:Grüne fordern Aufklärung über Fehler im Fall Genditzki
13 Jahre lang hatte Manfred Genditzki wegen Mordes in Haft gesessen - zu Unrecht, wie ein Gericht vergangenen Sommer klarstellte. Die Grünen sehen grobe Versäumnisse bei der Justiz.
Kolumne: Vor Gericht
:Das falsche Geständnis
Michael M. musste sechs Jahre für einen Mord ins Gefängnis, den ein anderer begangen hatte. Die Folgen spürte er ein Leben lang.
Nach Justizirrtum
:370 000 Euro Entschädigung für Genditzki
13 Jahre saß Manfred Genditzki unschuldig in Haft - nun hat die Generalstaatsanwaltschaft die Summe bekannt gegeben, die ihm als Entschädigung zusteht. Doch der Betrag könnte am Ende noch größer ausfallen.
MeinungBadewannen-Fall
:Vielen Richtern fehlt Mut zur Demut
Man wusste einfach nicht, wie die alte Dame gestorben ist, dennoch wurde ein Mann als ihr Mörder verurteilt. 13 Jahre hat es bis zu seinem Freispruch gedauert. Eine große Rolle hat dabei eine ganz bestimmte menschliche Schwäche gespielt.
Urteil
:Richterin spricht von einer "Kumulation von Fehlleistungen"
Das Gericht kritisiert die Ermittler und die Staatsanwaltschaft im Fall des sogenannten Badewannen-Mordes scharf. Manfred Genditzki musste dafür 13 Jahre unschuldig im Gefängnis sitzen. Der Tod der alten Frau war ein Unfall.
Prozess
:"Ich bin unschuldig. Das war's"
Sogar die Staatsanwaltschaft fordert in ihrem Plädoyer im Wiederaufnahmeverfahren um den sogenannten Badewannen-Mord einen Freispruch für Manfred Genditzki. Der Hausmeister hatte wegen Mordes 13 Jahre lang im Gefängnis gesessen.
Netflix-Doku
:Das filmreife Leben von "Big Mäck"
Sein Ohr bringt Donald Stellwag mehrere Jahre ins Gefängnis, zu Unrecht. Nach seiner Freilassung wird ein Goldtransporter überfallen - und wieder fällt der Verdacht auf ihn. Über ein Justizopfer, das nicht immer nur unschuldig war.
Dokumentation "Tod in der Badewanne"
:Nicht nachvollziehbar
Manfred Genditzki wurde als Mörder verurteilt. Eine Doku zeigt seinen Kampf gegen die Justiz - nun wird der Fall neu aufgerollt.
Kolumne: Vor Gericht
:Ein besonderer Zeuge
Veaceslav A. sollte im Prozess um einen getöteten Unternehmer aussagen. Doch dann gestand er, selbst der Mörder zu sein.
Kolumne "Vor Gericht"
:Der Irrtum
Alles schien zusammenzupassen, und so wurde Monika de M. wegen Mordes an ihrem Vater verurteilt. Über einen skandalösen Richterspruch.
Justizirrtum
:Wie eine Verschwörungstheorie
Der Fall des Gustl Mollath ist einer der größten Justizskandale in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik. Warum ein gesunder Mann sieben Jahre lang in die Psychiatrie gesperrt wurde - und wie er schließlich freikam.
Rechtssystem
:Bayern zahlt Millionen für Justiz-Entschädigung
Wer zu Unrecht im Gefängnis saß oder nach einer Festnahme freigesprochen wurde, hat Anspruch auf Geld vom Staat. In Bayern flossen in den vergangenen drei Jahren mehr als drei Millionen Euro. Was das für den Fall Genditzki bedeutet.
MeinungStrafjustiz
:Was gegen Fehlurteile hilft
13 Jahre unschuldig in Haft? Mitunter sichern deutsche Gerichte nicht das Recht, sondern das Unrecht. Das ließe sich in vielen Fällen verhindern.
Attentat auf Malcolm X
:Ausradierte Geschichte
Zwei Männer, die für den Mord an US-Bürgerrechtsaktivist Malcolm X 20 Jahre im Gefängnis saßen, werden offiziell entlastet. Eine Untersuchung beweist ihre Unschuld und erhebt schwere Vorwürfe gegen das FBI und die New Yorker Polizei.
