:Eine Politik, die nichts als Leid und Tod bewirkt
MeinungTunesien
:Fischer, Schmuggler, Sozialarbeiter
In diesem Sommer fliehen so viele Menschen aus Nordafrika wie zuletzt nach dem Arabischen Frühling. Fischer wie Bilel Oueslati organisieren Plätze auf Booten. Er sieht sich dabei als Sozialarbeiter. Und will eigentlich selber weg.
Italien
:Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer spitzt sich erneut zu
Tausende Menschen landen in diesen Tagen wieder an Italiens Küsten, mindestens 511 Menschen sind allein in diesem Jahr auf der Überfahrt ums Leben gekommen. Premier Draghi setzt auf Kooperation mit Libyen.
Italien
:Mehr als 2000 Bootsflüchtlinge an einem Tag
Auf der Mittelmeerinsel Lampedusa kommen derzeit dreimal so viele Migranten aus Nordafrika an wie vor einem Jahr. Italienische Politiker schlagen Alarm, der Regionalpräsident spricht von einem "menschlichen Drama".
"Reisen", ein Migrationsroman von Helon Habila
:Geschichten sind ihre Währung
In seinem dokumentarischen Roman "Reisen" sieht der nigerianische Schriftsteller Helon Habila Europa durch die Augen seiner Migranten.
Seenotrettung
:Deutsches Rettungsschiff will in Lampedusa anlegen
Nur wenige Tage nach der "Sea-Watch 3" will auch die "Alan Kurdi" einen italienischen Hafen anfahren. An Bord befinden sich 65 gerettete Migranten. Italiens Innenminister drängt Deutschland, die Verantwortung zu übernehmen.
Private Flüchtlingsrettungsschiffe
:"Plötzlich waren wir die Kriminellen"
Benedikt Funke war Kapitän auf dem privaten Flüchtlingsrettungsschiff "Iuventa". Er spricht über seinen Einsatz, das Leben an Bord und den Stimmungswandel in der Gesellschaft.
Seenotretter im Mittelmeer
:Was Italien den Rettern im Mittelmeer vorwirft
Jugendliche Aktivisten, Rechtsextreme und italienische Staatsanwälte streiten über die Rettung von Flüchtlingen in Seenot. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Bundestagswahl
:"Präsident Schulz" versucht es in Sizilien mit Hoffnung
Nachdem er die Flüchtlingspolitik zum Wahlkampfthema gemacht hat, reist Martin Schulz nach Italien. Die große Lösung präsentiert er nicht. Aber er hält das Thema auf der Agenda.
Italien
:Mittelmeer-Schlepper wegen hundertfachen Totschlags verurteilt
Bei der schwersten Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer kamen 900 Menschen ums Leben. Der Kapitän des havarierten Schiffs muss nun für 18 Jahre ins Gefängnis.
Gianfranco Rosi
:"Die Menschen sterben wie die Ratten"
Für seine Doku "Seefeuer" über die Flüchtlingsinsel Lampedusa erhielt Gianfranco Rosi bei der Berlinale den Goldenen Bären. Rosi hat Grauenhaftes gesehen.
Marinemissionen vor Europa
:Es wird voll im Mittelmeer
Das Mittelmeer ist hoch militarisiert: Acht große Operationen mit Dutzenden Schiffen kämpfen, retten und jagen momentan vor den südlichen Küsten Europas. Ein Überblick.
SZ JetztKunstaktion
:Gesucht: Flüchtlinge, die sich Tigern zum Fraß vorwerfen lassen
Mit einer Protestaktion will das "Zentrum für Politische Schönheit" ein Umdenken in der deutschen Flüchtlingspolitik erzwingen. Wahrscheinlich.
Italien
:Rätsel über Schleuser-Boss: Ist er es, oder ist er es nicht?
Einer der meist gesuchten Menschenschmuggler der Welt wurde angeblich nach Italien ausgeliefert. Aber jetzt kommen Zweifel auf: Wurde ein Unschuldiger Opfer einer Verwechslung?
"Fuocoammare"-Sieg bei der Berlinale
:Nicht überraschend, trotzdem richtig
"Fuocoammare" bekommt den goldenen Bären. Die anderen Filme auf der Berlinale hatten gegen die Flüchtlings-Doku keine Chance.
