Sie wollten nie weg aus Russland, auch wenn Putin sie einsperren ließ. Trotzdem sind die Kremlkritiker Oleg Orlow und Ilja Jaschin nach dem Gefangenenaustausch jetzt in Berlin. Sie schätzen das neue Leben – und wollen doch nur eines: zurück nach Moskau.
Gefangenenaustausch
:Ein schmutziges Geschäft
Russland lässt zahlreiche westliche Gefangene frei – im Gegenzug lässt Deutschland den Tiergarten-Mörder nach Moskau ausreisen. Nicht nur in der Redaktion ist man sich uneins über den Deal, auch in der Leserschaft gibt es sehr gegensätzliche Meinungen dazu.
MeinungPrantls Blick
:Das war nicht Recht, das war eine Simulation von Recht
Der Austausch des Auftragsmörders Wadim Krassikow ist richtig, aber in der Begründung verrucht unehrlich. Es handelt sich um eine eigentlich illegale Gefangenenbefreiung zwecks Nothilfe für Putin-Opfer.
SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:Mörder gegen Menschenrechtler: Das Dilemma hinter dem Gefangenenaustausch
Beim größten Gefangenenaustausch seit dem Kalten Krieg sind 16 Unschuldige aus russischer Haft freigekommen. Doch wie hoch ist der Preis, den der Westen dafür zahlen muss?
Pressestimmen
:„Deutschland kommt den USA weit entgegen“
Internationale Pressestimmen zum Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland im Überblick.
Nach Gefangenenaustausch
:„Willkommen zu Hause“
Mit seiner Vizepräsidentin Harris nimmt US-Präsident Biden die freigelassenen Amerikaner in Empfang. Das Land sieht rührende Szenen auf dem Rollfeld – und erlebt einen emotionalen Präsidenten.
Gefangenenaustausch
:Scholz empfängt Freigelassene am Flughafen
Beim größten Deal dieser Art seit dem Kalten Krieg kommen 24 Personen frei, darunter der US-Reporter Evan Gershkovich und der Tiergarten-Mörder Wadim Krasikow. Kanzler Scholz betont, die Entscheidung sei nicht leicht gefallen.
MeinungBelarus
:Diktator Lukaschenko nimmt einen Deutschen als Geisel
Der Machthaber in Minsk führt den zum Tode Verurteilten im Fernsehen vor. Die spannende Frage: Verfolgt der Autokrat damit nur eigene Interessen?
ExklusivSpionage
:Der Mann mit den zwei Namen
In Frankfurt sollen mutmaßliche Agenten einen Mann aus der Ukraine ausgespäht haben. Nun gibt es Hinweise, dass die Zielperson an einem Kriegsverbrechen an russischen Soldaten beteiligt war. Plante Moskau deshalb ein Attentat in Deutschland?
Kolumne: Vor Gericht
:Der Killer mit dem Anglerhut
Im August 2019 beobachten zwei Jugendliche einen Mann, der sich merkwürdig verhält, und rufen die Polizei. Seither ist ihr Leben in Gefahr.
Spionage
:Einbruch im Auftrag des Kreml
Wie sich ein bulgarischer Enthüllungsjournalist den persönlichen Zorn des russischen Präsidenten zugezogen haben soll – und was das mit dem mutmaßlichen Milliardenbetrüger Jan Marsalek zu tun hat.
Kremlkritiker
:Nawalnys Team: Putin erhielt Angebot zu Gefangenenaustausch
Es habe Verhandlungen zur Freilassung Nawalnys gegeben, sagt eine Mitarbeiterin des Oppositionellen. Er hätte gegen den in Deutschland inhaftierten Tiergartenmörder getauscht werden sollen. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht.
MeinungGeiseldiplomatie
:Ein unmoralisches Angebot braucht eine moralische Antwort
Wladimir Putin schlägt dem Westen ein Tauschgeschäft vor: inhaftierter Journalist gegen einen verurteilten Mörder. Der Vorschlag müsste erweitert werden. Ist der Diktator bereit für eine Prüfung?
Russland
:Putins Faustpfand
Erstmals seit dem Angriff auf die Ukraine redet der Kremlchef mit einem westlichen Journalisten. Eine Botschaft betrifft die Bundesregierung - es geht um den "Tiergartenmörder".
Justiz
:Solange sie leben
Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow muss seine Heimat nicht verlassen, um Gegner aus dem Weg zu räumen. Über ein geplantes Attentat in Bayern und zwei Brüder, die wissen: Es gibt für sie keinen sicheren Ort mehr auf dieser Welt.
