Da fühlt sich der Abend doch gleich etwas bedeutender an: Bei der Premiere von Kleists "Der zerbrochene Krug" mit Ulrich Matthes am Deutschen Theater Berlin sitzt auch Angela Merkel im Publikum.
Von Peter Laudenbach
Die Wochen vor Weihnachten sind für das Theater und das Publikum eine glückliche Zeit, denn dann gibt es das Weihnachtsmärchen.
Von Egbert Tholl
Das Residenztheater in München eröffnet mit Sebastian Baumgartens Annährung an Heinar Kipphardts "Bruder Eichmann" seine Online-Mediathek.
Wie geht es am Berliner Gorki-Theater nach den Vorwürfen gegen Shermin Langhoff weiter? In "Berlin Kleistpark" zumindest demonstriert Hakan Savas Mican die Qualitäten des Hauses.
Sie war eine der beliebtesten Schauspielerinnen Österreichs: Gertraud Jesserer ist im Alter von 77 Jahren gestorben - bei einem Wohnungsbrand.
Von Christine Dössel
Sie war eine der beliebtesten Schauspielerinnen Österreichs: Gertrud Jesserer ist im Alter von 77 Jahren gestorben - bei einem Wohnungsbrand.
Der Kritiker und ehemalige Frankfurter Intendant Günther Rühle ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Er war eine Instanz.
Antú Romero Nunes macht am Berliner Ensemble aus Goldonis "Diener zweier Herren" einen famosen Witz-Western. Nur mit Frauen.
Sechs Personen suchen einen Orgasmus: Maja Zades Stück "Reden über Sex" an der Berliner Schaubühne.
Pınar Karabulut inszeniert Frank Wedekinds Emanzipationsstück "Franziska" als Plastiktheater in einer rosa Barbiewelt. Was soll das?
Von Till Briegleb
Das Hamburger Spaßtrio Studio Braun macht aus Kleists "Michael Kohlhaas" die rasend komische Hollywood-Rächer-Parodie "Coolhaze". Mit Charly Hübner statt Charles Bronson.
In Hamburg startet nach etlichen Anläufen das Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind". Und nein, es wird nicht gesungen.
Von Alexander Menden
Thomas Bernhards "Heldenplatz" löste einst einen Skandal aus. An den Münchner Kammerspielen aber zündet das Stück trotz beklemmend brisanter Themen nicht mehr recht.
Barbara Nüsse kann als Schauspielerin einfach alles: In Hamburg spielt sie gerade die Mutter in Christian Krachts "Eurotrash". Aber auch Pippi Langstrumpf mit 78.
Die Schauspielerin Lina Beckmann bekommt für ihren Richard den Gertrud-Eysoldt-Ring. In der Jury saß auch ihre Regisseurin. Der Preis ist trotzdem hoch verdient.
Weil es schlimm um die Welt bestellt ist, probt das Theater schon mal die Zukunft. Aber in den neuen Science-Fiction-Stücken steht auch nicht alles zum Besten. Drei Beispiele.
Viktor Bodo betreibt in Hamburg die konsequente Trivialisierung von Hochkultur: mit der musikalischen Albernheit "33 Variationen auf Haydns Schädel" von Péter Esterházy.
Der Musical-Maestro Stephen Sondheim war auch ein großer Lehrer und machte aus seiner Kunst kein Geheimnis.
Von Michael Kunze
Der Komponist und Lyriker hat unter anderem die Texte zu Musical-Welthits wie die "West Side Story" geschrieben. Sondheim gilt als Wegbereiter des modernen Musicals in den USA. Er wurde 91 Jahre alt.
Thom Luz inszeniert "Die Wolken, die Vögel, der Reichtum" am Münchner Cuvilliéstheater als zauberhafte Hommage ans Denken.
Von Christiane Lutz
Spektakulärer Bau, runder Geburtstag: Die John-Cranko-Schule in Stuttgart setzt Maßstäbe, nicht nur im Tanz.
Von Dorion Weickmann
Zweifelhafte Exotik: Das Berliner Staatsballett setzt zu Weihnachten den "Nussknacker" ab.
An den Münchner Kammerspielen knallt die Erbschafts-Satire "Jeeps" von Nora Abdel-Maksoud. Komisch, schnell und etwas zu irre, um wehzutun.
16 Jahre nach der legendären Inszenierung von Jürgen Gosch gibt es am Düsseldorfer Schauspielhaus wieder einen "Macbeth" - einen gruselig guten in der Regie von Evgeny Titov.
Von Martin Krumbholz
Er war auch als Sänger, Regisseur und Intendant erfolgreich. Nun ist Volker Lechtenbrink mit 77 Jahren nach schwerer Erkrankung gestorben.
