Juweliere, Luxushotels, Spielcasinos: Der türkische Teil Zyperns profitierte stets vom Geld der Gäste aus dem reichen Süden. Jetzt steht der Norden mit seiner Lira plötzlich stärker da - doch die Kunden bleiben aus.
Drohender Staatsbankrott
:Zypern benötigt mehr Geld als veranschlagt
Bis Montag müssen die zyprische Regierung und die EU eine Lösung zur Rettung finden, sonst droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit. Doch die Verhandlungen der Euro-Finanzminister starten mit Verzögerung. Und noch bevor das Hilfspaket verabschiedet ist, könnte es überholt sein: Aus Kreisen der Troika heißt es, die bislang kalkulierten 17 Milliarden Euro könnten nicht reichen.
Euro-Helfer in Nöten
:EZB zweifelt am Verbleib in der Troika
Innerhalb der Europäischen Zentralbank gibt es laut SZ-Informationen Überlegungen, aus der sogenannten Troika der Euro-Retter auszusteigen. Würde sich die Notenbank tatsächlich zurückziehen, geriete die gesamte Statik des bisherigen Euro-Krisenmanagements in Gefahr.
Euro-Krise
:Warum Griechenland in der Euro-Zone bleiben soll
Die Stimmung bei den Gläubigern hat sich gewandelt: Plötzlich soll das hochverschuldete Griechenland um jeden Preis in der Währungsunion gehalten werden. Experten vermuten dahinter vor allem politische Gründe. Und Athen schlägt sich bei der Umsetzung seiner Sparziele gar nicht schlecht. Der Troika begegnet die griechische Regierung daher selbstbewusst.
Griechenland
:Milliarden-Sparprogramm soll Troika besänftigen
Es ist ein drastischer Schnitt. Um den maroden Staatshaushalt zu sanieren, will die Regierungskoalition in Griechenland offenbar 11,5 Milliarden Euro einsparen - in nur zwei Jahren. So soll das Vertrauen der Geldgeber zurückgewonnen werden. Doch ob das klappt?
Griechenland in der Schuldenkrise
:"Das wird sich böse rächen"
Die griechischen Regierungsparteien haben nach der Abstimmung zum Sparpaket 43 Abweichler aus ihren Fraktionen ausgeschlossen, auf einen Schlag. Das sei "ein desaströser Akt politischer Unkultur" im Mutterland der Demokratie, finden deutsche Abgeordnete - und sprechen von Einschüchterung.
Spar-Verhandlungen in Griechenland
:Athen will 150.000 Beamte entlassen
Griechenland akzeptiert eine wichtige Forderung der Troika: Das Land will in den kommenden vier Jahren 150.000 Stellen im öffentlichen Dienst streichen, allein bis Ende 2012 sollen 15.000 Staatsdiener gehen. Gleichzeitig erhöhen Deutschland und Frankreich den Druck. Sie wollen massiv in den griechischen Haushalt eingreifen.
SPD-Troika Steinbrück, Gabriel, Steinmeier
:Stärken addieren, Schwächen verbergen
An Merkel beißt sich die SPD die Zähne aus - sie ist zum Verzweifeln stark. Deshalb wollen die Sozialdemokraten wieder mit einem Dreierteam in den Wahlkampf ziehen. Doch kann das funktionieren? Im Moment besteht das Geheimnis der Eintracht von Steinbrück, Gabriel, Steinmeier jedenfalls primär in seiner Schwäche.
06:57
Summa summarum
:Gebt Griechenland noch eine Chance!
Hat Griechenland seine Hausaufgaben gemacht, um neues Geld zu bekommen? Das überprüfen gerade die Kontrolleure von EU, EZB und IWF vor Ort. Wer nachrechnet, der sieht: Die Griechen haben kaum damit angefangen. Trotzdem verdienen sie noch etwas Zeit.
Troika streitet über Kredit
:Geld für Griechenland? Von wegen!
Heftig wird hinter den Kulissen um die Überweisung der nächsten Kredittranche für Griechenland gerungen. Alles hängt am Plazet der sogenannten Troika aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds. Das Vertrackte: Im Entwurf des Berichts wird zwar eine rasche Auszahlung empfohlen. Dummerweise fehlt aber in dem Dokument noch ein wichtiges Kapitel.
Schuldenkrise in Griechenland
:Ein Nein mit Folgen
Ihre Mission in Griechenland ist noch nicht beendet, doch die Mitglieder der Troika melden sich bereits zu Wort. Das griechische Reformprogramm gehe offensichtlich nicht auf, sagt ein IWF-Vertreter. Ein negatives Urteil wird immer wahrscheinlicher. Für Athen hätte es weitreichende Konsequenzen.
Finanzkrise in Griechenland
:Troika zurück in Athen
Nach ihrer überraschenden Abreise aus Griechenland im September sind die Finanzexperten der Troika nach Athen zurückgekehrt. Der griechischen Regierung zufolge verlief ein erstes Gespräch über die Sparanstrengungen des hoch verschuldeten Landes positiv. Nun stehen besonders heikle Gespräche an - die Taxifahrer begrüßen die Prüfer mit martialischen Parolen.
Rettungsbemühungen in der Eurokrise
:Ein Anruf, der über Griechenlands Zukunft entscheidet
Der Druck ist gewaltig: Der Internationale Währungsfonds fordert von Griechenland, noch mehr zu sparen. Finanzminister Venizelos reagiert - und will Staatsunternehmen den Geldhahn abdrehen. Zugleich verspricht er seinen Landsleuten, "Erniedrigung und Erpressung" durch das Ausland zu verhindern. Jetzt kommt alles auf ein Telefongespräch an.