Am 1. Mai 2015 eröffnet das NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße in München. Das Haus will an die Verbrechen der NS-Diktatur erinnern und sich mit ihren Ursachen, Ausprägungen und Folgen bis in die Gegenwart auseinandersetzen. Und das an historischer Stätte: Der Neubau steht auf dem Grundstück des ehemaligen "Braunen Hauses" im ehemaligen Parteiviertel der NSDAP.
NS-Geschichte
:Weitere Bauarbeiten auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände
Mehr als 85 Millionen Euro wollen Stadt, Freistaat und Bund in den Lern- und Begegnungsort Zeppelinfeld und Zeppelintribüne investieren.
Rechtsextremismus
:Rechter Terror - eine Münchner Fortsetzungsgeschichte
Eine Wanderausstellung im NS-Dokumentationszentrum stellt die Perspektive der Opfer und Hinterbliebenen in den Mittelpunkt. Manche lokale Aspekte verlagert sie aber zu stark ins Rahmenprogramm.
Pläne auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände
:"Warum gerade Kunst?"
Ein riesiges Kunst-Areal in Nürnberg genau dort, wo die Nazis das Kolosseum in Rom mit Gigantomanie übertreffen wollten? Bei dem Gedanken wird der Kunsthistoriker Wolfgang Brauneis nervös. Er fürchtet die Umcodierung eines NS-Baus.
"Widerspruch zu den heutigen Werten"
:TU München entfernt Namen von NS-Persönlichkeiten
Mehrere Säle und Gebäude sollen nicht mehr nach NS-Sympathisanten benannt sein. Auch von 24 Ehrentiteln will sich die Uni distanzieren. Damit folgt sie den Empfehlungen einer Expertenkommission.
Jahresprogramm des NS-Dokumentationszentrums
:"Wir treten in einen Prozess der Überarbeitung ein"
Die Auseinandersetzung mit rechter Gewalt bildet 2024 einen Schwerpunkt des NS-Dokuzentrums. Auch die Dauerausstellung des Hauses muss wegen des schnell fortschreitenden Rechtsrucks aktualisiert werden.
Bayreuther Festspiele und Nationalsozialismus
:"Man kann Houston Chamberlain als Vordenker des Holocaust bezeichnen"
Ein britischer Adelsspross, glühender Wagnerianer und Richard-Wagner-Schwiegersohn, gilt als ein Wegbereiter der nationalsozialistischen Rassentheorie. In seinem ehemaligen Wohnhaus in Bayreuth soll nun ein Dokumentationszentrum entstehen.
Lesung
:Mehr Diversität bitte!
Natasha A. Kelly fühlt sich im Feminismus lange nicht repräsentiert. In ihrem Buch "Schwarz. Deutsch. Weiblich" schreibt sie darüber.
Literaturfest
:Wie Erinnerung die Zukunft prägt
Wie gehen Gesellschaften angemessen mit der Last ihrer Geschichte um? Beim Literaturfest München wurden Antworten gesucht - Mirjam Zadoff und Ronen Steinke sprachen im Literaturhaus über die Folgen von Gewalt, und ein Symposium an den Kammerspielen umkreiste das "giftige Erbe" des Literaturkanons.
SZenario
:"Wow, was für eine Frau"
Die eritreische Schriftstellerin Yirgalem Fisseha Mebrahtu erhält den Georg-Elser-Preis der Stadt München für Zivilcourage.
Gedenken an Reichspogromnacht
:"Erinnerungskultur muss gerade jetzt widerständig sein"
Der Konsens des "Nie wieder!" wird immer heftiger angegriffen. Die Vergangenheit ist umkämpft. Ein Grund dafür ist laut der Leiterin des Münchner NS-Dokumentationszentrums Mirjam Zadoff, dass es an einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft mangelt.
Erinnerungsprojekt
:Gegen das Vergessen
Jugendliche aus Litauen und Deutschland präsentieren die in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum entstandene Performance "Up the hill".
