Fabrikeinsturz in Bangladesch

Ein Jahr nach Fabrikeinsturz
:"Hängt sie, hängt sie"

Ihre Trauer ist groß, ihre Wut noch größer: Tausende Textilarbeiter und Angehörige gedenken in Bangladesch der Opfer des Fabrikeinsturzes vor einem Jahr und fordern endlich Konsequenzen. Die Textilkonzerne haben bisher gerade mal ein Drittel der versprochenen Entschädigungen bereitgestellt.

SZ JetztKampagne für faire Mode
:Selfies für Bangladesch

Die Kampagne "Fashion Revolution Day" ruft zum Jahrestag des Fabrikeinsturzes in Bangladesch dazu auf, T-Shirts und Pullis einen Tag lang auf links zu tragen. Was bringt das? Und hat sich das Bewusstsein für die Herkunft der eigenen Kleidung im vergangenen Jahr verändert?

Von Kathrin Hollmer

Fabrikeinsturz in Bangladesch
:Erste Opfer erhalten Entschädigung

Elf Monate nach dem verheerenden Fabrikeinsturz in Bangladesch erhalten die ersten Opfer und Hinterbliebenen Kompensationszahlungen. Doch viele deutsche Firmen kommen ihren Zusagen für den Hilfsfonds bislang nicht nach - und gefährden damit das ganze Vorhaben.

Fabrikeinsturz in Bangladesch
:Hilfsfonds fehlen noch mehr als 30 Millionen US-Dollar

Mehr als 1000 Menschen starben, als in Bangladesch eine Textilfabrik einstürzte. Für die Angehörigen gibt es jetzt einen Entschädigungsfonds - laut einer Hilfsorganisation lassen sich deutsche Textilfirmen mit der Einzahlung aber Zeit.

Gewalt bei Protesten für Lohnerhöhung
:250 Textilfabriken in Bangladesch geschlossen

Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Fabrikeinsturz in Bangladesch hat sich die Lage der Textilarbeiter nicht wesentlich verbessert. Es kommt zu Gewalt zwischen Polizei und Protestierenden. Die Maschinen stehen still.

Erinnerung an Fabrikeinsturz in Bangladesch
:Pullover gegen das Vergessen

Gerade mal ein halbes Jahr liegt der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch zurück, aus der öffentlichen Debatte ist das Unglück mit mehr als 1000 Toten wieder verschwunden. Der Künstler Manu Washaus hat Sweatshirts mit Bildern der Trümmer entworfen - und lässt diese in China produzieren.

Von Christina Metallinos

Textilindustrie in Bangladesch
:Eine Liste für mehr Transparenz

Mehr als zwei Millionen Menschen beschäftigen die Firmen: Erstmals haben Unterzeichner eines Brandschutzabkommens ihre Lieferanten in Bangladesch genannt. Zwei schwere Unglücke haben die Aktion angestoßen. Wer genau wen beliefert, bleibt aber unter Verschluss.

Von Elisabeth Dostert

Fabrikeinsturz in Bangladesch
:100 Tage Schmerz

Noch immer liegt die Fabrik in Trümmern, noch immer ist die Verzweiflung der Überlebenden groß: Vor 100 Tagen stürzte in Bangladesch eine Textilfabrik ein, 1127 Menschen starben. Das Land hat zwar Konsequenzen aus dem Unglück gezogen. Doch manchen reicht das noch nicht.

Bangladesch
:Bürgermeister nach Fabrikeinsturz festgenommen

Es war das schlimmste Industrieunglück in der Geschichte Bangladeschs: Mehr als 1100 Menschen kamen bei dem Einsturz einer Textilfabrik ums Leben - nun ist der Bürgermeister der Stadt Savar festgenommen worden. Er soll die Aufstockung des Gebäudes widerrechtlich genehmigt haben.

MeinungFabrikeinsturz in Bangladesch
:Beruhigungspille aus Papier

In den modernen Sklavenhallen von Bangladesch arbeiten Näherinnen unter unwürdigen Bedingungen - auch, weil im Westen gerne T-Shirts für fünf Euro gekauft werden. Nach einem Fabrikeinsturz mit mehr als 1100 Toten ist nun endlich ein Abkommen für Feuer- und Gebäudesicherheit in Kraft getreten. Doch diese Initiative ist nicht mehr als eine Beruhigungspille für schlechtes Gewissen.

Ein Kommentar von Tobias Matern

Bangladesch
:Gebäudebesitzer trägt Hauptschuld an Fabrikeinsturz

"Er steht für den dekadenten Teil unserer Gesellschaft": Der Ausschuss, der den folgenschweren Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladesch mit mehr als 1000 Toten untersucht, sieht den Besitzer des Gebäudes als Hauptschuldigen. Ihm droht nun eine Lebenslange Haftstrafe.

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