:Der Jugendliche, der gegen Hitler kämpfte - und ermordet wurde
Walter Klingenbeck malte mit Freunden in München das Siegeszeichen der Alliierten an Häuser und plante einen Schwarzsender gegen das NS-Regime. Seiner Hinrichtung blickte der gläubige Katholik gefasst ins Auge - nun könnte er seliggesprochen werden.
"One Life" im Kino
:So viele Leben
Ein Großschauspieler als Judenretter - kann das gutgehen? In "One Life" spielt Anthony Hopkins den "britischen Schindler" Nicholas Winton.
Entschädigung
:Ein lebenslanger Kampf
Millionen Biografien der Verfolgten des NS-Regimes ruhen heute in den Archiven. Sie dürfen nicht vergessen werden. Die Lebensgeschichte von Werner Kleeman ist eine von ihnen.
"Namen statt Nummern"
:"Unsere Erinnerungsarbeit ist wichtiger denn je"
Seit 25 Jahren macht das "Gedächtnisbuch" die Menschen hinter den Häftlingsnummern des KZ Dachau wieder sichtbar. Nun sind zehn weitere Biografien hinzugekommen. Über ein historisches Projekt, das auch große Bedeutung für die Gegenwart hat.
Projekt "Rückkehr der Namen"
:Gesicht zeigen für die Verfolgten des NS-Regimes
Eine Sechsjährige wird deportiert und erschossen. Ein Zwangsarbeiter stirbt nach Folter an einer Lungenblutung. Das BR-Projekt "Rückkehr der Namen" will an Nazi-Opfer erinnern - unter Beteiligung der Münchner.
Erinnerungskultur
:Comic gegen das Vergessen
Eine neue Graphic Novel erzählt die Geschichte des Dachauer KZ-Häftlings Edgar Kupfer-Koberwitz. Sie soll vor allem Jugendliche über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufklären. Szenen eines Überlebenskampfes.
NS-Zeit im Oberland
:"Tölz war Täterland"
Drei Gedenksteine erinnern jetzt vor dem Stadtmuseum an den jüdischen Hotelier Julius Hellmann und seine beiden Geschwister Max und Bertha, die im Holocaust ermordet wurden. Zum Festakt reisen die Nachkommen der jüdischen Familie aus den USA an.
"Widerspruch zu den heutigen Werten"
:TU München entfernt Namen von NS-Persönlichkeiten
Mehrere Säle und Gebäude sollen nicht mehr nach NS-Sympathisanten benannt sein. Auch von 24 Ehrentiteln will sich die Uni distanzieren. Damit folgt sie den Empfehlungen einer Expertenkommission.
Historie
:"Er liebte die Welt, so arg sie sein mochte"
Walter Trier ist bekannt für seine wunderbaren Illustrationen zu Erich Kästners Jugendbüchern. Aber er war auch ein sehr politisch denkender Künstler - und fand als Zeichner im Londoner Exil einen genialen Trick gegen die Nazis.
Politisches Buch "Talar und Hakenkreuz"
:Hitlers willige Gelehrte
Michael Grüttner hat eine großartige Gesamtdarstellung über die Universitäten in der NS-Zeit vorgelegt. Die Quellen offenbaren eine Allianz zum beiderseitigen Nutzen von Regime und Forschenden.
ExklusivSporthelden
:Die deutsche Geschichte lässt niemanden los
Als die Sporthilfe 2008 die „Hall of Fame des deutschen Sports“ gründete, wollte sie auch die Brüche der Nation offenlegen – und nahm ehemalige NSDAP-Mitglieder auf. Doch nun zeigen Recherchen: Nicht fünf der Geehrten waren in der Nazipartei – sondern 15. Darunter zwei der größten deutschen Sporthelden.
Erinnerung an NS-Verbrechen
:"Geschichte entsteht aus Geschichten"
Schüler des Ignaz-Taschner-Gymnasiums haben die Biographien von 16 Opfern des Nationalsozialismus recherchiert. Diese werden nun in das "Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau" aufgenommen.