Mirjam Zadoff: "Gewalt und Gedächtnis"
:Wo die Holocaust-Erfahrung neue Katastrophen verhindert
In ihrem Buch "Gewalt und Gedächtnis" untersucht Mirjam Zadoff, wie weltweit an Kriege, Unrecht und Unterdrückung erinnert wird.
Vorträge und Lesungen
:Die Stimme der Geflüchteten
In Zeiten des Krieges, sind es oftmals die Menschen mit den schwersten Schicksalen, die kein Gehör finden. Diskussionen und Vorträge über Migration und Menschenrechten.
SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende
:"Klare Kante" gegen Antisemitismus - aber wie?
In Deutschland mehren sich antisemitische Vorfälle. Was hilft gegen die Polarisierung?
Zwangsarbeiterlager in München
:Zurück in die verdrängte Vergangenheit
Der Niederländer Teunis van Houwelingen musste in der NS-Zeit mit 18 Jahren als Zwangsarbeiter in Neuaubing schuften - seiner Familie hat er erst vor zehn Jahren davon erzählt. Nun kehrt der 96-Jährige zurück in eine Stadt, die von den Kriegssklaven profitierte.
Geschichte
:Bayern erhält vom Bund 51 Millionen Euro für Erinnerungsorte der NS-Zeit
Das Geld dient dem Erhalt und Umbau der NS-Kongresshalle in Nürnberg sowie der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg.
Ausstellung zum Krieg in der Ukraine
:Hier werden wir Zeugen
Zhanna Kadyrovas Ausstellung "Out of Home" im Münchner NS-Dokumentationszentrum ist ein Symbol des Überlebenswillens in der Ukraine.
Kunst in München
:Mythen, Menschen, Muse(e)n
In München haben in diesem Jahr bisher schon so viele Ausstellungen wie selten eröffnet. Wer glaubt, den Museen ginge nun die Puste aus, der irrt gewaltig. Was es in der zweiten Jahreshälfte noch zu sehen gibt.
"In aller Ruhe" mit Carolin Emcke
:"Faschistische Revolutionen" - Mirjam Zadoff über Trump, AfD und den globalen Rechtsruck
Was bedeutet es, wenn geschichtsrevisionistische Kräfte erstarken? Und wie verändert sich das Gedenken an unserer NS-Geschichte in einer zunehmend diversen Gesellschaft? Darüber spricht Mirjam Zadoff, die Leiterin des NS-Dokumentationszentrums in München.
NS-Dokumentationszentrum
:"Selten habe ich mich so gesehen gefühlt"
Für die Ausstellung "Queer lives 1900 bis 1950" und deren digitale Begleitung erhalten Ilona Holzmeier und Karolina Kühn vom NS-Dokumentationszentrum den Grimme-Online-Award. Ein Konzept, so zeitgemäß wie zukunftsweisend.
Auszeichnung
:Neue Wege der Geschichtsvermittlung
Für das Online-Storytelling der Ausstellung "To be seen. queer lives 1900 - 1950" bekommt das NS-Dokuzentrum den Grimme Online Award.
Lesung und Gespräch
:Unerzähltes Leben
Benno Gammerl gibt im NS-Dokumentationszentrum einen Überblick über die queere Geschichte Deutschlands.
Gedenkarbeit
:NS-Dokumentationszentrum will innovativer werden
Wie mithilfe von Tanz, Theater, Film und sogar einem Computerspiel junge Menschen für die Erinnerung an die NS-Zeit interessiert werden sollen.
Fünf für München
:Die Trude und die Cops
Andrea Matheisen fertigt Siegertrophäen, Michaela Weingartner wird Kommissarin, Manuel Atug schützt vor digitalen Angriffen - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.