SZ JetztMittelmeer
:"Wir haben ein Boot gefunden"
Johannes Bayer ist 27 Jahre alt und rettet Flüchtlinge aus dem Mittelmeer - 587 alleine in den vergangenen Tagen. Er arbeitet seit fünf Monaten auf der Sea Watch, deren Besatzung dort auf der Suche nach Booten in Seenot ist.
Flüchtlinge im Mittelmeer
:98-jähriger Syrer von Fischerboot gerettet
Im Alter von fast 100 Jahren ist der Syrer Ahmad aus seiner Heimat geflohen. Trotz der Strapazen der Überfahrt ist der Mann in guter Verfassung.
Asylpolitik
:Wie die EU Schleusern in die Hände spielt
Mehrere Tausend Euro verdienen Schleuser an jedem Flüchtling. Doch sie sind nicht allein für den Tod der vielen Menschen im Mittelmeer verantwortlich, findet Buchautor Musumeci. Wir alle seien mitschuldig.
Vor Sizilien
:Mindestens zehn Flüchtlinge sterben im Mittelmeer
Mehr als sieben Mal rückte die italienische Küstenwache in 24 Stunden aus - zehn Menschen konnte sie nur tot vor der sizilianischen Küste bergen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Drama vor Lampedusa
:EU-Flüchtlingskommissar kurz angebunden
Im Mittelmeer erfrieren Flüchtlinge, doch der zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos ist wenig engagiert. Vielleicht liegt es daran, dass er auf einen ganz anderen Posten schielt.
Mittelmeer-Mission von Frontex
:Bewachen, nicht Leben retten
Vor Italiens Küste erfrieren 29 Flüchtlinge auf einem Boot. Sie hätten gerettet werden können, sagt die Internationale Organisation für Migration. Doch die Schiffe der EU-Operation Triton sind vor allem dazu da, Europas Grenzen vor illegalen Einwanderern zu schützen.
Lampedusa
:Mindestens 29 Flüchtlinge erfrieren bei Überfahrt
Mehr als hundert Flüchtlinge versuchen mit einem Boot von Libyen nach Italien zu gelangen. Als die Küstenwache zu Hilfe eilt, sind mindestens 29 von ihnen bereits an Unterkühlung gestorben.
"Ezadeen"
:Flüchtlinge zahlten bis zu 8000 Dollar für Überfahrt
Am Donnerstag trieben sie auf dem führerlosen Frachter "Ezadeen" auf Italiens Küste zu, heute haben die 360 Flüchtlinge das Schiff verlassen. Aus ihren Berichten geht hervor: Die Schlepper könnten unter ihnen sein.
Ein Jahr nach dem Flüchtlingsdrama von Lampedusa
:Friedhof Mittelmeer
366 Menschen sterben am 3. Oktober 2013 vor der Küste von Lampedusa. Das Entsetzen ist groß; die internationale Politik gelobt, so etwas dürfe sich nicht wiederholen. Und heute? Hilfsorganisationen sprechen von einem grausamen "Überlebenstest" für Flüchtlinge auf dem Mittelmeer.
EU-Politik
:Amnesty beklagt "Überlebenstest" für Flüchtlinge
Weil es keinen sicheren Landweg gibt, fliehen die meisten Flüchtlinge übers Mittelmeer nach Europa. Doch für die Hoffnung auf Asyl oder Arbeit riskieren sie den Tod durch Ertrinken. Und die einzige Hilfsaktion, "Mare Nostrum", endet bald.
Ende von "Mare Nostrum"
:Kaum noch Hilfe für Flüchtlinge
Diese Woche jährt sich die Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa. Zehntausende hat die italienische Marine seitdem gerettet. Doch die Hilfsaktion läuft aus. Die EU will die Grenzschützer von Frontex beauftragen.
Italienische Marine
:18 Flüchtlinge sterben vor Lampedusa
73 Flüchtlinge überleben, für 18 kommt die Hilfe zu spät: Die italienische Marine hat südlich der Insel Lampedusa ein Schlauchboot in Seenot entdeckt. Das Schiff hatte einen Motorschaden.
Lampedusa
:18 Tote von Flüchtlingsschiff geborgen
Täglich versuchen hunderte Flüchtlinge aus Afrika, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Vor der Küste Lampedusas entdecken italienische Einsatzkräfte auf einem Schiff mit 600 Menschen an Bord etliche Tote; sie sind offenbar erstickt.