Sinti im Hörspiel "Keine Namen, niemand"
:Die Ausgestoßenen
Im Deutschlandradio erzählt Annette Kufner von der Verfolgung der Sinti durch das NS-Regime. Eine Geschichte, die bis heute nicht zu Ende ist.
Diskussion um Otfried Preußler
:"Es geht nicht um das Werk, sondern um den Menschen"
Die Literaturwissenschaftlerin Sabine Volk, älteste Enkeltochter des berühmten Kinderbuchautors, erklärt im Interview, wie sie den Umgang ihres Großvaters mit seiner Vergangenheit erlebt hat und warum sie "größtes Verständnis" für eine Umbenennung des Pullacher Gymnasiums hat.
Holocaust
:Ein heller Bau für ein dunkles Kapitel
In Amsterdam wird an diesem Sonntag das erste Holocaust-Museum der Niederlande eröffnet - an einem besonderen historischen Ort.
Geschichte
:Die kämpferische Bauerntochter
Zenzl Mühsam kam 1884 in der Hallertau auf die Welt, arbeitete als Dienstmädchen in München, heiratete den Anarchisten Erich Mühsam und kämpfte an seiner Seite. Sie widersetzte sich dem Nationalsozialismus und dem Stalinismus und landete in einem sowjetischen Straflager. Erst nach Stalins Tod kam sie frei.
NS-Raubkunst
:Warten auf Gerechtigkeit
Die Washingtoner Prinzipien regeln seit 25 Jahren die Rückgabe von NS-Raubkunst. Nun wurden sie zugunsten der Opfer reformiert. Deutschland unterstützt die Novelle - oder doch nicht?
Buch über Arthur Eichengrün
:Hitlers Nachbar
Er wohnte als Jude auf dem Obersalzberg und will das Medikament Aspirin erfunden haben: über das Leben des Chemikers Arthur Eichengrün.
"Goldstein, ein phantastisches Leben"
:Der Mann, der Anne Franks Halbbruder sein wollte
Die Münchner Autorin Anja Scherz hat die Geschichte von Norbert Hans Burger recherchiert, der sich eine jüdische Identität mit weltbekannter Verwandtschaft zulegte. Ein Buch, das mehr ist als die Aufdeckung einer Lebenslüge, sondern viele Fragen stellt.
Holocaust-Überlebender Weinberg
:„Wieso sind alle umgekommen, und ich bin noch hier?“
Der Zeitzeuge Albrecht Weinberg fühlt mit 98 die Verpflichtung, seine Erinnerungen mit jungen Menschen zu teilen. Ein Gespräch über die NS-Zeit in Ostfriesland, den Überlebenskampf im Vernichtungslager Auschwitz und ein Familienfoto, das zugleich ein Wunder ist.
MeinungRechtsextremismus
:Der Gedenkort gehört in die Mitte, nach Berlin
Jeder Anschlag der Terrorgruppe NSU war auch ein Anschlag auf die offene, freie Gesellschaft. Deshalb ist ein zentraler, gut erreichbarer Erinnerungsort so wichtig.
Ausstellung über Kriegstraumata in der Pasinger Fabrik
:Schatten der Vergangenheit
Drei Münchner Künstlerinnen beschäftigen sich in der Pasinger Fabrik mit den seelischen Folgen des Zweiten Weltkrieges.
Jüdische Familiensaga
:C. Bernd Sucher stellt seinen Roman vor
Der Münchner Autor präsentiert im Jüdischen Museum "Rahels Reise". Die Geschichte ist inspiriert von seiner eigenen Familie, reicht über Generationen sowie Kontinente hinweg und führt auch an Orte wie das Fürth der NS-Zeit.
Prozess vor 100 Jahren
:Das Skandal-Urteil, das Hitlers Aufstieg ermöglichte
Vor Gericht geht es um Hochverrat und den Putschversuch vom November 1923. Hitler kommt dabei mit einem skandalös milden Urteil davon. Warum es dazu kam.
