München gilt als Vorzeigestadt in Sachen Integration. Eine Studie des Heidelberger Sinus-Instituts legt nahe, dass München die Integration weit weniger Probleme als anderen deutschen Städten bereite. Gleichzeitig hat die Friedrich-Ebert-Stiftung in einer anderen Studie festgestellt, dass in Bayern der Anteil jener Menschen mit ausländerfeindlichen Ressentiments höher liege als im Rest der Republik. Was also ist dran an diesen Erkenntnissen? In einer Serie lässt sueddeutsche.de Migranten und Experten zu Wort kommen.
Open-Air auf dem Odeonsplatz
:Das alternative Oktoberfest
Beim "Ander Art"-Festival zeigt die Stadt München zur Wiesnzeit ihre kulturelle Vielseitigkeit - mit Müllmusikern aus dem Kongo, bayerisch-anatolischer Volksmusik und einem tausendstimmigen Spontan-Chor.
Migrationspolitik
:Sozialreferat hilft 301 Menschen bei der Rückkehr in ihre Heimat
So würden Sozialleistungen von jährlich mehr als einer Million Euro eingespart.
Zwischen Welten
:Ein Hoch auf die Demokratie
Unsere ukrainische Kolumnistin blickt mit Spannung auf die Vorstandswahl beim neuen Münchner Migrationsbeirat. Warum das für sie ein Lehrstück für die demokratische Willensbildung ist.
Gesellschaftliche Debatte
:"Mein Körper ist politisch, und ich habe ihn immer bei mir"
Betiel Berhe hat ein vielbeachtetes Buch geschrieben: "Nie mehr leise - Die neue migrantische Mittelschicht". Man darf es als Kampfansage verstehen. Die Leserinnen und Leser haben einiges zu schlucken.
Stadtverwaltung
:Ausländerbehörde soll umbenannt werden
Weil die Bezeichnung nicht mehr zutreffend und zeitgemäß sei, will die grün-rote Rathausmehrheit einen neuen Namen finden. Andere Städte haben diesen Schritt bereits vollzogen.
Zwischen Welten
:Die ukrainische Stimme im Stadtrat
Seit dem russischen Angriffskrieg ist für unsere Kolumnistin die Bedeutung von politischen Vertretern gewachsen, die sich ernsthaft für die Interessen der Menschen einsetzen. Für geflüchtete Ukrainer leistet das zum Beispiel der Migrationsbeirat.
Literatur
:Der Tag, an dem die Wut zuschlägt
Björn Bicker erzählt von Momenten, in denen Welten, Fassaden, Menschen zusammenbrechen. Der Schriftsteller stellt sein neues Buch "Aminas Lächeln" in mehreren Lesungen vor.
MeinungEuropa
:Ein Fortschrittchen in der Flüchtlingspolitik wäre schon ein Erfolg
Wieder einmal verhandeln die Staats- und Regierungschefs der EU, was sie mit all den Menschen tun sollen, die auf den Kontinent wollen. Wie es bisher läuft, ist so uneuropäisch.
Zwischen Welten
:Eine Frage der Motivation
Unsere Kolumnistin stellt fest, dass Brückenklassen für die Integration von geflüchteten Kindern nicht immer funktionieren. Am System liegt es jedenfalls nicht.
Kolumne Zwischen Welten
:Die Stimme der ukrainischen Migranten
Unsere Kolumnistin hat mit der Migrationsbeirätin Olga Dub-Büssenschütt darüber gesprochen, wie sie sich für die Belange der ukrainischen Community in München einsetzen will.
Im Hasenbergl eröffnet die 30. Gruppe
:Wenn Frauen sich zu sprechen trauen
Die niederschwelligen Sprachkurse "Mama lernt Deutsch" sind 15 Jahre nach ihrer Gründung flächendeckend in der ganzen Stadt vertreten. Der Zulauf ist enorm - das Angebot an Migrantinnen ist offen, gratis, und die Mütter dürfen ihre Kinder mitbringen.
Politik in München
:Kritik an Reformplänen für den Migrationsbeirat
Der Migrationsbeirat der Stadt soll reformiert werden, um ihn vor der Bedeutungslosigkeit zu bewahren. Doch wie? Mit den aktuellen Plänen sind die Religionsgemeinschaften ganz und gar nicht einverstanden.
Migranten und Corona
:"Die größte geäußerte Sorge war, die Großeltern anzustecken"
Elif Cindik-Herbrüggen ist die einzige türkischsprachige niedergelassene Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in München - und hat untersucht, wie es Migranten in der Pandemie erging. Ein Gespräch über Sprachbarrieren, Medienkonsum und die Sorge vor medizinischer Benachteiligung.
Generationenprojekt
:Freundschaften per Brief
Der Verein "Leb bunt" bringt ältere Menschen und jüngere Zugewanderte als Schreibpartner zusammen. Profitieren sollen davon beide Seiten.