Justizirrtum in Florida
:Unschuldig Verurteilter nach 37 Jahren aus Haft entlassen
Eine Bissspur sorgte 1985 dafür, dass Robert DuBoise wegen Vergewaltigung und Mordes an einer 19-Jährigen ins Gefängnis ging. Doch jetzt belegen DNA-Untersuchungen: ein Fehlurteil.
Kriminalität
:Das falsche Geständnis
Sechs Jahre lang sitzt Michael Moser im Gefängnis - für einen Mord, den er nicht begangen hat. Über einen Mann, der im falschen Moment das Falsche gesagt hat.
Justizopfer
:"Der Dicke war's"
Mit diesem Bild aus einer Nürnberger Sparkasse wurde Donald Stellwag zu Unrecht zum Bankräuber erklärt. Er verbüßte die Haft in Straubing und lebt heute, unheilbar krank,
in der Nähe von Rom.
Irrtum
:Schwurgericht hat Urteile möglicherweise ohne rechtliche Grundlage gefällt
Münchner Richter missachteten eine wichtige Vorschrift. Der Bundesgerichtshof kippt deswegen ein Urteil wegen versuchten Totschlags. Viele weitere könnten folgen.
Justizfehler
:Zu früh freigelassener Räuber soll zurück ins Gefängnis
Rene Lima-Marin sollte in den USA eine fast hundertjährige Gefängnisstrafe absitzen. Als er unerwartet frei kam, begann er ein vorbildliches Leben. Jetzt holt ihn seine Vergangenheit ein.
Zu Unrecht im Gefängnis
:Wenn die Justiz gegen sich selbst ermittelt
Eingesperrt und vergessen: Weil die Justiz schlampt, sitzt ein Mann elf Tage zu Unrecht im Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft kann einfach keine Schuld bei sich erkennen.
Ihr Forum
:Untergräbt die hohe Fehlerquote Ihr Vertrauen in die Gerichte?
Jedes vierte Strafurteil in Deutschland ist ein Fehlurteil, schätzt ein Richter des Bundesgerichtshofs. Oft irren sich Zeugen, doch es kommt auch zu fehlerhaften Hypothesen von Ermittlern und falschen Geständnissen.
Fehlurteile in Deutschland
:Ohne jeden Zweifel
Jedes vierte Strafurteil in Deutschland ist ein Fehlurteil. Schätzungsweise. Das sagt nicht irgendjemand, sondern Ralf Eschelbach, Richter am Bundesgerichtshof. Dabei ließe sich leicht etwas dagegen tun.
Fall Debra Milke
:Geschichte eines beispiellosen Justiz-Skandals
Sie stand bereits kurz vor der Hinrichtung, hatte die Henkersmahlzeit gewählt: Seit 23 Jahren sitzt die gebürtige Berlinerin Debra Milke in einer US-Todeszelle, weil sie den Mord an ihrem Sohn in Auftrag gegeben haben soll. Jetzt hat ein Gericht das Urteil aufgehoben - ein Urteil, in dessen Vorfeld schwere Fehler gemacht wurden.
Unschuldig hinter Gittern
:Wie die deutsche Justiz ihre Opfer im Stich lässt
Hunderte Menschen kommen jedes Jahr für Taten in Haft, die sie nicht begangen haben. Doch Hilfe können sie nach ihrer Freilassung nicht erwarten. Für das oft zerstörte Leben der Justizopfer hat der Staat nur 25 Euro Schadenersatz pro Gefängnistag übrig - und viele bürokratische Schikanen.
Justiz in den USA
:Tausende Fehlurteile, Tausende Tragödien
Mindestens 2000 Menschen wurden in den USA laut einer neuen Studie seit 1989 aus den Gefängnissen entlassen. Weil sie zu Unrecht wegen Mordes, Sexualverbrechen oder Raub verurteilt wurden. Mehr als hundert Personen saßen im Todestrakt. Unschuldig. Die Dunkelziffer zu Unrecht Verurteilter dürfte noch deutlich höher sein.
