An diesem Samstag vor 60 Jahren: Egon Bahr setzte in Tutzing das Motto "Wandel durch Annäherung" in die Welt. Seine Rede ist auch ein Anstoß für alle, die die heutigen Konflikte mit Moskau zu bewältigen haben.
Das Politische Buch
:Der Sämann
Gunter Hofmanns fesselnde Biografie über Willy Brandt zeigt einen Politiker auf der Suche nach dem besseren Deutschland - und liefert eine überzeugende Verteidigung von dessen Ostpolitik.
MeinungDeutsch-russisches Verhältnis
:Entspannt euch
Es ist gerade in Mode, auf Willy Brandts Ostpolitik herumzuprügeln. Das verkennt: Der Sozialdemokrat war Realist und ein Politiker der Stärke.
SPD-Chef auf Brandts Spuren
:Lars Klingbeils neue Ostpolitik
Erst Kiew, dann Warschau. Der SPD-Chef reist zu einer Art Versöhnungstour in den Osten. In Polen räumt er Fehler beim Umgang mit Russland und Osteuropa ein - und zieht die Lehren daraus.
Ostpolitik
:Der Preis des Irrtums
Lange hat die SPD glauben wollen, dass sich mit Russland ein ähnlicher Ausgleich finden lasse wie einst mit der Sowjetunion. Das ist vorbei. Doch steht die Partei nun vor einem großen Dilemma.
Positionspapier
:Wie sich die SPD von ihrer alten Ostpolitik verabschiedet
Jahrzehntelang galt für Sozialdemokraten der Grundsatz, dass Frieden in Europa nur mit Moskau organisiert werden kann. Nun geht es Parteichef Klingbeil darum, Sicherheit vor Russland zu organisieren.
1971
:Politisches Tagebuch
Die Opposition und die Ostverträge: Der bloße Redner mag gegen die Machtverhältnisse sprechen, ohne einen Deut zu verändern. Der verantwortungsvolle Politiker muss mit ihnen zu Rande kommen, um etwas zu bewegen.
05:34
Prantls Politik
:Ein Schicksalstag der deutschen Geschichte
Heute vor 50 Jahren musste sich Willy Brandt einem Misstrauensvotum stellen. Wäre die Abstimmung anders ausgegangen, hätte die Wiedervereinigung womöglich nicht stattgefunden.
Deutsche Geschichte 1918-1945
:Mit Gespür für historische Umbrüche
Michael Wildt hat ein grandioses Buch über die Zeit zwischen 1918 und 1945 geschrieben. In "Zerborstene Zeit" geht es nicht um ein glattes Narrativ, sondern um die Empfindungen und Erfahrungen der Zeitgenossen: "Geschichte von unten" in seiner besten Ausprägung.
Das Jahr, das bleibt
:Welttheater zum Frühstück
Aufgeregtes 1972: Wie der Konservative Golo Mann an der Seite des Sozialdemokraten Willy Brandt stand.
MeinungSpannungen
:Was jetzt zu tun ist
Für den Zerfall der Beziehungen trägt Russland einen Großteil der Verantwortung. Aber auch die Nato hat schwere Fehler gemacht. Nun steht eine gewaltige Aufgabe an.
MeinungPrantls Blick
:Eiszeit mit Russland
Willy Brandt hielt vor fünfzig Jahren in Oslo eine Rede, die historisch war und ist - weil sie der Gegenwart so viel zu sagen hat. Sie hieß "Friedenspolitik in unserer Zeit" und sie besagt: Entspannungspolitik ist nie zu Ende.
Friedensnobelpreis-Verleihung vor 50 Jahren
:Ein großes Glück
Vor 50 Jahren erhielt Bundeskanzler Willy Brandt in Oslo den Friedensnobelpreis - selten hatte diese Auszeichnung eine stärkere Bedeutung.
Historie
:So viel Wandel war nie
"Ampel"-Verhandlungen: Erst zum zweiten Mal finden sich SPD und FDP in einem Regierungsbündnis zusammen. Das erste, die sozial-liberale Koalition, regierte von 1969 bis 1982 und veränderte die Bundesrepublik grundlegend.
Das Politische Buch
:Deutschlandtag
Der Historiker Wolfgang Niess hat dem 9. November in der jüngeren Geschichte nachgespürt. Von "Schicksalstag" will er eigentlich nicht reden, aber einen Gedenktag wäre er allemal wert.
05:00
30 Jahre Deutsche Einheit
:"Mit einem Mal war das Alte einfach vorbei"
SZ-Redakteure aus Ostdeutschland erzählen, wie sie und ihre Familien die Wende erlebt haben - und wofür das Begrüßungsgeld ausgegeben wurde.
DDR und Bundesrepublik
:Zweimal Deutschland, eine Geschichte
Petra Weber hat eine Gesamtdarstellung für die Jahre 1945-1989/1990 vorgelegt, die sowohl West-, als auch Ostdeutschland in den Blick nimmt - ein fulminantes Großwerk.
Historie
:Brandts Aufbruch
Vor 50 Jahren kam mit der sozialliberalen Koalition ein Politikwechsel - die SPD stellte erstmals den Kanzler.
30 Jahre Mauerfall
:Wunden der ostdeutschen Seele
Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk erkundet, wie sich im Osten 30 Jahre lang immer mehr Frust aufbaute. Sein Essay ist fundiert, anregend - doch auch ein Beleg für die Stagnation der Debatte.
Ostdeutsche Geschichte
:"Und was hast du bis 1989 getan?"
Die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit sollte die Demokratie befördern. Sie hat ihr Ziel verfehlt. Und das ist nicht mal das Schlimmste. Ein Gastbeitrag des Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk.
68er-Bewegung
:Elf Dinge, die uns die 68er-Bewegung hinterlassen hat
Befreite Sexualität, Rock, Kinderläden, Reformunis, Emanzipation, Drogenexperimente, linker Terrorismus. Das wahre Erbe der 68er.
MeinungGysi und die Ostpolitik
:Nur eine Provokation
Gregor Gysi lenkt geschickt von den Problemen seiner eigenen Partei ab, wenn er von der Bundesregierung eine neue Ostpolitik fordert. Zuerst bräuchte die Linke mehr als den fragilen Kompromiss in der Außenpolitik, auf den sich Hardliner und Reformer auf dem Parteitag geeinigt haben.
Egon Bahr
:Das Leben eines politischen Visionärs
Mit der Formel "Wandel durch Annäherung" prägte Egon Bahr eine Ära.
Deutschlands Angst vor Russland
:"Das ist die alte Ostpolitik"
Russland strebt nach Westen: Die Unternehmen des Landes würden sich nur allzu gerne bei deutschen Konzernen einkaufen - doch oft genug stehen sie vor verschlossenen Türen. Der Russland-Experte Roland Götz hält die deutsche Haltung für doppeldeutig und mahnt eine zeitgemäße Strategie an.