Flüchtlingsdrama vor Lampedusa - aktuelle Themen & Nachrichten - SZ.de

Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

SZ PlusMeinungFlucht und Migration
:Eine Politik, die nichts als Leid und Tod bewirkt

Kommentar von Meredith Haaf
Portrait Stellvertretende Ressortleiterin Meredith Haaf

MeinungTunesien
:Fischer, Schmuggler, Sozialarbeiter

In diesem Sommer fliehen so viele Menschen aus Nordafrika wie zuletzt nach dem Arabischen Frühling. Fischer wie Bilel Oueslati organisieren Plätze auf Booten. Er sieht sich dabei als Sozialarbeiter. Und will eigentlich selber weg.

Von Mirco Keilberth

Italien
:Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer spitzt sich erneut zu

Tausende Menschen landen in diesen Tagen wieder an Italiens Küsten, mindestens 511 Menschen sind allein in diesem Jahr auf der Überfahrt ums Leben gekommen. Premier Draghi setzt auf Kooperation mit Libyen.

Von Andrea Bachstein

Italien
:Mehr als 2000 Bootsflüchtlinge an einem Tag

Auf der Mittelmeerinsel Lampedusa kommen derzeit dreimal so viele Migranten aus Nordafrika an wie vor einem Jahr. Italienische Politiker schlagen Alarm, der Regionalpräsident spricht von einem "menschlichen Drama".

"Reisen", ein Migrationsroman von Helon Habila
:Geschichten sind ihre Währung

In seinem dokumentarischen Roman "Reisen" sieht der nigerianische Schriftsteller Helon Habila Europa durch die Augen seiner Migranten.

Von Jonathan Fischer

Seenotrettung
:Deutsches Rettungsschiff will in Lampedusa anlegen

Nur wenige Tage nach der "Sea-Watch 3" will auch die "Alan Kurdi" einen italienischen Hafen anfahren. An Bord befinden sich 65 gerettete Migranten. Italiens Innenminister drängt Deutschland, die Verantwortung zu übernehmen.

SZ PlusPrivate Flüchtlingsrettungsschiffe
:"Plötzlich waren wir die Kriminellen"

Benedikt Funke war Kapitän auf dem privaten Flüchtlingsrettungsschiff "Iuventa". Er spricht über seinen Einsatz, das Leben an Bord und den Stimmungswandel in der Gesellschaft.

Interview von Philipp Bovermann

Seenotretter im Mittelmeer
:Was Italien den Rettern im Mittelmeer vorwirft

Jugendliche Aktivisten, Rechtsextreme und italienische Staatsanwälte streiten über die Rettung von Flüchtlingen in Seenot. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Jana Anzlinger

Bundestagswahl
:"Präsident Schulz" versucht es in Sizilien mit Hoffnung

Nachdem er die Flüchtlingspolitik zum Wahlkampfthema gemacht hat, reist Martin Schulz nach Italien. Die große Lösung präsentiert er nicht. Aber er hält das Thema auf der Agenda.

Von Christoph Hickmann, Catania

Italien
:Mittelmeer-Schlepper wegen hundertfachen Totschlags verurteilt

Bei der schwersten Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer kamen 900 Menschen ums Leben. Der Kapitän des havarierten Schiffs muss nun für 18 Jahre ins Gefängnis.

Gianfranco Rosi
:"Die Menschen sterben wie die Ratten"

Für seine Doku "Seefeuer" über die Flüchtlingsinsel Lampedusa erhielt Gianfranco Rosi bei der Berlinale den Goldenen Bären. Rosi hat Grauenhaftes gesehen.

Interview von Paul Katzenberger

Marinemissionen vor Europa
:Es wird voll im Mittelmeer

Das Mittelmeer ist hoch militarisiert: Acht große Operationen mit Dutzenden Schiffen kämpfen, retten und jagen momentan vor den südlichen Küsten Europas. Ein Überblick.

Von Timo Nicolas

SZ JetztKunstaktion
:Gesucht: Flüchtlinge, die sich Tigern zum Fraß vorwerfen lassen

Mit einer Protestaktion will das "Zentrum für Politische Schönheit" ein Umdenken in der deutschen Flüchtlingspolitik erzwingen. Wahrscheinlich.

Von Liza Marie Niesmak

Italien
:Rätsel über Schleuser-Boss: Ist er es, oder ist er es nicht?

Einer der meist gesuchten Menschenschmuggler der Welt wurde angeblich nach Italien ausgeliefert. Aber jetzt kommen Zweifel auf: Wurde ein Unschuldiger Opfer einer Verwechslung?