Promi-Tipps für München und Bayern
:Die Woche von Mirjam Zadoff
Die Leiterin des NS-Dokumentationszentrums freut sich in der Woche vom 13. bis zum 19. März auf Ausstellungen, spannende Gespräche über Demokratie und einen ungewöhnlichen Film. Ein Gastbeitrag.
Zeitgeschichte
:Vergessener Führer
Eine Film- und Diskussionsveranstaltung über den ultrakonservativen Medienzaren Alfred Hugenberg.
Münchner Shoah-Überlebender
:Ein Leben der Verfolgung
Ernst Grube überlebt als Kind das Ghetto Theresienstadt. Nach dem Krieg protestiert er gegen die Verdrängung deutscher Schuld. Zweimal muss er ins Gefängnis. Nun wird der Widerstandskämpfer 90 Jahre alt.
Nürnberger Prozesse
:"Wir wollten hier kein Disneyland"
Der Saal 600 soll Nürnberg zur Welterbestadt machen, dort wurden NS-Verbrecher wie Hermann Göring verurteilt. Wie sehr darf man ihn verändern? Über einen historischen Ort und seinen Platz in der Gegenwart.
Geschichte
:Fräulein sucht Briefwechsel mit Freundin
Queere Netzwerke und Kultur gab es schon in der Weimarer Republik bis zum grausamen Bruch 1933. Das NS-Dokumentationszentrum zeichnet dies in der Ausstellung "To be seen. Queer Lives 1900-1950" berührend und kämpferisch nach.
77 Jahre SZ
:"Ich hoffe auf mehr diverse und vielfältige Stimmen"
Ein Gespräch mit Mirjam Zadoff, Direktorin des Münchner NS-Dokumentationszentrums, über das, was sie an der "Süddeutschen Zeitung" schätzt - und was diese besser machen könnte.
Geschichte
:Zeugen harter Zeiten
Der Historiker Michael Wildt liest im NS-Dokuzentrum aus seinem Werk "Zerborstene Zeit" über die Jahre zwischen 1918 und 1945.
Fürth
:Adolf-Hitler-Straßenschild bei Bauarbeiten entdeckt
Das unter der Erde gefundene Adolf-Hitler-Straßenschild regt die Fantasie an. Warum taucht das erst jetzt auf, wie kommt es dort hin und was soll jetzt damit geschehen?
Opernhaus auf ehemaligem NS-Reichsparteitagsgelände
:"Wie will man das der Welt erklären?"
Ein Opern-Neubau am Nazi-Kolossalbauwerk? Das ist der Plan in Nürnberg. Hans-Christian Täubrich, Gründungsdirektor des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, hat dafür sehr wenig Verständnis - und staunt, was in der Debatte alles keine Rolle spielt.
Reichsparteitagsgelände in Nürnberg
:Wenn Experten plötzlich schweigen
Das Nürnberger Doku-Zentrum Reichsparteitagsgelände hatte sich an der Debatte um den Standort des Operninterims rege beteiligt. Bis jetzt. Nun äußern sich die Historiker nicht mehr. Der Grund ist unerfreulich.
Großprojekte in Nürnberg
:"Es wird also nicht billig"
Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich hat zwei extraordinäre Kulturbaustellen vor der Brust: die Opernsanierung und den Bau eines Interims auf dem ehemaligen NS-Gelände. Ein Gespräch über schwer kalkulierbare Kosten, vermintes Terrain und kurze Nächte.
Preis des NS-Dokuzentrums
:Dem Vergessen entrissen
Für Mut und Beharrlichkeit: Alain Chouraqui und sein Team bekommen für die Fondation du Camp des Milles den Preis des NS-Dokumentationszentrums.
Personalie
:Zweite Amtszeit für Nerdinger
Winfried Nerdinger ist als Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wiedergewählt. Seine erste Amtszeit verlief in Teilen turbulent.
