:"Die Gesellschaft will Frauen so sehen, wie der Entführer mich sah"
Und zwar als unterlegen und weniger intelligent. Zehn Jahre nach ihrer Befreiung spricht Natascha Kampusch über Arroganz als Waffe - und warum sie sich heute gestattet, Menschen zurück zu hassen.
Köln
:Neues Buch über Natascha Kampusch darf verbreitet werden
Das Entführungsopfer wollte das verhindern Natascha Kampusch verliert vor Gericht: Sie wollte die Verbreitung eines Buches über ihre Person verhindern.
Fall Natascha Kampusch
:Expertenbericht gegen die Theorie vom Zweittäter
Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe Priklopil die Entführung allein durchgeführt heißt es im Abschlussbericht einer internationalen Expertengruppe, die den Fall Natascha Kampusch noch einmal untersuchte. Die österreichischen Behörden hoffen nun, dass endlich Ruhe einkehrt. Doch kaum einer wagt, daran zu glauben.
Kurzkritiken zu den Kinostarts der Woche
:Grauen im Verlies
Natascha Kampuschs Geschichte ging um die Welt - doch der Film darüber findet keinen Standpunkt zum Verbrechen gegen sie. In weniger tragischen Kino-Geschichten geben derweil Bette Midler und Billy Crystal Erziehungstipps, während Hänsel und Gretel Hexen jagen. Welche Filme den Kinobesuch lohnen - und welche nicht.
Film über Natascha Kampusch
:Premiere ohne Feier
Zur ersten Vorführung des Entführungsdramas "3096 Tage" in Wien kamen nicht nur die Schauspieler und Filmfreunde, sondern auch die Menschen, von denen der Kinofilm handelt. Allen voran Natascha Kampusch, deren Schicksal dem Film als Vorlage diente.
Film über Natascha Kampusch
:Nichts ist mehr privat
Österreich hyperventiliert: Am Montag kommt der Film über Natascha Kampuschs Jahre im Verlies in die Kinos.Warum bloß tut sich das einstige Entführungsopfer den Rummel an? Der Mythos der starken Überlebenden wankt.
Natascha Kampusch bei Günther Jauch
:Wenn die Talkshow zur Tortur wird
"Wie gelingt ein Leben danach?", fragt ARD-Talker Günther Jauch Natascha Kampusch und andere Entführungsopfer am späten Sonntagabend. Es ist eine der harmlosen Fragen des Moderators. Ansonsten macht Jauch die Sendung zur Qual für seinen prominentesten Gast.
Biografisches Erinnerungsbuch "BE"
:Bernd Eichinger und wie er die Welt sah
Er wurde von Doris Dörrie fast in den Selbstmord getrieben, schlug eine Millionen-Offerte von Tom Cruise aus und nahm sich am Sunset Boulevard Prostituierte mit aufs Zimmer: Die Biografie "BE", in der sich Katja Eichinger an ihren verstorbenen Mann Bernd Eichinger erinnert, enthält überraschende Einblicke in die deutsche Filmgeschichte.
Fall Kampusch
:CSI Wien ermittelt
Die Entführung Natascha Kampuschs lässt Österreich nicht los. Bis heute ranken sich Gerüchte um mögliche Komplizen, eine angebliche Schwangerschaft und einen Pornoring. Mit Hilfe des FBI und des Bundeskriminalamts wollen die Behörden den Fall nun noch einmal aufrollen. Eine Verzweiflungstat.
Entscheidung in Österreich
:FBI und BKA untersuchen Fall Kampusch
Hatte Wolfgang Priklopil doch Komplizen? Und nahm sich der Kidnapper wirklich das Leben? Auch sechs Jahre nach Natascha Kampuschs Flucht aus ihrem Kellerverlies ranken sich noch Gerüchte und Verschwörungstheorien um den spektakulären Entführungsfall. Jetzt wird die bisherige Ermittlungsarbeit geprüft - mit amerikanischer und deutscher Unterstützung.
Debatte um Ermittlungen im Fall Kampusch
:"Demütigend, beleidigend, unfassbar"
Das Trauma findet kein Ende: Nach einer Jugend im Verlies konnte sich Natascha Kampusch 2006 aus der Gefangenschaft von Wolfgang Priklopil befreien. Seither streiten Behörden über Ermittlungsfehler und Verschwörungstherorien. Das Opfer muss sich erklären, um in der Debatte nicht völlig unterzugehen.