Von Oliver Meiler

"Fuocoammare"-Sieg bei der Berlinale
:Nicht überraschend, trotzdem richtig

"Fuocoammare" bekommt den goldenen Bären. Die anderen Filme auf der Berlinale hatten gegen die Flüchtlings-Doku keine Chance.

Von Ruth Schneeberger, Berlin

SZ JetztMittelmeer
:"Wir haben ein Boot gefunden"

Johannes Bayer ist 27 Jahre alt und rettet Flüchtlinge aus dem Mittelmeer - 587 alleine in den vergangenen Tagen. Er arbeitet seit fünf Monaten auf der Sea Watch, deren Besatzung dort auf der Suche nach Booten in Seenot ist.

Protokoll von Anke Lübbert

Flüchtlinge im Mittelmeer
:98-jähriger Syrer von Fischerboot gerettet

Im Alter von fast 100 Jahren ist der Syrer Ahmad aus seiner Heimat geflohen. Trotz der Strapazen der Überfahrt ist der Mann in guter Verfassung.

Asylpolitik
:Wie die EU Schleusern in die Hände spielt

Mehrere Tausend Euro verdienen Schleuser an jedem Flüchtling. Doch sie sind nicht allein für den Tod der vielen Menschen im Mittelmeer verantwortlich, findet Buchautor Musumeci. Wir alle seien mitschuldig.

Von Karin Janker

Vor Sizilien
:Mindestens zehn Flüchtlinge sterben im Mittelmeer

Mehr als sieben Mal rückte die italienische Küstenwache in 24 Stunden aus - zehn Menschen konnte sie nur tot vor der sizilianischen Küste bergen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Drama vor Lampedusa
:EU-Flüchtlingskommissar kurz angebunden

Im Mittelmeer erfrieren Flüchtlinge, doch der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos ist wenig engagiert. Vielleicht liegt es daran, dass er auf einen ganz anderen Posten schielt.

Von Christiane Schlötzer

Mittelmeer-Mission von Frontex
:Bewachen, nicht Leben retten

Vor Italiens Küste erfrieren 29 Flüchtlinge auf einem Boot. Sie hätten gerettet werden können, sagt die Internationale Organisation für Migration. Doch die Schiffe der EU-Operation Triton sind vor allem dazu da, Europas Grenzen vor illegalen Einwanderern zu schützen.

Von Javier Cáceres

Lampedusa
:Mindestens 29 Flüchtlinge erfrieren bei Überfahrt

Mehr als hundert Flüchtlinge versuchen mit einem Boot von Libyen nach Italien zu gelangen. Als die Küstenwache zu Hilfe eilt, sind mindestens 29 von ihnen bereits an Unterkühlung gestorben.

"Ezadeen"
:Flüchtlinge zahlten bis zu 8000 Dollar für Überfahrt

Am Donnerstag trieben sie auf dem führerlosen Frachter "Ezadeen" auf Italiens Küste zu, heute haben die 360 Flüchtlinge das Schiff verlassen. Aus ihren Berichten geht hervor: Die Schlepper könnten unter ihnen sein.

Ein Jahr nach dem Flüchtlingsdrama von Lampedusa
:Friedhof Mittelmeer

366 Menschen sterben am 3. Oktober 2013 vor der Küste von Lampedusa. Das Entsetzen ist groß; die internationale Politik gelobt, so etwas dürfe sich nicht wiederholen. Und heute? Hilfsorganisationen sprechen von einem grausamen "Überlebenstest" für Flüchtlinge auf dem Mittelmeer.

Von Felicitas Kock und Barbara Galaktionow

EU-Politik
:Amnesty beklagt "Überlebenstest" für Flüchtlinge

Weil es keinen sicheren Landweg gibt, fliehen die meisten Flüchtlinge übers Mittelmeer nach Europa. Doch für die Hoffnung auf Asyl oder Arbeit riskieren sie den Tod durch Ertrinken. Und die einzige Hilfsaktion, "Mare Nostrum", endet bald.

Ende von "Mare Nostrum"
:Kaum noch Hilfe für Flüchtlinge

Diese Woche jährt sich die Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa. Zehntausende hat die italienische Marine seitdem gerettet. Doch die Hilfsaktion läuft aus. Die EU will die Grenzschützer von Frontex beauftragen.

Von Heribert Prantl

Italienische Marine
:18 Flüchtlinge sterben vor Lampedusa

73 Flüchtlinge überleben, für 18 kommt die Hilfe zu spät: Die italienische Marine hat südlich der Insel Lampedusa ein Schlauchboot in Seenot entdeckt. Das Schiff hatte einen Motorschaden.