Umgang mit der NS-Vergangenheit
:Streit um Kriegsverbrecher-Grab geht weiter
Das Grabkreuz für den NS-Generaloberst Alfred Jodl auf Frauenchiemsee stößt seit vielen Jahren auf Kritik. Doch auch der Bundestag und der Landtag haben gerade wieder nur auf die Gemeinde Chiemsee und ein Gerichtsurteil verwiesen.
Judentum
:Ein geheiligter Boden - und was von ihm blieb
An vielen Orten Thessalonikis finden sich Steine, die von einer jahrhundertealten Kultur und deren Auslöschung künden - sie gehörten einst zum wohl größten jüdischen Friedhof Europas. Eine Spurensuche.
Der neue Roman von Johano Strasser
:Gestern ist nicht vergangen
Johano Strasser erzählt in seinem Roman "Radka" von einer Dorfgemeinschaft, die gelernt hat wegzusehen, um miteinander leben zu können.
Zum Tod von Bernhard Purin
:"Sein Mut hat mir stets imponiert"
Rachel Salamander, Mirjam Zadoff, Anton Biebl und andere Weggefährten würdigen den verstorbenen Direktor des Jüdischen Museums.
Elisabeth Bronfens Buch "Händler der Geheimnisse"
:Von Vätern, Geistern und Spionen
Die renommierte Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen hat ihren ersten Roman veröffentlicht, der einiges mit ihrer Kindheit im München der Nachkriegsjahre zu tun hat. Ein spannendes Buch über Familiengeheimnisse, NS-Raubkunst und Agenten.
NS-Terror
:Der Schlotfeger von Flossenbürg
Lorenz Zitzmann, 96, musste als Jugendlicher erst im Konzentrationslager arbeiten. Später wurde er als Soldat an die Front geschickt. Die Erinnerungen an die Zeit verfolgen ihn bis heute.
MeinungZeitgeschichte
:Das leichtfertige Gerede vom "Widerstand"
Gut, dass jetzt so viele für die Demokratie auf die Straße gehen. Gut wäre auch, es gäbe dabei ein bisschen mehr sprachliche Genauigkeit.
Porträt der Komponistin Teresa Henselmann
:"Das Thema liegt mir am Herzen"
Die junge Münchner Komponistin Teresa Henselmann hat in Erinnerung an die von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer der "Weißen Rose" das Werk "White Leaves" für Sinfonieorchester komponiert. In der Fassung für Orgelsolo ist es nun erstmals beim Gedenkkonzert im Lichthof der LMU zu hören.
Deutschland und Polen
:Eine Frage der Geste
Über Reparationen äußert sich die neue polnische Regierung zurückhaltender als ihre Vorgänger. Deutschland sollte nach Ansicht mancher Berliner Parlamentarier trotzdem etwas leisten.
Mittelfranken
:SA-Mann-Schilder wurden aufgestellt
Trotz heftiger Kritik hat die Marktgemeinde Allersberg nun auch offiziell sichtbar eine "Wilhelm-Burkhardt"-Straße.
Filmgeschichte
:"Auch Henker sterben!"
Ein Vortrag in der Versöhnungskirche Dachau beleuchtet das Bild des Nationalsozialismus im internationalen Kino - und dessen Wandel über die Jahrzehnte.
Nationalsozialismus
:Auf den Spuren der Verfolgten
Im Max-Mannheimer-Studienzentrum zeichnen Schüler aus Darmstadt das Leben von Menschen nach, die sich gegen das NS-Regime wehrten. Benotet wird ihre Arbeit nicht - und das finden sie auch gut so.
Allersberg
:Der SA-Mann im Neubaugebiet
Im Bauhof der fränkischen Marktgemeinde liegen schon die Straßenschilder bereit, mit dem ein Mann mit NS-Vergangenheit geehrt werden soll. Demnächst werden sie montiert. Wie lange sie hängen werden? Wer weiß.
Erinnerungskultur
:Beklemmende Stimmen
Zum zweiten Mal widmet das Schultheater des Haarer Ernst-Mach-Gymnasiums ein Stück dem Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Mordprogramms in der nahegelegenen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing. Dabei zitieren sie auch aus Gesetzestexten, Krankenakten und Briefen von einst.
