Das ist der zentrale Punkt des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes der Ampelkoalition. Es soll das Transsexuellengesetz ablösen, das viele Menschen als diskriminierend empfinden.
Von Leopold Zaak
Das Gesetz soll die Rechte homosexueller und transgender Jugendlicher einschränken. Linke und liberale Abgeordnete verlassen vor der Abstimmung aus Protest den Sitzungssaal.
50 Jahre lang glaubt Ari, dass sie als Junge zur Welt gekommen sei. Vor drei Jahren erfährt sie, dass das gar nicht stimmt - und findet zu sich selbst.
Von Marija Barišić
Der Passauer Bischof Stefan Oster eckt mit einer Predigt über Homosexuelle an. Der Lesben- und Schwulenverband Bayern ist über seine Äußerungen empört.
Als "Ally" gilt, wer die queere Community aktiv unterstützt. Aber was genau sollte man dafür eigentlich tun?
Von Anna Caterina Helm und Selim Veli
Ripley Flammer ist die erste Person, die auf dem Münchner Standesamt ihren Personenstand in "divers" ändern ließ. Flammer und auch Jeanne Riedel kennen den Kampf gegen Klischees und das Gefühl, in keine Schublade zu passen.
Von Christina Hertel
Seit einigen Monaten beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit der Frage, was die Stadtverwaltung ändern muss, um niemanden wegen seiner geschlechtlichen Identität zu diskriminieren.
Bei vielen Betroffenen ist die Freude über das neue Gesetz zum dritten Geschlecht gedämpft.
Von Christina Weise
Die Menschen der Antike hatten im Gegensatz zur Neuzeit keine Problem mit Intersexuellen. Sie nannten sie Hermaphroditen und zeigten sie auch. Eine kulturgeschichtliche Spurensuche.
Von Kia Vahland
Nach der Geburt ist künftig auch die Angabe "divers" möglich. Bei späteren Änderungen ist jedoch ein ärztliches Attest nötig. Das stößt auf scharfe Kritik.
Es sollte vor Diskriminierung schützen, doch ein neues Gesetz zur dritten Geschlechtsoption schließt viele Betroffene aus. Josch Hoenes von der Bundesvereinigung Trans fordert: Stoppt das Gesetz!
Interview von Carolin Gißibl
Christian und Talisha sind intersexuell. Als Kinder wurden sie in ein falsches Geschlecht gedrängt. Ihre Geschichten zeigen, wie wichtig es ist, dass ein drittes Geschlecht eingeführt wird.
Ein neues Gesetz ist auch für europäische Verhältnisse progressiv. Wer seinen Personenstand ändern lassen will, trifft kaum noch auf Hürden.
Von Anna Reuß
Was soll im Ausweis von Intersexuellen stehen? Was Innenminister Seehofer in einem Gesetzentwurf plant, finden zwei SPD-Ministerinnen einem Medienbericht zufolge herabsetzend.
Soll es künftig drei Weltmeister pro Disziplin geben? Einer Weltklasseläuferin wie Caster Semenya wäre damit nicht geholfen. Der Sport muss neu denken, wie er mit körperlichen Unterschieden umgeht.
Kommentar von Barbara Klimke
Das Bundesverfassungsgericht hat gerade ein drittes Geschlecht anerkannt, jetzt ist die Gesellschaft am Zug. Wie gehen andere Länder mit Menschen um, die nicht nur weiblich oder männlich sind?
Von SZ-Korrespondenten
Das Bundesverfassungsgericht fordert ein drittes Geschlecht im Geburtsregister. Julia Steenken von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität erklärt, was das für den Alltag der Betroffenen bedeutet.
Interview von Oliver Klasen
Nicht immer lässt sich eindeutig bestimmen, ob jemand Frau oder Mann ist. Die Medizin kennt seit langem fließende Übergänge.
Von Werner Bartens
Jenseits von männlich und weiblich: Das Bundesverfassungsgericht erkennt Intersexualität an.
Von Wolfgang Janisch, Karlsruhe
Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.
Von Lea Kramer
Mit der Anerkennung des dritten Geschlechts hat das Bundesverfassungsgericht eine nur scheinbar winzige bürokratische Änderung verfügt. Nun müssen nicht nur die Behörden eine Reihe von Fragen klären.
Das Bundesverfassungsgericht beendet die bloße Mann-Frau-Betrachtung der Geschlechtlichkeit im deutschen Recht. Das ist ein historischer Spruch.
Kommentar von Heribert Prantl
Bisher gab es in Deutschland nur die Möglichkeit, das Geschlecht als "weiblich" oder "männlich" einzutragen - oder die Angabe wegzulassen.
Mann, Frau, keine Angabe - mehr Möglichkeiten gibt es nicht, das Geschlecht eines Menschen amtlich zu vermerken. Vanja, 27 und intersexuell, hat dagegen geklagt.
