dinnle aus Somalia beschäftigt sich künftig mit Eigenheiten der Münchner. Über einen, der zwei Jahre auf der Flucht war – und inzwischen ein neues Leben führt.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Wollen Sie sich setzen?
Warum bleiben so viele Menschen in Bus und Bahn lieber stehen, statt neben einem anderen Fahrgast Platz zu nehmen? Unseren Autor hat das aufgewühlt.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Es werde Dimmlicht
Bei seinem Einzug schraubte unser Autor in seiner Wohnung einst grelle Glühbirnen ein. Gedämpfte Beleuchtung und Finsternis war für ihn mit der Haftzeit in Syrien verbunden. Warum er die Lampen inzwischen wieder ausgetauscht hat.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Heizen oder geizen
Der Gasofen ist der beste Freund der Frostbeule. Solange, bis die Nachzahlung im Briefkasten liegt. Wie man trotz Sparflamme durch den Winter kommt.
Syrer in München
:„Ich hatte meine Brüder schon im Grab gesehen“
Tausende Syrer feiern am Odeonsplatz den Sturz von Machthaber Assad. Begegnungen mit Menschen, die viel gesehen und erlebt haben, das für Münchner kaum vorstellbar wäre.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Meine neue Flamme
Kerzen geben einem nicht nur im Advent Kraft und Mut. Eine Hommage an das Wachstum.
MeinungSZ-Kolumne Typisch deutsch
:Über das Glück, wählen gehen zu dürfen
Manches funktioniert nicht in Deutschland, aber vieles schon, wovon andere Völker nur träumen können. Und wenn es nur die Verkehrslichter sind.
Debattenkultur
:In Münchner Familien dürfen sogar die Kinder mitdiskutieren
Die Menschen in der Stadt neigen dazu, Gespräche in die Länge und in die Breite zu ziehen – schon mit den Kleinsten, hat unser Autor festgestellt. In seiner syrischen Heimat wäre das undenkbar. Aber die Debattenkultur hat auch ihr Gutes.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Halloween, der Tanz mit dem Teufel
Warum findet man hier Gruselfratzen und Kunstblut an Halloween so faszinierend, fragt sich unser Autor. Ihn erinnert das an schreckliche Zeiten. Oder soll er einfach mitfeiern?
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Getrennt leben unter einem Dach: du Couch, ich Bett
Kann man nach einer Trennung weiter zusammenwohnen? Es gibt Münchner, die das mangels Alternativen praktiziert haben – mit unterschiedlichem Ausgang.
Freizeitstress
:Warum haben die Münchnerinnen und Münchner nie spontan Zeit?
Einfach mal schnell Freunde anrufen und treffen? Unser Autor hat das in seiner einstigen Heimat jahrzehntelang erfolgreich praktiziert. In München macht er die Erfahrung: Alle haben ihren Alltag durchgetaktet wie ein Fahrplan.
MeinungSZ-Kolumne Typisch deutsch
:Low-Carb aus dem Müllkorb
Kann es sein, dass Schüler im Münchner Speckgürtel sehr wählerisch beim Essen sind? Vielleicht wäre es gut, ihnen einen Blick in Kriegsgebiete zu verschaffen, wo Kinder in Abfalleimern wühlen.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Augen zu und durch
Münchens Wartezimmer sind der Endgegner vor dem Arztbesuch. Die dortigen Promi-Broschüren haben auf unseren Autor gar eine sedierende Wirkung, die eine Narkose verzichtbar macht.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Die Fallstricke bei der Selbstbedienung im Biergarten
Münchens Biergärten sind Zentren der Integration. Auf unerfahrene Gäste warten dort allerdings auch eine Reihe an Gefahren. Tipps zur Fehlervermeidung.