Lampedusa
:18 Tote von Flüchtlingsschiff geborgen

Täglich versuchen hunderte Flüchtlinge aus Afrika, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Vor der Küste Lampedusas entdecken italienische Einsatzkräfte auf einem Schiff mit 600 Menschen an Bord etliche Tote; sie sind offenbar erstickt.

MeinungFlüchtlingsstrom übers Mittelmeer
:Ein Meer wie ein Monster

Für viele Afrikaner ist das Mittelmeer im besten Fall ein Hindernis, im schlimmsten Fall ein Grab. Italien fühlt sich vom Flüchtlingsstrom überfordert, in der EU ist das Thema so umstritten wie kaum ein zweites. Dabei ließe sich das Dilemma mit einem Blick in die eigene Geschichte auflösen.

Ein Kommentar von Stefan Ulrich

Mittelmeer
:Marine greift 4000 Flüchtlinge vor Lampedusa auf

Nachdem ein Helikopter die Boote entdeckte, startete die italienische Marine eine großangelegte Rettungsaktion vor der italienischen Insel Lampedusa. Innerhalb von 48 Stunden retteten Einsatzkräfte mehrere Tausend Flüchtlinge aus dem Mittelmeer.

Schiffe aus Nordafrika
:Italiens Marine rettet mehr als 1000 Flüchtlinge

Innerhalb weniger Stunden greift die italienische Marine mehrere Schiffe mit insgesamt 1049 Menschen auf - darunter 88 Kinder und drei Neugeborene.

EU-Grenzschutzagentur
:Frontex soll Flüchtlinge retten müssen

Mehr als 360 afrikanische Flüchtlinge ertranken im Oktober vor der Küste Lampedusas - nun könnte eine EU-Verordnung neue derartige Dramen im Mittelmeer verhindern: Die EU-Grenzschutzagentur Frontex soll verpflichtet werden, Flüchtlinge in Seenot zu retten.

Flüchtlingspolitik nach dem Lampedusa-Bootsunglück
:Katastrophe ohne Ende

Als im Oktober vor Lampedusa fast 400 Menschen ertranken, war Europa erschüttert. Eine Änderung in der Flüchtlingspolitik schien die einzig richtige Reaktion. Seitdem hat sich viel getan - doch um die Menschenrechte ging es dabei nur am Rande.

Von Alex Rühle

Lampedusa
:Italien räumt Flüchtlingslager

Nackt mit Desinfektionsmittel abgespritzt, auf kleinstem Raum zusammengepfercht: Ein heimlich gedrehtes Handy-Video zeigt, wie Flüchtlinge im Lager auf der italienischen Insel Lampedusa hausen müssen. An Heiligabend haben die Behörden nach Protesten mit der Räumung des Camps begonnen. Die meisten der Insassen werden ausgeflogen. 17 Flüchtlinge müssen aber in Lampedusa bleiben.

Aufnahmen aus Flüchtlingslager
:EU entsetzt über Lampedusa-Video

Die Bilder seien "inakzeptabel": EU-Kommissarin Cecilia Malmström rügt Italien für den Umgang mit Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa und kündigt juristische Schritte an. In einem Video ist zu sehen, wie die Menschen im Freien geduscht werden. Politiker sprechen von "KZ-ähnlicher Behandlung".

SZ JetztSchüler streiken für Flüchtlinge
:Schwänzen für Lampedusa

Tausende Jugendliche demonstrieren in Hamburg gegen Abschiebung - und schwänzen dafür Schule. Einzelne Lehrer ermutigen sie, aber die Schule droht mit Strafe. Ein Streit entbrennt um die Frage, was wichtiger ist: politisches Engagement oder die Anwesenheitspflicht?

Von Charlotte Haunhorst und Katharina Elsner

MeinungEuropäische Flüchtlingspolitik
:Im Schatten der Särge

Eine echte Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik? Gibt es seit dem Drama von Lampedusa bisher nicht. Was EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström nun vorgelegt hat, ist zumindest eine Grundlage.

Ein Kommentar von Javier Cáceres

EU nach Lampedusa
:Wie Europa das Flüchtlingsproblem lösen will

Patrouillen von Zypern bis Spanien, Speicherung von Fingerabdrücken und mehr Geld für Europol: Als Reaktion auf die anhaltende Flüchtlingstragödie schlägt die EU eine Reihe von konkreten Maßnahmen vor. Dabei geht es vor allem um den Schutz der Grenze, weniger um den der Flüchtlinge.

Von Sebastian Gierke

Europas Grenzen
:Grenzüberwachungssystem Eurosur startet

Abwehr oder Rettung von Flüchtlingen? Die EU beginnt mit dem Grenzüberwachungssystem Eurosur. Doch viele kritisieren die technische Aufrüstung der Grenzen.