Von Wolfgang Janisch, Leipzig
Am 1. Oktober tritt die Ehe für alle in Kraft. Es gibt bloß ein Problem: Der Gesetzgeber hat dabei die rund hunderttausend Intersexuellen vergessen. Ein Fakt, der nachgebessert werden sollte.
Von Heribert Prantl
Viktor ist 18 Jahre alt, schwul - und geht für die Rechte von Homosexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen auf die Straße. In seiner Heimat Ukraine macht er sich damit viele Feinde.
Von Eva Steinlein
Sandrao wurde ohne eindeutiges Geschlecht geboren - erfuhr davon aber erst mit 34 Jahren. Die Gesellschaft scheint noch immer nicht bereit zu sein für Menschen, die nicht in das Mann-Frau-Schema passen.
Von Hanna Sellheim
Bei ihrer Geburt waren Hanne Gaby Odieles Geschlechtsorgane weder eindeutig männlich noch eindeutig weiblich. Mit ihrem Statement will sie ein Tabu brechen.
Die 800-Meter-Läuferin aus Südafrika hat einen erhöhten Testosteron-Wert und ist vermutlich intersexuell. Mit ihrem Start in Rio rollt auf die Leichtathletik eine komplizierte Debatte zu.
Von Johannes Knuth
Nach 14 Jahren soll der Aufklärungsunterricht in Bayern reformiert werden. Die Grünen hoffen auf mehr Offenheit.
Von Anna Günther
Michaela Raab hat einen männlichen Chromosomensatz. Doch Ärzte am Uniklinikum Erlangen verschwiegen ihr das. Sie wurde mit weiblichen Hormonen behandelt und operiert. Nun klagt sie auf Schmerzensgeld.
Von Katja Auer, Nürnberg
Geschlecht ist immer eindeutig und Intersexualität eine Krankheit: Es gibt viele Vorurteile gegenüber Menschen, die nicht dem klassischen Mann-Frau-Schema entsprechen. SZ.de widerlegt die fünf häufigsten.
Von Felix Hütten
Weder Mann noch Frau: Intersexuelle lassen sich keinem Geschlecht eindeutig zuordnen. Das wurde auf Standesämtern oder in Ausweispapieren bisher jedoch nicht berücksichtigt. Ein 25-jähriger Mensch wehrt sich dagegen - und will notfalls bis vor das höchste deutsche Gericht ziehen.
Von Oliver Klasen
Historische Entscheidung in Sydney: Das Oberste Gericht in Australien hebt die Geschlechtereinteilung in "männlich" und "weiblich" auf. Menschen mit Merkmalen beider Geschlechter dürfen offiziell als Neutrum gelten.
Georg Selb wächst als Mädchen auf, fühlt sich aber immer fremd in seinem Körper. Er ist schon über 30, als er erfährt: Genetisch ist er ein Mann. Und die Qualen, die er leiden muss, sind die Qualen eines Intersexuellen. Eine Gesetzesänderung soll sie nun lindern.
Von Alex Rühle
Der Umgang mit Intersexuellen mutet mittelalterlich an. Lange Zeit wurde ihnen wie Knetmasse das eine oder andere Geschlecht modelliert - mit zum Teil schweren psychischen und physischen Folgen. Der Deutsche Ethikrat macht auf dieses Problem aufmerksam. Gut, dass er damit zum Hinschauen zwingt.
Ein Kommentar von Charlotte Frank
Menschen, die nicht eindeutig Mann oder Frau sind, sollen künftig im Personenstandsregister unter der Rubrik Geschlecht "anderes" eintragen können. Das empfiehlt der Deutsche Ethikrat in seiner Stellungnahme zur Situation Intersexueller. Zudem fordert das Gremium einen Hilfsfonds: Viele Betroffene seien durch ärztliche Eingriffe aufs Tiefste verletzt worden - körperlich und seelisch.
Claudia Wiesemann, Expertin für ethische Fragen von Intersexualität im Sport, über neue "Zwangs-Tests", die Folgen für Betroffene und warum der Sport sehr naiv ist.
Interview: Thomas Hummel
"Im Fall von Caster Semenya wird leichtfertig ein Sportlerleben ruiniert", sagt eine Ethikerin. Denn es ist ein Irrglaube, die geschlechtliche Identität eines Menschen medizinisch sicher bestimmen zu können.
Was ist, wenn ein Kind kein eindeutiges Geschlecht hat? Dann beginnt das Lügen und Verheimlichen. Und die große Ratlosigkeit.
Von A.-K. Eckardt
JJ Eichmann ist weder Mann noch Frau, JJ ist intersexuell. Bei einem Besuch in ihrer exzentrischen Bar in München erzählt sie, wie aus Joerg-Uwe Jutta-Ulrike und schließlich JJ wurde.
Von Anna Fischhaber