Natascha Kampusch wehrt sich gegen Gerüchte
:"Warum soll ich demütigende Sachen preisgeben?"
Zweifel an der Einzeltäter-These, Gerüchte über einen Kinderpornoring - und eine vermeintliche Schwangerschaft: Der Fall Natascha Kampusch lässt Österreich nicht los. Gerade in jüngster Vergangenheit wurden intime Details der Entführung öffentlich diskutiert. Nun hat sich das Opfer selbst zu Wort gemeldet.
Gerüchte im Fall Natascha Kampusch
:Geheime Kinder? Gefälschte Briefe?
Natascha Kampusch selbst hat immer bekräftigt, Wolfgang Priklopil alleine habe sie entführt und acht Jahre gefangengehalten. Doch in Österreich wollen die Gerüchte über einen Mittäter nicht verstummen. Ein FPÖ-Abgeordneter soll sich nun gar auf die Suche nach einem gemeinsamen Kind des Opfers und ihres Peinigers gemacht haben.
Regisseur Schleinzer über Pädophilie
:"Wir alle sind Täter"
Er will nicht skandalisieren, doch das Spielfilmdebüt "Michael" von Regisseur Markus Schleinzer polarisiert. Sein Film stellt das maximal Unbegreifliche und Verwerfliche dar: das erzwungene Zusammenleben eines zehnjährigen Jungen mit einem pädophilen Mann. Ein Gespräch über die menschliche Würde, die Demut gegenüber Opfern und Tätern und die Keimzelle des Bösen - die Familie.
"Michael" im Kino
:Alltag des Bösen
In seinem Spielfilmdebüt "Michael" beschreibt der österreichische Regisseur Markus Schleinzer einen Kinderschänder. Der Film vermeidet zu Recht jede explizite Darstellung des Monströsen und Unfassbaren - die bloße Schilderung des grausam normalen Alltags ist viel beklemmender.
Letzter Tatort des Saarbrücker Ermittlerduos
:Abgang à la Amstetten
Im ihrem letzten Saarbrücken-Tatort müssen Kappl und Deininger tief hinunter. Die Fälle Kampusch und Fritzl werden hier verarbeitet, es sind Horror-Szenarien. Doch letztlich ist die Geschichte hohl. Die Saar-Ermittler hätten eigentlich einen anderen Abgang verdient gehabt.
Ermittlungen im Fall Kampusch eingestellt
:Natascha, die Mittäter-These und ein schwerer Verdacht
Kann ein Mann alleine ein zehnjähriges Mädchen kidnappen und mehr als acht Jahre lang gefangen halten? Weil das viele bezweifeln, war in der Causa Kampusch zuletzt gegen einen Vertrauten des Täters ermittelt worden. Nun wurde das Verfahren eingestellt. Womöglich beschäftigt sich aber bald ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit dem Fall.
Kampusch-Verfilmung
:Sein letzter Stoff
Auch in seinem letzten Projekt witterte Bernd Eichinger großes Kino: Der Produzent wollte den Fall der acht Jahre in einem Kellerverlies gefangen gehaltenen Natascha Kampusch verfilmen. Nun gibt es eine Nachfolgerin.
Natascha Kampusch
:323 Euro für jeden Tag im Keller
Acht Jahre Gefangenschaft wären vermeidbar gewesen, sagen die Anwälte von Natascha Kampusch und verklagen deshalb die Republik Österreich auf Schadenersatz. Trotz der gravierenden Fahndungspannen der Polizei sind die Erfolgsaussichten sehr gering.
Gespräch: Filmemacher Ulrich Seidl
:Der Keller in uns
Nach den Fällen Kampusch und Fritzl: Ulrich Seidl ist für eine Dokumentation in die Keller seiner österreichischen Landsleute gestiegen. Ein Gespräch über menschliche Abgründe, Doppelexistenzen und kollektives Verdrängen.