Russland
:Paul Whelan, das ewige Tauschpfand
Offenbar hat Russland für ihn einen Gefangenenaustausch mit dem sogenannten Tiergartenmörder verlangt. Nach dem Freitausch von Brittney Griner: Was ist eigentlich mit dem amerikanischen Geschäftsmann, der seit vier Jahren wegen Spionage in einer Strafkolonie festsitzt?
Tschetschenien
:Prominenter Kadyrow-Gegner verschwunden
Der Blogger Tumso Abdurachmanow ist einer der lautesten Kritiker des tschetschenischen Regimes. Seit Tagen gibt es kein Lebenszeichen von ihm. Nun gibt es Berichte, er sei in Schweden erschossen worden. Es wäre nicht der erste Angriff auf sein Leben.
Kolumne "Vor Gericht"
:Tränen
Ein russischer Auftragskiller tötet in Berlin einen Mann - darum ging es im sogenannten Tiergartenmord. Doch das Mordopfer hat Familie. Und so kommt es, dass im Gerichtssaal große Politik und große Emotionen aufeinanderstoßen.
Debatte um Tiergartenmörder
:"Deutschland wird derartige schmutzige Geschäfte nicht mitmachen"
Russland wollte offenbar einen inhaftierten Auftragskiller in einen möglichen Gefangenenaustausch mit den USA einbeziehen. In Berlin ist die Rede von einem "russischen Spaltungsversuch".
Möglicher Gefangenenaustausch
:Russland will offenbar auch Tiergartenmörder freibekommen
Weil zwei US-Amerikaner in russischer Haft sitzen, verhandeln beide Regierungen Berichten zufolge über einen Gefangenenaustausch. Doch auf Moskaus Forderung reagiert Washington mit klaren Worten.
Strafjustiz
:Mordpläne gegen Tschetschenen
Vor dem Oberlandesgericht München muss sich ein russischer Staatsangehöriger verantworten, der sich bereit erklärt haben soll, einen Exil-Tschetschenen zu ermorden. Betrachtete die Führung in Moskau jenen als Staatsfeind?
Konflikt mit Russland
:Baerbock für Antrittsbesuch in Moskau
Ukraine-Konflikt, Nord Stream 2, Tiergarten-Mord - die deutsch-russischen Beziehungen sind belastet. Die neue Außenministerin setzt trotzdem auf Dialog und trifft ihren Amtskollegen Lawrow
Außenpolitik
:Baerbock zu Antrittsbesuch in Moskau
Ukraine-Konflikt, Nord Stream 2, Tiergartenmord - die deutsch-russischen Beziehungen gelten als belastet. Vor diesem Hintergrund trifft die neue Außenministerin ihren russischen Amtskollegen.
Tiergarten-Mord
:Moskau weist deutsche Diplomaten aus
Das Außenministerium reagiert damit wie erwartet darauf, dass Berlin nach dem Schuldspruch zwei Angehörige der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen erklärt hat.
MeinungTiergarten-Mord
:Deutschland kann sich das nicht bieten lassen
Russland wird nach allen Regeln des Rechtsstaats als Urheber des Tiergarten-Mords identifiziert. Will dieser Rechtsstaat glaubwürdig bleiben, muss er viel mehr tun, als zwei Diplomaten zu "unerwünschten Personen" zu erklären.
Mord im Tiergarten
:Baerbock: Schwerwiegende Verletzung der Souveränität der Bundesrepublik Deutschland
Die Bundesregierung erklärt zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen und reagiert damit auf das Urteil zum Mord an einem Georgier tschetschenischer Abstammung im Berliner Tiergarten.
Gerichtsprozess
:Lebenslange Haft im "Tiergartenmord"-Prozess
Ein Berliner Gericht verurteilt einen mutmaßlichen russischen Agenten: Er habe im Auftrag staatlicher Stellen einen Regimegegner erschossen. Das Urteil könnte schwere politische Folgen haben - und eine diplomatische Krise auslösen.
Tiergarten-Mord
:"Staatlicher Tötungsauftrag"
Die Bundesanwaltschaft hat keinen Zweifel: Die Erschießung eines Georgiers tschetschenischer Abstammung im Sommer 2019 mitten in Berlin war ein Auftragsmord. Der Angeklagte habe einem "staatlichen Tötungsauftrag" Folge geleistet, sagte Bundesanwalt ...
