Wie geht es weiter an der Berliner Volksbühne nach dem Tod von René Pollesch? Das Theater laviert gerade zwischen Historisierung, peinlicher Selbstparodie und drohender Zombifizierung.
"Heldenplatz" am Wiener Burgtheater
:Hat es einer knallen gehört?
"Heldenplatz" läuft wieder am Wiener Burgtheater: Der Rechtspopulismus in Österreich ist dort kein Thema. Frank Castorf hat seine eigenen Methoden, "etwas explodieren" zu lassen.
Zum Tod von Volksbühnen-Star Hendrik Arnst
:Solitär der Bühne
Er war Stammspieler der alten Castorf-Volksbühne in Berlin und in jeder Hinsicht ein schauspielerisches Schwergewicht: Hendrik Arnst ist gestorben.
Volksbühne Berlin
:Trickser und Täuscher
In seinem neuen Stück "Fantômas" parodiert René Pollesch an der Berliner Volksbühne die Ästhetik von Frank Castorf - inklusive dessen Vorliebe für russische Revolutionäre.
Valery Tscheplanowa
:"Es genügt, ein Mensch zu sein"
Valery Tscheplanowa springt bei den Salzburger Festspielen in Lessings "Nathan der Weise" ein - als Nathan. Ein Gespräch über dieses Wagnis, das Problem mit Hauptrollen und ihre russische Identität.
Castorfs "Molière"-Premiere in Köln
:Irgendwas mit Macht
Fünf Stunden Dauer-Klimbim: Frank Castorf scheitert in Köln mit "Molière. Ich bin ein Dämon, Fleisch geworden und als Mensch verkleidet".
Molières 400. Geburtstag
:Wer hat die Macht?
Die französische Schauspielerin Jeanne Balibar - demnächst zu sehen in einer Molière-Inszenierung von Frank Castorf in Köln - über die Figuren des Komödiendichters und die politische Gültigkeit seiner Stücke.
Volksbühne Berlin
:Erst mal abhängen
Endlich geht es an der Berliner Volksbühne wieder los - mit René Pollesch als neuem Chef. Der Auftakt lässt allerdings viel Luft nach oben.
Castorf-Inszenierung am Berliner Ensemble
:Babylon Bequem
Alles wie immer im Theater von Frank Castorf. In "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" schlägt sich der Regisseur am Berliner Ensemble durch einen Kästner-Roman. Ein routinierter Höllentrip.
Leander Haußmann im Interview
:"Intendant ist ein Scheiß-Beruf"
Leander Haußmann inszeniert an der Berliner Volksbühne eine Stasi-Komödie. Ein Gespräch über die Arroganz von Westdeutschen, Frank Castorf und warum die Volksbühne nur von jungen Regisseurinnen geleitet werden sollte.
Frank Castorf im Interview
:"Es ist so wie mit einer Liebe, die vorbei ist"
Der ehemalige Volksbühne-Regisseur Frank Castorf über Theater und Frauen, über die Zukunft und sowieso das Leben.
Theater
:Wie Castorf der Abschied von der Berliner Volksbühne bekommt
Der Regisseur verlegt für das Berliner Ensemble seine Inszenierung von Victor Hugos "Les Misérables" nach Kuba. Das dauert sieben Stunden und lässt einen überraschend schlackenlosen Altersstil erahnen.
Theater
:Polizei beendet Besetzung der Berliner Volksbühne
Seit fast einer Woche war mit den Besetzern verhandelt worden. Nun haben Polizisten die letzten Aktivisten aus dem Theater begleitet.
Theater
:Aktivisten besetzen die Berliner Volksbühne
Mit der Kunstaktion wolle man gegen die Berliner Stadtentwicklung protestieren, heißt es. Um die Person des umstrittenen Intendanten Chris Dercon gehe es dabei nicht.
Erste Programm-Pressekonferenz
:Dercon denkt groß
Wie umstritten der neue Intendant der Berliner Volksbühne ist, wird bei seiner ersten Programm-Pressekonferenz deutlich. Chris Dercon und seinem Team ist die Nervosität anzumerken. Nun will er klotzen.
Berliner Volksbühne
:Eiserner Vorgang
"Nu isset zu spät. Nu is ja allet jeloofen." Der Intendantenwechsel an der Berliner Volksbühne ist ein Systemwechsel. Klar, dass da plötzlich wieder viel Wendeschmerz auftritt.
Frank Castorf
:Sprechgranaten
Ohne Notbremse: Der Regisseur inszeniert zum Abschied von der Berliner Volksbühne eine Abrechnung: Goethes "Faust" - ein Muss für Fans und Feinde.