Initiativgruppe sucht Räume
:Stadt springt in die Bresche
Das Netzwerk Münchner Migrantenorganisationen bekommt Hilfe: Das Kommunalreferat hat eigene Räumlichkeiten angeboten, allerdings genügen die nicht für alle 90 Nutzergruppen.
Beisetzung nach muslimischem Ritus
:Nur in ein Tuch gehüllt
Seit 1. April ist in Bayern die Sargpflicht aufgehoben. Damit das nach den Regeln des Ritus und der hygienischen Verordnungen klappt, schult das Team der Friedhofsverwaltung sein Personal dafür mit einer Puppe. Für manche Gläubige wird mit der sarglosen Bestattung ein Signal gesetzt.
Interkulturelles Zentrum
:Ende einer Multi-Kulti-Gemeinschaft
Drei Vereine betreiben an der Arnulfstraße ein Haus für Bildung und Integration, das 90 Gruppen Platz bietet. Nach der Kündigung durch den Vermieter suchen sie ein neues Zuhause.
Gemeinschaftsunterkünfte
:Dauerangst vor einer Corona-Ansteckung
Geflüchtete harren in Gemeinschaftsunterkünften auf engem Raum aus. Bei den Impfungen gegen Covid-19 scheinen die Hürden trotzdem hoch zu sein.
Kino
:Ein unsichtbares Leben
Thi Hien Mais Eltern kamen 1989 nach München, doch die einstigen "Boatpeople" aus Vietnam können ihre Heimat nicht vergessen. Nun wurde ihre Tochter zum renommierten Max Ophüls Festival eingeladen - mit ihrem Debütfilm, einer Dokumentation über die beiden.
Sparpläne der Stadt
:"Muttersprache ist Identität"
Förderungen zu muttersprachlichen Kursen sollen gestrichen werden. Der Migrationsbeirat und weitere Institutionen warnen vor persönlichen und gesellschaftlichen Nachteilen.
Lange Schlange vor dem Schalter
:Doppelte Krise der Migranten
Mit Überweisungen in die Heimat versuchen viele Migranten ihren Familien zu helfen
München
:Polizei greift 15 Migranten am Güterbahnhof auf
Die aus Afrika Geflüchteten sind auf einem Zug versteckt nach Deutschland eingereist und im Güterbahnhof Laim vom Waggon gesprungen. Weitere Menschen flohen vor den Polizisten.
Armutszuwanderung
:Viele Rumänen und Bulgaren leben "in prekärsten Situationen"
Die Lage der Menschen, die zum Arbeiten nach München kommen, bereitet der Stadt schon länger Sorgen. Bei wichtigen Problemen sind ihr die Hände gebunden.
Migrationsbeirats-Wahl
:München ist Migrationsstadt
Nur fehlt oft das Bewusstsein dafür. Das wird auch an der Wahl des Migrationsbeirats deutlich.
Migrationsbeirat
:Münchens Ausländer haben die Wahl - aber nur auf Deutsch
In zwei Wochen können fast 400 000 Münchner mit nicht-deutschem Pass den Migrationsbeirat wählen - wenn sie die Benachrichtigung verstehen.
Empfang für Migranten
:Selfie mit dem Oberbürgermeister
Mehr als 40 Prozent der Münchner haben einen Migrationshintergrund. "Darauf dürfen wir stolz sein", sagt Dieter Reiter.
Migranten in München
:"Bin ich jetzt museumsfähig?"
Ob Au-pair oder Pflegekraft, Ingenieur oder Tagelöhner: Vier von zehn Münchnern sind im weiteren Sinne Migranten. Bislang ließ das die Stadt und ihr Museum ziemlich kalt. Jetzt ändert sich das endlich mit einer Ausstellung.
Musikanten in der U-Bahn
:Hörbare Armut
Was in Berlin Alltag ist, hat die Behörden in München kalt erwischt. Musiker, meist Migranten aus Osteuropa, die in S- und U-Bahnen spielen. Streetworker, Polizei und Bahn sind ratlos, denn eine Kontaktaufnahme ist ziemlich schwierig.
Kommunalwahl in München
:Wie die Parteien um Stimmen der EU-Ausländer buhlen
Mehr als 178.000 EU-Bürger dürfen bei der Kommunalwahl in München ihre Stimme abgeben. Die Parteien haben erkannt, dass sie dieses Potenzial nutzen müssen - und werben gezielt bei Italienern, Kroaten oder Griechen.
Integrationsbericht
:München wird Weltstadt
Wie steht es um die Integration in München? Der Anteil der Ausländer an der Stadtbevölkerung wird größer, sie finden häufiger Arbeit, ihr Bildungsniveau nimmt zu. Im neuesten Integrationsbericht steht viel Gutes. Doch noch immer gibt es zahlreiche Ungleichheiten zu beseitigen.
Migranten in München
:Amtssprache Deutsch
Eine Frau möchte sich in Deutschland integrieren und die Sprache lernen. Doch als sie sich beim zuständigen Amt nach Kursen erkundigt, wollen die Mitarbeiter nur Deutsch mit ihr sprechen. Ein Integrationsversuch mit Hindernissen.
