Ein neuer politischer Geschäftsführer muss her, Lücken im Programm gestopft werden. Und dann geht es auch noch um die Mitbestimmung in der Partei. Die Piraten haben sich für ihren Bundesparteitag in Neumarkt in der Oberpfalz einiges vorgenommen. Die wichtigsten Baustellen.
Zukunft der Piratenpartei
:Zwischen Revolte und Anpassung
Professionell werden, sich im Politbetrieb durchbeißen - oder weiter revoltieren und das eigene Ding machen? Die Piraten stehen auf ihrem Bundesparteitag in Bochum vor der Zukunftsfrage. Der besonnene Partei-Vize Sebastian Nerz und die impulsive ehemalige Beisitzerin Julia Schramm zeigen in ihrer Unterschiedlichkeit, dass die Entscheidung noch lange nicht getroffen ist.
Wirtschaftsprogramm der Piraten
:Wir wollen alles - außer Vollbeschäftigung
Freiheit, Transparenz, Mindestlohn als "Brückentechnologie" zum bedingungslosen Grundeinkommen: Die Piraten geben sich auf ihrem Parteitag in Bochum Eckpfeiler eines Wirtschaftsprogramms. Am Ende einer emotionalen Debatte stehen viele vage Aussagen. Partei-Vize Nerz spricht von "wichtigen Visionen".
Vor dem Bundesparteitag in Bochum
:Diese Lücken wollen die Piraten schließen
Na, immer noch keine Meinung zum Euro? Die Piratenpartei muss sich häufig den Vorwurf gefallen lassen, in den entscheidenden Politikfeldern keine Inhalte zu liefern. Nun wollen die Mitglieder auf ihrem Bundesparteitag am Wochenende ihr Parteiprogramm breiter aufstellen - vor allem in der Wirtschaftspolitik, aber auch in ihren Kernthemen.
MeinungPiratenpartei in der Krise
:Piraten, ihr seid auch nur Politiker
In Umfragen fallen die Piraten unter fünf Prozent. Der politische Geschäftsführer bekommt Talkshow-Verbot, hält sich aber nicht daran. So setzt sich die Krise der jungen Partei fort, die gerne anders wäre als alle anderen und "Themen statt Köpfe" fordert. Dumm nur, dass das nicht klappen kann, wenn die Oberpiraten ein "Gate" nach dem anderen produzieren.
Piraten im Bundestagswahlkampf
:Können die das?
In mehrere Landtage sind sie erfolgreich eingezogen, doch ein Bundestagswahlkampf ist schon eine andere Sache: Den Piraten stehen harte Zeiten bevor, wenn sie 2013 tatsächlich die Fünf-Prozent-Hürde knacken wollen. Zeiten, in denen sie auch einige ihrer Gründungsprinzipien hinterfragen werden müssen.
Piratenpartei
:Piraten küren erste Direktkandidaten für Bundestagswahl
Die Piratenpartei hat am Wochenende mit Stefan Körner und Sebastian Nerz ihre ersten Direktkandidaten für die Bundestagswahl aufgestellt.
Piratenparteitag
:Verschleiß bei voller Fahrt
Erstaunlich konventionell verlief der Parteitag der Piraten: Sie behielten ihren alten Vorstand mit vertauschten Rollen bei. Doch es stehen arbeitsreiche Monate bevor, denn ohne Geld und mit völlig überarbeitetem Personal wird die Partei nicht lange durchhalten.
Einfluss der Piratenpartei in Deutschland
:Land der Freibeuter
Berlin und Saarland: geentert. Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen: klarmachen! Der Fortschritt der Piraten fordert die junge Partei - und überfordert sie mitunter. Ein neuer Bundesvorstand soll das Wachstum moderieren. Wir helfen mit einer Handreichung: Wo sind die Politneulinge besonders aktiv? Wo sind die meisten Mitglieder?
Umstrittene Äußerungen in der Piratenpartei
:Delius zieht Vorstandskandidatur nach NSDAP-Vergleich zurück
Die Debatte über rechte Tendenzen macht den Piraten zu schaffen: Der Berliner Fraktionsgeschäftsführer Martin Delius zieht Konsequenzen aus einem NSDAP-Vergleich, Parteichef Nerz räumt Fehler ein - und die politische Geschäftsführerin Marina Weisband erleidet einen Zusammenbruch.
Piratin Weisband zieht sich zurück
:Sie ist ein Star und will da raus
Sie ist die bekannteste Führungsfigur der Piraten, möchte jetzt aber ein Jahr für ihre Diplomarbeit pausieren: Eigentlich handelt Marina Weisband mit ihrem Rückzug so, wie es dem Selbstverständnis der Partei entspricht. Doch der mediale Hype um das Aushängeschild offenbart ein grundsätzliches Dilemma der Partei.
MeinungPiraten stellen Pläne für 2012 vor
:Viel reden, wenig wissen
Die Piraten wollen anders sein, basisdemokratisch, sie setzen auf Schwarmintelligenz. Doch zu wichtigen Fragen wie etwa der Euro-Krise haben sie keine Haltung. Ihr Jahresauftakt in der Bundespressekonferenz gerät deshalb zu einer Demonstration der Politikunfähigkeit.