Theater
:Castorf verabschiedet sich mit monumentaler "Faust"-Inszenierung
Eine Ära geht zu Ende: Frank Castorf verabschiedet sich nach 25 Jahren als Intendant der Berliner Volksbühne. In seiner letzten Inszenierung gibt es das typische Chaos - und Seitenhiebe gegen seinen Nachfolger.
SZ MagazinChris Dercon
:International gefeiert, in Berlin beschimpft
Chris Dercon leitet ab Herbst die Berliner Volksbühne. Seit das feststeht, wird er, der international renommierte Kurator, beschimpft und angefeindet. Das SZ-Magazin hat ihn ein Jahr lang begleitet.
Frank Castorf im Gespräch
:"Kunst braucht Wahnsinn"
Das Theater in Deutschland? Feige. Die Stücke? Belanglos. Wer mit dem Theaterregisseur Frank Castorf zum Gespräch verabredet ist, darf sich auf steile Thesen gefasst machen. Eine Kostprobe.
Theater
:Frank Castorf über Exzess
Bei aller Schnoddrigkeit: Im Dramaturgenbüro des Münchner Residenztheaters wird schnell klar, wie sehr Castorf seinen Beruf liebt.
Zum Tod von Bert Neumann
:Der Osten leuchtete
Er war der Erfinder des Volksbühnen-Stils - ach was: von Berlin-Mitte. Für die Regisseure Frank Castorf und René Pollesch war er der wichtigste Partner. Bühnenbildner Bert Neumann ist im Alter von nur 54 Jahren gestorben.
Die Walküre
:Rausch, Schmerz
Castorf hat Wagners Ring-Mythos in die Ost-West-Konfrontation des 20. Jahrhunderts gespannt. Petrenko lässt nichts unbeleuchtet in der Musik. So sitzt man im Bayreuther Festspielhaus quasi in Wagners Kopf.
SZ MagazinSagen Sie jetzt nichts, Frank Castorf
:Wo steckt Ihre Wut?
Theater-Rabauke Frank Castorf im Interview ohne Worte über seine Teenagerjahre, Liebe im Ensemble und den Abschied von Klaus Wowereit.
Berliner Volksbühne
:Hauptsache, es rockt
Gut möglich, dass an der Berliner Volksbühne bald Koproduktionen zwischen Theater, Musik und bildender Kunst aufgeführt werden, kurz: Events. Damit ginge etwas verloren, worum die Welt deutsche Bühnen beneidet.
Neuer Intendant für Berliner Volksbühne
:Wagemutiger Coup
Chris Dercon ist derzeit noch Chef der Londoner Tate Gallery, soll aber bald als Nachfolger von Frank Castorf die Berliner Volksbühne übernehmen. Macht es Sinn, einen Museumsmann zum Intendanten zu berufen?
"Baal"-Inszenierung in München
:Suhrkamp schließt Vergleich mit Residenztheater
Zweimal darf "Baal" noch gezeigt werden - dann ist Schluss. Das hat ein Vergleich vor dem Münchner Landgericht ergeben. Der Suhrkamp Verlag hatte geklagt, weil Regisseur Frank Castorf das Brecht-Stück in seiner Inszenierung am Residenztheater zu stark verändert hatte.
MeinungBayreuther Festspiele
:Im Sturm der Gesellschaft
Schon lange ist ein Regisseur in Bayreuth nicht mehr so ausgebuht worden wie jetzt Frank Castorf zum Abschluss des "Rings". Der Veteran des Regietheaters stand das gut aus - und zwar mit Recht.
Bayreuther Festspiele
:"Ring"-Regisseur Castorf lässt sich ausbuhen - und pöbelt zurück
Kalkulierte Provokation: Regisseur Frank Castorf erntet nach der Premiere der "Götterdämmerung" bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth vor allem Buhrufe - und scheint den Unmut des Publikums zu genießen. Einen anderen Künstler allerdings feiern die Zuschauer.
"Die Walküre" in Bayreuth
:Wild wie Wotan durch die Weltgeschichte
Bei Halbzeit des neuen Bayreuther "Rings der Nibelungen" bleibt sich Regisseur Frank Castorf treu, indem er das Publikum aufs immer Neue überrascht. Vorläufig fehlt vom germanischen Mythos jede Spur: Aufs "Rheingold" im Wilden Westen folgte eine "Walküre" im vorrevolutionären Öl-Boom in Baku.
"Ring"-Regisseur Frank Castorf
:Bayreuth, pure DDR
"Jeder von außen ist der Feind": Der Regisseur des neuen "Ring des Nibelungen", Frank Castorf, nimmt in Bayreuth eine Stimmung wie in einer ehemaligen Diktatur im deutschen Osten wahr. Ob ihn das an einem Jahrhundert-"Ring" hindert?