Pullach
:Die Gretchenfragen in der Causa Preußler
Biograf Tilman Spreckelsen und Regisseur Thomas von Steinaecker zeichnen bei einem Abend zum 100. Geburtstag des umstrittenen Kinderbuchautors ein differenziert positives Bild. Die Schulfamilie steht dennoch fest hinter der Entscheidung, das Gymnasium umzubenennen.
Literarischer Brief an Friedrich Merz
:"Öffnen Sie den Brief erst, wenn's passiert ist"
Timur Vermes hat schon vor Jahren mit seiner Satire "Er ist wieder da" die Anfälligkeit der deutschen Gesellschaft für den Faschismus angeprangert. Jetzt verfasste er einen literarischen Brief, der eine düstere Zukunft zeichnet. Er appelliert darin an Friedrich Merz.
NS-Vergangenheit
:Pullach hält an Bischof-Meiser-Straße fest
Drei Jahre hat der Gemeinderat über eine Umbenennung wegen der umstrittenen Rolle des Namensgebers während der Nazi-Zeit diskutiert. Doch am Ende findet sich keine Mehrheit dafür.
Mahnung der US-Botschafterin
:Hört auf die Warnsignale
Es sei Zeit, für die Demokratie aufzustehen, sagt Amy Gutmann bei der Gedächtnisvorlesung für die "Weiße Rose" in München - und wechselt an entscheidenden Stellen ihrer Rede sogar ins Deutsche.
Danubia-Haus
:Einst Rettung vor Nazis, heute Hort extremer Ideologie
Der Münchner Sitz der als rechtsextrem geltenden Burschenschaft hat eine Geschichte, die im politischen Gegensatz zu ihren heutigen Nutzern steht.
Unerschrockener Jurist
:Anwalt der Demokratie
Der junge Strafverteidiger Hans Litten nahm Adolf Hitler ins Kreuzverhör. Dafür bezahlte er in Dachau mit dem Leben. Jetzt zeigt die KZ-Gedenkstätte ein Theaterstück über den mutigen NS-Gegner.
Zeitzeugen
:"Nie wieder dürfen wir Verbrechen zulassen, wie Sie sie erlebt haben"
Hanna Zimmermann wird im November 100 Jahre alt. Noch immer quälen sie die Erinnerungen an die Verfolgung durch die Nazis, die Zeit im Ghetto und im Konzentrationslager. In der Evangelischen Stadtakademie München berichtet sie von den Grausamkeiten, die sie in ihrer Jugend erleiden musste.
Erinnerungskultur
:Vererbte Traumata
Was die Täter und die Opfer des Nationalsozialismus an die nachfolgenden Generationen weitergegeben haben, untersucht eine Veranstaltungsreihe in der Pasinger Fabrik.
SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende
:Holocaust-Überlebende: "Die Demos gegen Rechtsextremismus machen Hoffnung"
Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee Auschwitz befreit. Das Datum ist zum jährlichen Holocaust-Gedenktag geworden. Doch schützt Erinnerung vor Wiederholung?
NS-Unterhaltungsfilme
:Wenn Nazis lachen
Die "Feuerzangenbowle" wird 80 Jahre alt - und von vielen geliebt. Dabei gibt es einige Gründe, die Komödie aus der NS-Zeit kritisch zu sehen. Nur zum Beispiel, weil sie der AfD in die Hände spielt.
Erinnerungskultur
:Was passiert, wenn wir nicht rechtzeitig aufstehen
Wenn Zeitzeugen nicht mehr leben, braucht es andere Wege, jungen Menschen die Geschichte der Shoah nahezubringen. Schüler haben nun ein Computerspiel entwickelt, das dabei helfen kann - und sogar Spaß macht.
München gegen Rechtsextremismus
:Lehren aus der Geschichte - und aus der Demo
Über das große gemeinsame Zeichen freuen sich viele Menschen. Aber es gibt auch Kritik an manchen Worten von der Bühne.