Der Fall Kampusch am Theater
:Rotkäppchen im Bauch des Wolfes
Einverleibt, verwurstet, ausgenommen: Das Theaterstück "Die Beteiligten" am Akademietheater Wien dreht sich um die mediale Aufbereitung der Kampusch-Entführung - ohne ihren Namen auch nur einmal zu nennen. Spannend.
TV-Kritik: Kampusch bei Beckmann
:Gefangen in Erinnerungen
Entführungsopfer Natascha Kampusch hat ein Buch geschrieben, um mit ihrem Martyrium abzuschließen, und redet darüber im TV. Macht es das nicht schlimmer?
Natascha Kampusch: "3096 Tage"
:"Nichts ist nur schwarz und nur weiß"
Manchmal pathetisch, manchmal verstörend: Mit ihrem Buch über ihre Gefangenschaft möchte Natascha Kampusch ein Stück Deutungshoheit über ihr Leben zurückerlangen - und schreibt Dinge, die man "von einem Entführungsopfer nicht gerne hört".
Entführungsfall Natascha Kampusch
:Freispruch für Priklopil-Vertrauten
Er fuhr nach der Flucht von Natascha Kampusch stundenlang mit deren Entführer Wolfgang Priklopil durch Wien - und erzählte der Polizei erst Jahre später davon. Nun ist Ernst H. vom Vorwurf der Begünstigung freigesprochen worden.
Österreich: Natascha Kampusch
:Das vermeidbare Martyrium
Statt den Entführer von Natascha Kampusch anzuzeigen, hat sich Ernst H. seine Lebensbeichte angehört - nun steht er vor Gericht. Außerdem wird bekannt, dass die Polizei das Mädchen früher hätte retten können.
Drei Jahre nach ihrer Flucht
:Natascha Kampusch beklagt Ermittlungsfehler
Vor drei Jahren floh sie aus der Gewalt ihres Entführers - jetzt hat Natascha Kampusch die Ermittlungsarbeit der österreichischen Polizei in ihrem Fall kritisiert.
Natascha Kampusch
:Sonderkommission sorgt sich um ihre Sicherheit
Die Ermittler im Fall Kampusch schließen einen Mittäter auch drei Jahre nach der Flucht der 21-Jährigen nicht aus - und äußern öffentlich ihre Angst vor einem Attentat.
Kampusch-Entführung
:Zweiter Mann im Visier der Ermittler
Möglicherweise hat Wolfgang Prikopil Natascha Kampusch doch nicht alleine entführt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt gegen dessen besten Freund.
Österreich
:Kampusch-Entführer legte Lebensbeichte ab
Der Entführer von Natascha Kampusch hatte einem Freund die Tat gestanden. Gegen den Bekannten ermittelt jetzt Österreichs Justiz.
Im TV: Der Fall Kampusch
:Das Schreckliche ist schrecklich genug
Beatles-Songs als Therapie: Natascha Kampusch stellt in Hamburg eine ARD-Dokumentation über sich vor - der ORF hat das Nachsehen.
Kampusch-Entführung
:"Da war nur ein Täter"
In einem TV-Interview bekräftigt das Entführungsopfer Natascha Kampusch die Einzeltäter-Theorie. Zuvor war ein zweiter Mann ins Visier der Ermittler geraten.
Fall Kampusch
:Ex-Richter wegen übler Nachrede verurteilt
Kurzer Prozess an Weihnachten: Der ehemals oberste Richter Österreichs, Ludwig Adamovich, muss eine Entschädigung an die Mutter von Natascha Kampusch zahlen.
Natascha Kampusch
:Vergebliche Fluchtversuche
Mehrfach hat die verschleppte Natascha Kampusch versucht, ihrem Entführer zu entkommen - sie scheiterte aus unterschiedlichen Gründen.
Anklage-Erhebung
:Wende im Kampusch-Fall
Der Freund des Entführers von Natascha Kampusch wird sich doch vor Gericht verantworten müssen - weil er Priklopil vor der Polizei geschützt haben soll. Eine Mittäterschaft wird dagegen ausgeschlossen.
Ermittlungen eingestellt
:Nur ein Täter im Fall Kampusch
Der Entführer von Natascha Kampusch hat seine Tat wohl alleine begangen. Ein Freund des Täters stand unter Verdacht, Behörden schlossen die Mehrtäter-Theorie aus.