ExklusivHeimkehr nach Syrien
:Es gibt ein Licht
Diesen Satz sagte die Großmutter unseres Autors ihm vor seiner Flucht aus der Stadt Raqqa. Elf Jahre später kehrt er nun zum ersten Mal nach Syrien zurück, mit dem Ziel, seine inzwischen 97 Jahre alte Oma noch einmal zu sehen. Über eine riskante Reise in die eigene Vergangenheit.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Das Schweigen der Pendler
München hat einen unausgesprochenen Verkehrs-Kodex: Geht die Bahntür zu, halte den Mund und starre auf dein Endgerät. Nur bei einem Thema machen die Stadtbewohner eine Ausnahme.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Zeltest du noch – oder campst du schon?
Übernachten unter Stoff? Unser Autor hat das in Notsituationen und in Urlauben erlebt und kommt zu dem Ergebnis: Ein festes Dach ist nicht nur sicherer – sondern auch deutlich erholsamer.
Typisch deutsch: Brotzeitdosen
:Spachteln aus Schachteln
Die Brotzeitdose ist ein phänotypisch deutsches Erkennungsmerkmal. Hommage an ein Utensil, das einst Bauern etablierten – die sich nicht vom Acker machen konnten.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Wo Bier und Bratensoße fließen
Dürr wie ein Olivenzweig kam unser Autor einst in München an, dem gelobten Land. Inzwischen beschäftigt ihn zunehmend sein Gewicht.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Bini Radl, bini König
Radfahrer haben es in München deutlich einfacher als in weiten Teilen Afrikas. Vielleicht ändern die Tour-de-France-Erfolge des Eritreers Biniam „Bini“ Girmay daran etwas?
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:München ist von Graffiti-Sprayern geprägt - von talentierten und weniger talentierten
Unsere Autorin fühlt sich inspiriert von Graffiti-Kunst. Nicht jedes Bildnis ist eine ausgesprochene Schönheit – doch jedes erzählt eine Geschichte dieser Stadt. Umso trauriger, wenn jemand ein Werk entfernt.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Mitte der zweiten Halbzeit stand plötzlich ein bewaffneter Mann in der Tür
Das WM-Halbfinale 2014 zwischen Deutschland und Brasilien konnte unser Autor nicht zu Ende schauen: Er bekam Besuch von einem IS-Kämpfer. Umso intensiver erlebt er nun die EM-Feste in München.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:In einem Zug geleert
Ein Mann bringt die schreiende Tochter unseres Autors während einer Bahnfahrt dazu, ihr Fläschchen auszutrinken. Sein Trick: Babysprache. Ist Duziduzi die Kommunikation der Zukunft?
MeinungSZ-Kolumne Typisch deutsch
:Jeder nach seinem Gustl
Unsere Autorin empfindet alkoholfreies Bier – auch von bayerischen Brauereien – als halbherzige Fälschung. Es kommt dem Original ungefähr so gleich, als würde man an einer Strandbude ein nachgemachtes Deutschlandtrikot kaufen.
MeinungSZ-Kolumne Typisch deutsch
:Fahnenflucht
Unser Autor hatte immer Schwierigkeiten, sich mit der Flagge seiner Heimat zu identifizieren. Solange bis er sein Land wechselte.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Hoch die Beine, Wochenende!
Hochseilgarten, Hochzeit, Hüttentour: Jedes Wochenende wartet eine andere anstrengende Aktivität – ehe es endlich einmal regnet. Dem Himmel sei Dank.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Steuer erkauft
Pflichtabgaben vom Fachmann berechnen lassen? Unser Autor wehrte sich jahrelang dagegen. Warum er sich diesen kostspieligen Luxus inzwischen leistet.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Das "V" steht für Frieden
Unser Autor hatte jahrzehntelang ein vorbelastetes Verhältnis zu Fahrern von Motorrädern. Nun hat er sich selbst auf eines gesetzt.
Urlaub
:Warum weit fliegen, wenn doch die Heimat so viel bietet?
Unsere Autorin fühlte sich fast wie eine Ausgestoßene, wenn sie nicht von extravaganten Ferientrips berichten konnte. Nach einem Insel-Erlebnis kommt sie zu einem Schluss.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Neben sieben Brüdern musst du liegen
Bei der Kindererziehung ist München wie das Gegenmodell zu Syrien: Die Eltern widmen ihren Kindern bisweilen sämtliche Aufmerksamkeit. Das hat Vorteile - birgt aber auch Risiken.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Wo liegt der Hund begraben?
