Rolf Hochhuth

Zum Tod von Dramatiker Rolf Hochhuth
:Der Lautsprecher

Politikerrücktritte, Aufführungsverbote, Denkmäler: Rolf Hochhuth, der am Mittwoch im Alter von 89 Jahren in Berlin verstarb, war einer der seltenen Autoren, die wirklich etwas erreicht haben.

Von Willi Winkler

Literatur
:Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot

Mit seinem Stück "Der Stellvertreter" über die Rolle der katholischen Kirche im Holocaust löste Hochhuth 1963 eine heftige Kontroverse aus. Nun ist der Autor im Alter von 89 gestorben.

Rolf Hochhuth im Clinch mit Claus Peymann
:Auf den Knien eines Herzens

Kein Sommer in Berlin ohne Streit zwischen Rolf Hochhuth und Claus Peymann. Ersterer ist Dramatiker und Vermieter einer traditionsreichen Spielstätte, letzterer an ebendieser Intendant und Mieter. Derzeit ringen sie um die Aufführung eines Stückes im kommenden Sommer.

Eine kleine Chronik. Von Jens Bisky

"Der Stellvertreter" im Volkstheater München
:Der Vatikan und die Gaskammern

Warum hat Papst Pius XII. nichts gegen die Judenvernichtung im Dritten Reich unternommen? Intendant Christian Stückl inszeniert den "Stellvertreter" am Münchner Volkstheater neu - gestern Abend war Premiere. Auch ein halbes Jahrhundert nach der Uraufführung ist Hochhuths Stück noch hochaktuell.

Beate Wild

Hitler-Attentäter Georg Elser
:Denkmal für einen tragischen Helden

Wäre Adolf Hitler am 8. November 1939 nur 13 Minuten länger im Münchner Bürgerbräukeller geblieben - Johann Georg Elser wäre heute der Mann, der Deutschland vom Despoten befreite. Doch Hitler entging Elsers Bombe, der Attentäter geriet erst in die Fänge der Nazis, dann lange in Vergessenheit. Nun bekam er in Berlin ein meterhohes Denkmal.

Rolf Hochhuth im Interview (2006)
:"Mein 'Stellvertreter' lag zwei Jahre irgendwo im Dreck herum"

Der Dramatiker spricht über große Fehler seines Lebens, grollt dem "Kohl-Staat" wegen der Art der Wiedervereinigung und erklärt, warum ihn Kanzler Erhard einen "kleinen Pinscher" nannte.

Johannes Honsell und Oliver Das Gupta, Erlangen

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