Erinnerungskultur
:Briefe von Bruno
In einer deutschen Erstaufführung erinnert der Komponist Ralf Yusuf Gawlick an seinen Onkel, dessen Spur sich 1942 bei Stalingrad verliert.
NS-Relikt am Königsplatz
:"Die Nicht-Abgeschlossenheit der Geschichte ist hier sichtbar"
Am Rande der Brienner Straße steht ein unscheinbarer Sockel. Früher ließ man Gras über ihn wachsen, neuerdings ist er mit Rettungsringen dekoriert. Was es mit der Installation "Schutt und Ehre" auf sich hat.
NS-Erinnerungsort in München
:"Hinunter in den historischen Abgrund und hinauf in die kreative Wiederbelebung"
Der Plan für die denkmal- und naturschutzgerechte Sanierung des ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlagers in Neuaubing steht. Die auf dem Gelände angesiedelten Künstler und Handwerker sind positiv überrascht.
NS-Vergangenheit
:"Nur den Mut nicht verlieren"
Das Tagebuch des niederländischen Jugendlichen Jan Bazuin ist ein einzigartiges Zeugnis seiner Zeit als Zwangsarbeiter in Bayern 1945. Im NS-Dokumentationszentrum wird der Band mit Zeichnungen Barbara Yelins nun vorgestellt.
Kultur
:Die großen Münchner Museen haben viel vor
Mangelnde Planungssicherheit und Sparmaßnahmen zwingen die Museen Münchens im dritten Corona-Jahr zur Vorsicht. Doch manche Ausstellungshäuser warten sogar mit einem Blockbuster auf - eine Auswahl.
Erinnerungsprojekt
:Geschichten der Zwangsarbeit
Eine App des NS-Dokuzentrums umkreist ein ehemaliges Lager in Neuaubing - künstlerisch, dokumentarisch und interaktiv. Diese digitale Erzählung überbrückt auch die Zeit, bis 2025 in zwei Baracken eine Gedenkstätte eröffnet.
NS-Zwangsarbeiter
:"Natürlich hat er Entschädigungsanträge gestellt"
Das spätere Leben vieler ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit eint, dass sie wenig erzählten. Doch was wissen die Nachfahren? Zu Besuch bei Familie de Zolt.
NS-Zwangsarbeiter
:"Unser Vater hat nie irgendeinen Groll gegen die Deutschen empfunden"
Das spätere Leben vieler ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit eint, dass sie wenig erzählten. Doch was wissen die Nachfahren? Zu Besuch bei Familie di Nuzzo.
NS-Zwangsarbeiter
:"In Neuaubing herrschte der Hunger"
Das spätere Leben vieler ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit eint, dass sie wenig erzählten. Doch was wissen die Nachfahren? Zu Besuch bei Familie Ganora.
NS-Zwangsarbeiter
:"Brot war ihm heilig"
Das spätere Leben vieler ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit eint, dass sie wenig erzählten. Doch was wissen die Nachfahren? Zu Besuch bei Familie de Giovanni.
NS-Zwangsarbeiter
:"Plötzlich war er Kriegsgefangener und Verräter"
Das spätere Leben vieler ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit eint, dass sie wenig erzählten. Doch was wissen die Nachfahren? Zu Besuch bei Familie Eicher Clere.
Kultur
:Nürnbergs Oper zieht aufs einstige NS-Areal
Die Stadt leitet damit das "größte Einzelprojekt seit dem Zweiten Weltkrieg" ein. Die Entscheidung suggeriert parteienübergreifenden Konsens. Tatsächlich stehen die strittigsten Fragen erst zur Klärung an.
Entscheidung in Nürnberg
:Die Oper zieht aufs frühere NS-Gelände - nur wohin genau?
CSU, SPD und Grüne wollen verkünden, dass die 650 Beschäftigten des Staatstheaters für mehrere Jahre auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände unterkommen werden. Ein gemeinsamer Kurs? Schon - aber nur weil sie die zentrale Streitfrage auslagern.