Unser Autor bemüht sich seit Jahren, die deutsche und bairische Sprach-Metaphorik zu durchdringen. Ihm hilft es, bei Sätzen wie "Scheiß' da nix, dann feid' da nix" auf eine wortwörtliche Übersetzung zu verzichten.
MeinungMünchner Volksfeste
:Das Frühlingsfest ist die bessere Wiesn
Keine Bierzelt-Staus, keine halb verdauten Speisereste in der Achterbahn, keine nervigen Promis: Für unsere Autorin ist das Münchner Frühlingsfest deutlich attraktiver als das Oktoberfest.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Frei wie ein Vogel
Zooanlagen waren für unseren Autor einst der Inbegriff von Gefangenschaft, öffentliche Schauplätze hat er als Bühnen des Grauens in Erinnerung. Nun hat er erstmals einen Tierpark besucht - samt Falkenshow.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Der fiese Schlitz im Kindersitz
Um seine Tochter durch die Gegend zu fahren, muss man einiges auf sich nehmen, etwa einen unhandlichen Haltestuhl installieren. Warum unser Autor dennoch bereitwillig Erbrochenes aus den Sitzritzen wischt.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Andere Länder, andere Sitter
Unsere Autorin ist alleinerziehend und tut sich aus Zeitgründen schwer, Termine für Dates zu finden. Wo sind all die Teilzeit-Nannys? Ein Plädoyer für mehr Romanzen im Leben von Münchens Single-Mamas.
Mode in München
:Schmuck ist nicht jedermanns Sache
Lange Haare, Ohrenschmuck und Halskette irritieren, weite Kleider sind bei Männern aber okay? Wie unser Autor syrisch-bayerische Stilfragen bewältigt - und welche Rolle Anton Hofreiter dabei spielt.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Der frühe Vogel wird nicht satt
Münchens arbeitende Bevölkerung neigt dazu, das Frühstück auf ein Minimum zu reduzieren, in die Bahn zu verlagern oder ganz darauf zu verzichten, beobachtet unser Autor. Warum das wirklich schade ist.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Freut euch, ihr Frauen
Am Weltfrauentag wird vor allem über Benachteiligungen gesprochen. Dabei könnte es auch heißen: Hey Leute, wir haben hier echt schon einiges erreicht. Das sei gesagt zwischen Gender-Sternchen und Binnen-I: im Binnenstaat Uganda können die Frauen von so viel Fortschritt nur träumen.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Wie man die Fastenzeit durchsteht
40 Tage Verzicht vor Ostern - unsere Autorin hat zunächst eine radikale Ernährungseinschränkung ausprobiert und arg gelitten. Inzwischen geht sie einen anderen Weg.
Jugendsprache
:"Wallah" ist das neue "Ich schwör"
Der Begriff ist in Syrien fast heilig und betont die Aufrichtigkeit eines Versprechens, schreibt unser Kolumnist. Hierzulande wird er in vielen unbedeutenden und nichtigen Situationen gesagt - und hilft deshalb auch nicht bei einem vergessenen Fahrschein.
Typisch deutsch
:Wie ich das Bücherlesen verlernte
Literatur gehörte für unsere Autorin einst zum Alltag. Im schnelllebigen München kommt sie in Zeiten von Smartphones und Tiktok kaum mehr zur Ruhe. Was tut man dagegen?
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Ich hatte eine Krawatte
Warum Neu-Münchner zur fünften Jahreszeit nicht mit einem Schlips in die U-Bahn steigen sollten, sondern im Zweifel eher mit einem Schwips.
SZ-Kolumne Typisch deutsch
:Immer auf Nummer sicher
Deutsche schließen gerne alles ab, beobachtet unser Kolumnist. Er handhabt das lockerer - aber das rächt sich manchmal.