Skandal um forensische Untersuchungen
:Totgeschwiegen - folgenschwere Fehler des FBI
Sie landeten im Gefängnis, in der Todeszelle, wurden hingerichtet: Immer wieder brachten die Forensiker des FBI Unschuldige hinter Gitter, weil sie sich in ihren Haar- und Hautanalysen irrten. 6000 Fälle ließ das Justizministerium zwischen 1996 und 2004 intern neu aufrollen. Das Ergebnis der FBI-Fehleranalysen aber blieb Verschlusssache, Betroffene und Angehörige erfuhren nichts von der Untersuchung - bis jetzt.
Justizopfer muss entlastende Gutachten selbst bezahlen
:Unschuld? Kostet 13.000 Euro
888 Tage saß sie als Mörderin, schwere Brandstifterin und Versicherungsbetrügerin hinter Gittern: Nur mithilfe privater Gutachter gelang es einer zu Unrecht verurteilten Frau ihre Unschuld zu beweisen. Die Kosten für den Freispruch soll das Justizopfer jedoch teilweise aus eigener Tasche bezahlen.
Zwei Hinrichtungstermine gab es bereits - nun wurde die Todesstrafe für den verurteilten Polizistenmörder Mumia Abu-Jamal in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt. Die Unterstützer des Bürgerrechtsaktivisten kämpfen nun für seine Freilassung. Die Angehörigen seines mutmaßlichen Opfers gegen eine Stilisierung Abu-Jamals zum Justizopfer.
Umstrittene Hinrichtung in den USA
:EU-Parlament und Europarat setzen sich für Troy Davis ein
Troy Davis soll noch in der Nacht zum Donnerstag hingerichtet werden. Jetzt sprachen sich EU-Institutionen gegen seine Todesstrafe aus. Auch die Anhänger von Davis protestierten im US-Bundesstaat Georgia gegen die Hinrichtung des Afroamerikaners.
Zur Haftverschonung des U-Bahn-Schlägers
:Ein Unrecht geschieht
Im Berliner Nahverkehr treffen Vergnügungssüchtige aus ganz Europa auf die Gestressten der prekären Berufswelt - es wird gebettelt, getrunken und geschubst. Wie hysterisch ist die Richterschelte nach der Berliner U-Bahn-Prügelei?
Massimo Carlotto: Der Flüchtling
:Von der Seele
Elf Prozesse, 86 Richter, Terrorismus-Hysterie und die Unfähigkeit der Behörden: In dem Buch "Der Flüchtling" schildert der italienische Krimiautor Massimo Carlotto seine siebzehnjährige Odyssee als Opfer eines Justizirrtums.
USA: Justizirrtum
:Fast 20 Jahre hinter Gittern - für nichts
Ein gehörloser Amerikaner saß 17 Jahre wegen einer angeblichen Vergewaltigung unschuldig im Gefängnis. Vor seiner Verurteilung war er stundenlang verhört worden - ohne einen Dolmetscher für Gebärdensprache.
Justizirrtum in den USA
:Endlich erlöst
Nach 17 Jahren Haft ist ein angeblicher Prostituiertenmörder nachträglich für unschuldig erklärt worden. Eine Behörde in North Carolina kippte ein Urteil von 1993. Für den Mann beginnt ein Leben in ungewohnter Umgebung.
US-Justizskandal
:35 Jahre im Knast - für nichts
Ein Amerikaner bekam als 19-Jähriger lebenslänglich, weil er angeblich ein Kind vergewaltigt hatte. 35 Jahre später beweist eine DNS-Probe seine Unschuld. Entschuldigt hat sich die Justiz nicht.
Indonesien
:Ein Tippfehler - drei Jahre Knast
Ein Thailänder verbüßte ordnungsgemäß seine 20-jährige Haftstrafe in einem indonesischen Gefängnis. Frei kam er danach jedoch nicht. Grund: eine peinliche Justizpanne.
Begnadigung nach Justizirrtum
:27 Jahre unschuldig im Gefängnis
Wegen Vergewaltigung und Mord war James Woodard 1981 in den USA verurteilt worden. Nach einem DNS-Test hat ihn jetzt der texanische Gouverneur begnadigt.