Altenpfleger aus Vietnam
:Frau Müller geht's gut
"Sie sind höflich, respektvoll und diszipliniert": Bei der Inneren Mission in München werden 22 Vietnamesen zu Altenpflegern ausgebildet. Sie alle haben in ihrer Heimat spezielle Kurse besucht - und doch hadern sie alle mit demselben Problem.
Münchner Integrationsbericht
:Ausländer sind viel öfter arm als Deutsche
Wo Jobs in Deutschland schlecht bezahlt sind, arbeiten oft Ausländer. Deshalb sind viele auf staatliche Hilfe angewiesen. Jetzt zeigt der Münchner Integrationsbericht: Das Problem beginnt schon früh, Migranten-Kinder müssen gegen "konsequente Benachteiligung" kämpfen.
Entscheidung für eine Staatsbürgerschaft
:Zwischen zwei Staaten
Es geht um mehr als nur ein Blatt Papier: 3400 Münchner mit zwei Pässen müssen in den nächsten Jahren wählen, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft oder die des Herkunftslandes ihrer Eltern behalten. Fast alle wollen den deutschen Pass - doch die Entscheidung fällt nicht leicht.
Film über Migrantinnen
:Stimmen der Sehnsucht
Wenn das Geld fließt, aber dafür eine Familie zerrissen wird: Für den Film "Töchter des Aufbruchs" haben Münchner Migrantinnen ihre Lebensgeschichten erzählt - und die verlaufen oft ganz anders als die von männlichen Einwanderern.
Migranten in München (9): Iraner
:Die Stadt als Bühne
Dort, wo sie herkommen, ist künstlerische Freiheit problematisch. Vier Iraner erzählen, wie sie ein Stück eigene Kultur in München geschaffen haben.
Migranten in München (11): Fatima Talal Saber
:Stipendium statt Ausweisung
Sie hatte ständig Angst, Deutschland wieder verlassen zu müssen - jetzt hat Fatima Talal-Saber ein Stipendium bekommen, ist eine der Klassenbesten.
Migranten in München (8): Amir Roughani
:Typisch deutsch!
Mit elf Jahren kam Amir Roughani aus Iran nach Deutschland - alleine und mit 100 Mark in der Tasche. Heute besitzt er eine Firma, die Millionenumsätze macht. Was hält so jemand von Sarrazins Thesen? Gar nicht mal so wenig.
Migranten in München (5): In Zahlen
:Stadt der Vorzeigemigranten
Mehr Ausländer, weniger Probleme: Zahlen belegen, dass München im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten die weltoffensten Migranten hat, die überdurchschnittlich gut gebildet sind.
Migranten in München (6)
:"Eine andere Form von Rassismus"
Die Münchner Sozialpädagogin Martina Ortner forscht zu extrem rechten politischen Weltanschauungen von Migranten. Im Gespräch erklärt sie, wie verbreitet rassistische Einstellungen unter Münchens Zuwanderern sind.
Migranten in München (1): Tuncay Acar
:"Klingt wie Zylinderkopfdichtung"
Tuncay Acar ist einer der kreativen Köpfe Münchens - und Sohn türkischer Gastarbeiter. Im Gespräch verrät er, mit welchen Vorbehalten er bei "Bio-Deutschen" zu kämpfen hat.
Migranten in München (4): Die Gastarbeiter
:Fremde Heimat
Sie sind in den sechziger und siebziger Jahren als Gastarbeiter gekommen und geblieben: Eine Griechin, zwei Türkinnen und ein Italiener erzählen, ob sie sich inzwischen in München heimisch fühlen.
Migranten in München (10): Kanadier
:Biergarten statt Barbecue
Wie viel Kanada gibt es in der Landeshauptstadt? Drei Wahl-Münchner über Pommes, Eishockey und die Tatsache, dass nicht alle Kultur so leicht exportierbar ist.
Migranten in München (7)
:Freundschaften für immer
München ist ein Patchwork verschiedener Kulturen. Warum sich Wahl-Münchner aus Italien hier wohler fühlen als daheim - und nur die Sache mit den Butterbrezln nicht verstehen können.
Migranten in München: Zahlen
:Performer und Pragmaten
Überdurchschnittlich gut qualifiziert, weltoffen und ehrgeizig: Welche Migranten-Milieus München anzieht - die Studie des Heidelberger Sinus-Instituts in Zusammenarbeit mit der Statistischen Amt der Stadt München im Überblick.
Migranten in München (2): Studie des Sub
:Doppelt diskriminiert
Eine Studie offenbart erstmals Erkenntnisse über das Leben von schwulen Migranten in München. Manche Ergebnisse widerlegen Klischees, andere zeigen Erschreckendes auf.
Migranten in München (3)
:Die Stimme der Minderheit
Sükrü Keser lebt seit zehn Jahren in München. Immer noch begegnen dem Türken Vorurteile. Nun kandidiert er für den Ausländerbeirat - um sich endlich zu wehren.