MeinungFlüchtlingsstrom übers Mittelmeer
:Ein Meer wie ein Monster
Für viele Afrikaner ist das Mittelmeer im besten Fall ein Hindernis, im schlimmsten Fall ein Grab. Italien fühlt sich vom Flüchtlingsstrom überfordert, in der EU ist das Thema so umstritten wie kaum ein zweites. Dabei ließe sich das Dilemma mit einem Blick in die eigene Geschichte auflösen.
Mittelmeer
:Marine greift 4000 Flüchtlinge vor Lampedusa auf
Nachdem ein Helikopter die Boote entdeckte, startete die italienische Marine eine großangelegte Rettungsaktion vor der italienischen Insel Lampedusa. Innerhalb von 48 Stunden retteten Einsatzkräfte mehrere Tausend Flüchtlinge aus dem Mittelmeer.
Schiffe aus Nordafrika
:Italiens Marine rettet mehr als 1000 Flüchtlinge
Innerhalb weniger Stunden greift die italienische Marine mehrere Schiffe mit insgesamt 1049 Menschen auf - darunter 88 Kinder und drei Neugeborene.
EU-Grenzschutzagentur
:Frontex soll Flüchtlinge retten müssen
Mehr als 360 afrikanische Flüchtlinge ertranken im Oktober vor der Küste Lampedusas - nun könnte eine EU-Verordnung neue derartige Dramen im Mittelmeer verhindern: Die EU-Grenzschutzagentur Frontex soll verpflichtet werden, Flüchtlinge in Seenot zu retten.
Flüchtlingspolitik nach dem Lampedusa-Bootsunglück
:Katastrophe ohne Ende
Als im Oktober vor Lampedusa fast 400 Menschen ertranken, war Europa erschüttert. Eine Änderung in der Flüchtlingspolitik schien die einzig richtige Reaktion. Seitdem hat sich viel getan - doch um die Menschenrechte ging es dabei nur am Rande.
Lampedusa
:Italien räumt Flüchtlingslager
Nackt mit Desinfektionsmittel abgespritzt, auf kleinstem Raum zusammengepfercht: Ein heimlich gedrehtes Handy-Video zeigt, wie Flüchtlinge im Lager auf der italienischen Insel Lampedusa hausen müssen. An Heiligabend haben die Behörden nach Protesten mit der Räumung des Camps begonnen. Die meisten der Insassen werden ausgeflogen. 17 Flüchtlinge müssen aber in Lampedusa bleiben.
Aufnahmen aus Flüchtlingslager
:EU entsetzt über Lampedusa-Video
Die Bilder seien "inakzeptabel": EU-Kommissarin Cecilia Malmström rügt Italien für den Umgang mit Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa und kündigt juristische Schritte an. In einem Video ist zu sehen, wie die Menschen im Freien geduscht werden. Politiker sprechen von "KZ-ähnlicher Behandlung".
SZ JetztSchüler streiken für Flüchtlinge
:Schwänzen für Lampedusa
Tausende Jugendliche demonstrieren in Hamburg gegen Abschiebung - und schwänzen dafür Schule. Einzelne Lehrer ermutigen sie, aber die Schule droht mit Strafe. Ein Streit entbrennt um die Frage, was wichtiger ist: politisches Engagement oder die Anwesenheitspflicht?
MeinungEuropäische Flüchtlingspolitik
:Im Schatten der Särge
Eine echte Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik? Gibt es seit dem Drama von Lampedusa bisher nicht. Was EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström nun vorgelegt hat, ist zumindest eine Grundlage.
EU nach Lampedusa
:Wie Europa das Flüchtlingsproblem lösen will
Patrouillen von Zypern bis Spanien, Speicherung von Fingerabdrücken und mehr Geld für Europol: Als Reaktion auf die anhaltende Flüchtlingstragödie schlägt die EU eine Reihe von konkreten Maßnahmen vor. Dabei geht es vor allem um den Schutz der Grenze, weniger um den der Flüchtlinge.
Europas Grenzen
:Grenzüberwachungssystem Eurosur startet
Abwehr oder Rettung von Flüchtlingen? Die EU beginnt mit dem Grenzüberwachungssystem Eurosur. Doch viele kritisieren die technische Aufrüstung der Grenzen.