Das Bayerische Staatsballett bezaubert mit Christopher Wheeldons zeitgemäßer "Cinderella" - der Choreograf muss vom Broadway aus zusehen und ist deswegen "so sorry".
Johan Simons inszeniert Ödön von Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald" am Burgtheater. Es ist eine Enttäuschung, aber die leere Bühne passt zum Lockdown.
Von Wolfgang Kralicek
Die etwas andere "Addams Family", alternative Lebensentwürfe am Münchner Cuvilliéstheater und ein philosophischer Comic über Frantz Fanon. Fünf Empfehlungen.
Von SZ-Autoren
Angela Winkler und Joachim Meyerhoff spielen an der Schaubühne Christian Krachts "Eurotrash" als schwarze Roadmovie-Komödie.
Die Nürnberger Staatsoper beendet die Zusammenarbeit mit Regisseur Peter Konwitschny. Es sei bei Proben zu einer Auseinandersetzung gekommen.
Von SZ
Niemand schreibt so böse über Klassismus und soziale Ungerechtigkeit wie die Dramatikerin Nora Abdel-Maksoud. Und so lustig.
Für die Berliner Kammerspiele hat Jossi Wieler ein "szenisches Gedicht" von Jon Fosse in einen langen Abend verwandelt, den auch Albernheiten nicht retten.
Viele Jahre hat der Roger Vontobel nicht mehr in der Schweiz inszeniert. Jetzt ist er in Bern zurück - mit "Maria Stuart".
Kunst des Augenblicks: Das Berliner Museum für Fotografie ehrt die große Theaterfotografin Ruth Walz mit einer Ausstellung.
Frank Castorf ignoriert in seiner Hamburger Inszenierung "Der Geheimagent" konsequent das Thema der Vorlage von Joseph Conrad. Macht aber fast nichts.
Jan-Christoph Gockel inszeniert an den Münchner Kammerspielen Thomas Köcks Stück "Eure Paläste sind leer" als faszinierende All-inclusive-Reise. Sie führt in das kapitalistische Herz der Finsternis.
Nach der Rassismus-Debatte: Am Düsseldorfer Schauspielhaus hat "Identitti" Premiere, nach dem gefeierten Roman von Mithu Sanyal.
René Pollesch macht es sich an der Berliner Volksbühne weiter sehr gemütlich.
Fünf Favoriten der Redaktion - diesmal mit Recherchen zum Theater in der Josefstadt, Kasperl, Seppl, dem Fall Gleiwitz, einer spät veröffentlichten Geigen-Perle und Thilo Mischke.
Das Hamburger Thalia Theater führt Ibsens Stücke "Die Wildente" und "Ein Volksfeind" zusammen - zum Beweis dafür, wie zerstörerisch die Wahrheit sein kann.
Der Soziologe und Schriftsteller Édouard Louis hat ein Buch über seine Mutter geschrieben. Und legt damit wieder einmal ein kollektives Unglück offen.
Von Miryam Schellbach
Eigentlich tabu: Das Schauspiel Köln öffnet erstmals Proben für ein digitales Publikum. Will man das sehen?
Das Schauspielhaus Graz begeistert mit der Uraufführung der Stücke "Garland" und "Eleos". Das von Iris Laufenberg geleitete Haus bleibt auch in Zukunft in Frauenhand.
Despoten, Drogenbarone, Parteispendentrickser - alle waren sie Kunden in Liechtenstein. Bis Heinrich Kieber zuschlug. Benjamin Quaderers Buch erzählt seine Geschichte - jetzt auch am Theater.
Von Uwe Ritzer
Nikolai Erdmans satirischer Aberwitz "Der Selbstmörder" am Münchner Volkstheater.
Das Berliner Maxim Gorki Theater zeigt ein, nein, das Musical zur Cancel Culture.
Der Feind steht links: Wie ausgerechnet die legendären "Monty Pythons" ins Räderwerk der neuen, englischen Humorlosigkeit geraten.
Von Michael Neudecker
Ab dem 18. November sollen erstmals Materialien aus dem umfangreichen Archiv der Choreografin und Tanztheater-Gründerin Pina Bausch, das allein über 300 000 Fotografien und 9000 Videos umfasst, im Internet präsentiert werden.
Sebastian Hartmanns eitle Interpretation von Dostojewskis "Der Idiot" am Deutschen Theater in Berlin lässt einen ratlos zurück. Warum nur betreibt der Regisseur diese alberne Zerstörung des Romans? Den inszeniert auch Johan Simons in Hamburg. Allerdings ganz anders.
Proteste gegen die Einsparungspläne des Landes Niedersachsen bei Bühnen und Orchestern.