Lampedusa
:Im Büchermeer

Auf Lampedusa gibt es viele Probleme, die Menschen dort fühlen sich von der Welt allein gelassen. Doch eines haben sie auf der Insel jetzt genug: Bücher. Über einen öffentlichen Aufruf und seine Folgen.

Von Alex Rühle, Lampedusa

SZ MagazinKirchenasyl in Hamburg
:Von Lampedusa nach St. Pauli

Seit einigen Monaten haben einige Dutzend afrikanische Flüchtlinge in der Hamburger St. Pauli Kirche Zuflicht gesucht. Die Fotografin Maria Feck dokumentiert ihren Alltag zwischen Kirchenbänken.

Von Katharina Thalhammer

Deutsche Asylpolitik
:Zahlen gegen Vorurteile

Alle Flüchtlinge wollen zu uns, es kommen immer mehr, und sie wollen nur unser Geld: Wenn über Asylpolitik gesprochen wird, gibt es Vorurteile. Wir haben fünf Aussagen über Flüchtlinge auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

Von Caro Lobig

Flüchtlingsdramen
:Dutzende Menschen verdursten in der Sahara

Die Fahrer wollten angeblich Ersatzteile erholen, kamen aber nie zurück: Etwa 80 Flüchtlinge aus Niger starben in der Wüste auf dem Weg nach Algerien. Gerettet werden konnten dagegen mehrere Dutzend Bootsflüchtlinge vor Lampedusa.

EU-Gipfel berät über Flüchtlingsdrama im Mittelmeer
:Die Toten verändern die Tagesordnung

Eindeutiges Bedauern, mehrdeutige Beschlüsse: Seit Anfang Oktober Hunderte Menschen ertrunken sind, wurde Lampedusa zum Synonym für den anonymen Tod im Mittelmeer. Deshalb beschäftigen sich die Staats- und Regierungschefs der EU seit Jahren zum ersten Mal wieder mit der Flüchtlingspolitik. Das heißt jedoch nicht, dass substanzielle Ergebnisse zu erwarten sind.

Von Javier Cáceres, Brüssel

Vor Italiens Küste
:Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen

Abgewendete Katastrophen: Schon wieder sind im Mittelmeer mehrere Boote mit Flüchtlingen in Seenot geraten. Mehr als 800 Menschen wurden in der Nacht in italienischen Gewässern aufgegriffen.

Opfer der Flüchtlingskatastrophen vor Lampedusa
:Trauerfeier ohne Überlebende

Italien hat im südsizilianischen Agrigent der 366 Opfer der Flüchtlingsdramen vor Lampedusa gedacht. Dutzenden Überlebenden der Katastrophe blieb eine Teilnahme an der multikonfessionellen Trauerfeier verwehrt - trotz eines Sitzstreiks.

Nach Flüchtlingsdrama von Lampedusa
:EU-Kommission und Länder streiten über Seenotrettung

Täglich brechen Flüchtlingsboote nach Europa auf und geraten in Seenot. Die EU-Kommission will die europäische Grenzagentur Frontex stärker in die Pflicht nehmen. Die Mitgliedsstaaten empfinden das als Angriff auf ihre Souveränität.

Von Javier Cáceres, Brüssel.

MeinungFlüchtlingspolitik
:Lehren aus Lampedusa

Europa darf die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer nicht ertrinken lassen. Aber ist es vertretbar, den Entwicklungsländern durch selektive Einwanderungspolitik ihre gut ausgebildeten Eliten zu nehmen? Europa sollte nicht zur Flucht ermuntern, sondern die Armut in den Krisenländern bekämpfen.

Ein Gastbeitrag von Günther Beckstein

Flüchtlingsstrom aus Afrika
:Italien will das Mittelmeer stärker überwachen

Die Schiffsunglücke im Mittelmeer mit Hunderten Toten rütteln die Politiker auf. Italien und Malta drängen auf Unterstützung von den EU-Partnern. Die Regierung in Rom kündigte an, die Region mit Militär und Küstenwache stärker zu kontrollieren.

Geschichte der Flüchtlingspolitik
:Herzlich willkommen

Die Flüchtlingsdramen vor Lampedusa machen deutlich, wie sich Europa gegen Schutzsuchende abschottet. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es auch anders geht. Viele Regierungen profitierten sogar, wenn sie sich großherzig gegenüber Schutzsuchenden verhielten. Vier Beispiele vom osmanischen Sultan bis zur Bundesrepublik Deutschland.

Von Paul Munzinger, Christian Mayer und Joachim Käppner

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