Lampedusa
:Im Büchermeer
Auf Lampedusa gibt es viele Probleme, die Menschen dort fühlen sich von der Welt allein gelassen. Doch eines haben sie auf der Insel jetzt genug: Bücher. Über einen öffentlichen Aufruf und seine Folgen.
SZ MagazinKirchenasyl in Hamburg
:Von Lampedusa nach St. Pauli
Seit einigen Monaten haben einige Dutzend afrikanische Flüchtlinge in der Hamburger St. Pauli Kirche Zuflicht gesucht. Die Fotografin Maria Feck dokumentiert ihren Alltag zwischen Kirchenbänken.
Deutsche Asylpolitik
:Zahlen gegen Vorurteile
Alle Flüchtlinge wollen zu uns, es kommen immer mehr, und sie wollen nur unser Geld: Wenn über Asylpolitik gesprochen wird, gibt es Vorurteile. Wir haben fünf Aussagen über Flüchtlinge auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.
Flüchtlingsdramen
:Dutzende Menschen verdursten in der Sahara
Die Fahrer wollten angeblich Ersatzteile erholen, kamen aber nie zurück: Etwa 80 Flüchtlinge aus Niger starben in der Wüste auf dem Weg nach Algerien. Gerettet werden konnten dagegen mehrere Dutzend Bootsflüchtlinge vor Lampedusa.
EU-Gipfel berät über Flüchtlingsdrama im Mittelmeer
:Die Toten verändern die Tagesordnung
Eindeutiges Bedauern, mehrdeutige Beschlüsse: Seit Anfang Oktober Hunderte Menschen ertrunken sind, wurde Lampedusa zum Synonym für den anonymen Tod im Mittelmeer. Deshalb beschäftigen sich die Staats- und Regierungschefs der EU seit Jahren zum ersten Mal wieder mit der Flüchtlingspolitik. Das heißt jedoch nicht, dass substanzielle Ergebnisse zu erwarten sind.
Vor Italiens Küste
:Hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen
Abgewendete Katastrophen: Schon wieder sind im Mittelmeer mehrere Boote mit Flüchtlingen in Seenot geraten. Mehr als 800 Menschen wurden in der Nacht in italienischen Gewässern aufgegriffen.
Opfer der Flüchtlingskatastrophen vor Lampedusa
:Trauerfeier ohne Überlebende
Italien hat im südsizilianischen Agrigent der 366 Opfer der Flüchtlingsdramen vor Lampedusa gedacht. Dutzenden Überlebenden der Katastrophe blieb eine Teilnahme an der multikonfessionellen Trauerfeier verwehrt - trotz eines Sitzstreiks.
Nach Flüchtlingsdrama von Lampedusa
:EU-Kommission und Länder streiten über Seenotrettung
Täglich brechen Flüchtlingsboote nach Europa auf und geraten in Seenot. Die EU-Kommission will die europäische Grenzagentur Frontex stärker in die Pflicht nehmen. Die Mitgliedsstaaten empfinden das als Angriff auf ihre Souveränität.
MeinungFlüchtlingspolitik
:Lehren aus Lampedusa
Europa darf die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer nicht ertrinken lassen. Aber ist es vertretbar, den Entwicklungsländern durch selektive Einwanderungspolitik ihre gut ausgebildeten Eliten zu nehmen? Europa sollte nicht zur Flucht ermuntern, sondern die Armut in den Krisenländern bekämpfen.
Flüchtlingsstrom aus Afrika
:Italien will das Mittelmeer stärker überwachen
Die Schiffsunglücke im Mittelmeer mit Hunderten Toten rütteln die Politiker auf. Italien und Malta drängen auf Unterstützung von den EU-Partnern. Die Regierung in Rom kündigte an, die Region mit Militär und Küstenwache stärker zu kontrollieren.
Geschichte der Flüchtlingspolitik
:Herzlich willkommen
Die Flüchtlingsdramen vor Lampedusa machen deutlich, wie sich Europa gegen Schutzsuchende abschottet. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es auch anders geht. Viele Regierungen profitierten sogar, wenn sie sich großherzig gegenüber Schutzsuchenden verhielten. Vier Beispiele vom osmanischen Sultan bis zur Bundesrepublik Deutschland.