Tiergarten-Mord
:In Seelenruhe abgedrückt
Der zweite Tag des Tiergarten-Mordprozesses: Zwei Zeugen beschreiben den Mörder als seltsam gelassen. Einer sah ihn sogar ein zweites Mal schießen.
Tiergarten-Mord
:Der unsichtbare Angeklagte
Die Bundesanwaltschaft hat nicht nur den mutmaßlichen Täter im Visier - sondern auch den obersten Mann im Kreml.
MeinungTiergarten-Prozess
:Rechtsstaatlich sind die Bindungen an Russland zerschnitten
Sollte der Tiergarten-Prozess den Beweis für einen Auftragsmord aus Reihen der russischen Regierung liefern, kann die Bundesregierung das nicht hinnehmen. Ein Neustart zwischen Berlin und Moskau ist aktuell nicht vorstellbar.
Mord im Kleinen Tiergarten in Berlin
:Prozess gegen Tatverdächtigen beginnt
Hat ein 55-Jähriger am helllichten Tag mitten in Berlin einen Tschetschenen mit georgischer Staatsangehörigkeit erschossen? Und steckt ein Auftrag der russischen Regierung dahinter? Das wollen die Richter mehr als ein Jahr nach der Tat herausfinden.
Tiergarten-Mord
:Schweigen ist zu wenig
Die Bundesregierung muss klare Kante gegenüber Moskau zeigen, sonst macht sie sich lächerlich und Deutschland zum Tummelplatz für Auftragsmörder. Doch bisher ist noch nicht einmal eine klare Botschaft an den Kreml formuliert.
Mord im Kleinen Tiergarten
:Vorwurf: Staatsterrorismus
Nach monatelangen Ermittlungen zum Mord an einem Tschetschenen zeigt sich der Generalbundesanwalt überzeugt, dass Russland hinter dem Verbrechen steckt.
Mord im Kleinen Tiergarten
:Vorwurf: Staatsterrorismus
Der Generalbundesanwalt erhebt Anklage - und zeigt sich überzeugt: Der russische Staat hat den Mord an einem Tschetschenen aus Georgien in Auftrag gegeben. Außenminister Maas droht Russland mit "weiteren Maßnahmen".
Mord im Kleinen Tiergarten
:Ein rätselhaftes Verbrechen, ein gebrochenes Versprechen
Steckt Russland hinter dem Mord an einem Tschetschenen? Die Indizien wiegen schwer. Moskau trägt nicht zur Aufklärung bei.
Tiergarten-Mord
:Berlin widerspricht Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Fall des im Tiergarten ermordeten Georgiers nach Angaben der Bundesregierung die Unwahrheit gesagt. Der Bundesregierung seien "keine Auslieferungsersuchen Russlands für das Tatopfer bekannt", sagte ein ...
MeinungMord im Berliner Tiergarten
:Der Vorwurf des Staatsterrorismus steht im Raum
In Berlin wurde ein Georgier tschetschenischer Herkunft erschossen. War es tatsächlich ein Auftragsmord, muss dies ernste Folgen für die russische Regierung haben - etwa bei der Gaspipeline durch die Ostsee.
Tiergarten-Mord
:Deutschland weist russische Diplomaten aus
Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier zieht Berlin Konsequenzen. Moskau kündigt eine Gegenreaktion an.
Mord an Georgier in Berlin
:Generalbundesanwalt verdächtigt Russland
Nach dem Mord an einem Georgier im Berliner Tiergarten verdichten sich die Hinweise auf einen staatlichen Auftragsmord. Der Generalbundesanwalt will die Ermittlungen noch in dieser Woche übernehmen.
Mord im Tiergarten
:Schneller Besuch im Gefängnis
Russische Diplomaten sprachen nach einem Zeitungsbericht mit dem Tatverdächtigen, der einen Georgier erschossen haben soll. Das ist üblich, überraschend ist nur der Zeitpunkt.
Mord im Kleinen Tiergarten
:Neue Hinweise von Geheimdiensten
Am helllichten Tag wurde in Berlin ein Tschetschene aus Georgien erschossen. Seither diskutieren Ermittler, wer dahintersteckt. Kam der Auftrag aus Moskau?
Kriminalität
:Nachts lauert im Berliner Tiergarten die Gefahr
Das Naherholungsgebiet ist nur tagsüber einladend: Der Bezirksbürgermeister sagt, es sei "völlig außer Kontrolle". Im September geschah hier ein grausamer Mord.