Ihre Trauer ist groß, ihre Wut noch größer: Tausende Textilarbeiter und Angehörige gedenken in Bangladesch der Opfer des Fabrikeinsturzes vor einem Jahr und fordern endlich Konsequenzen. Die Textilkonzerne haben bisher gerade mal ein Drittel der versprochenen Entschädigungen bereitgestellt.
SZ JetztKampagne für faire Mode
:Selfies für Bangladesch
Die Kampagne "Fashion Revolution Day" ruft zum Jahrestag des Fabrikeinsturzes in Bangladesch dazu auf, T-Shirts und Pullis einen Tag lang auf links zu tragen. Was bringt das? Und hat sich das Bewusstsein für die Herkunft der eigenen Kleidung im vergangenen Jahr verändert?
Fabrikeinsturz in Bangladesch
:Erste Opfer erhalten Entschädigung
Elf Monate nach dem verheerenden Fabrikeinsturz in Bangladesch erhalten die ersten Opfer und Hinterbliebenen Kompensationszahlungen. Doch viele deutsche Firmen kommen ihren Zusagen für den Hilfsfonds bislang nicht nach - und gefährden damit das ganze Vorhaben.
Fabrikeinsturz in Bangladesch
:Hilfsfonds fehlen noch mehr als 30 Millionen US-Dollar
Mehr als 1000 Menschen starben, als in Bangladesch eine Textilfabrik einstürzte. Für die Angehörigen gibt es jetzt einen Entschädigungsfonds - laut einer Hilfsorganisation lassen sich deutsche Textilfirmen mit der Einzahlung aber Zeit.
Gewalt bei Protesten für Lohnerhöhung
:250 Textilfabriken in Bangladesch geschlossen
Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Fabrikeinsturz in Bangladesch hat sich die Lage der Textilarbeiter nicht wesentlich verbessert. Es kommt zu Gewalt zwischen Polizei und Protestierenden. Die Maschinen stehen still.
Erinnerung an Fabrikeinsturz in Bangladesch
:Pullover gegen das Vergessen
Gerade mal ein halbes Jahr liegt der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch zurück, aus der öffentlichen Debatte ist das Unglück mit mehr als 1000 Toten wieder verschwunden. Der Künstler Manu Washaus hat Sweatshirts mit Bildern der Trümmer entworfen - und lässt diese in China produzieren.
Textilindustrie in Bangladesch
:Eine Liste für mehr Transparenz
Mehr als zwei Millionen Menschen beschäftigen die Firmen: Erstmals haben Unterzeichner eines Brandschutzabkommens ihre Lieferanten in Bangladesch genannt. Zwei schwere Unglücke haben die Aktion angestoßen. Wer genau wen beliefert, bleibt aber unter Verschluss.
Fabrikeinsturz in Bangladesch
:100 Tage Schmerz
Noch immer liegt die Fabrik in Trümmern, noch immer ist die Verzweiflung der Überlebenden groß: Vor 100 Tagen stürzte in Bangladesch eine Textilfabrik ein, 1127 Menschen starben. Das Land hat zwar Konsequenzen aus dem Unglück gezogen. Doch manchen reicht das noch nicht.
Bangladesch
:Bürgermeister nach Fabrikeinsturz festgenommen
Es war das schlimmste Industrieunglück in der Geschichte Bangladeschs: Mehr als 1100 Menschen kamen bei dem Einsturz einer Textilfabrik ums Leben - nun ist der Bürgermeister der Stadt Savar festgenommen worden. Er soll die Aufstockung des Gebäudes widerrechtlich genehmigt haben.
MeinungFabrikeinsturz in Bangladesch
:Beruhigungspille aus Papier
In den modernen Sklavenhallen von Bangladesch arbeiten Näherinnen unter unwürdigen Bedingungen - auch, weil im Westen gerne T-Shirts für fünf Euro gekauft werden. Nach einem Fabrikeinsturz mit mehr als 1100 Toten ist nun endlich ein Abkommen für Feuer- und Gebäudesicherheit in Kraft getreten. Doch diese Initiative ist nicht mehr als eine Beruhigungspille für schlechtes Gewissen.
Bangladesch
:Gebäudebesitzer trägt Hauptschuld an Fabrikeinsturz
"Er steht für den dekadenten Teil unserer Gesellschaft": Der Ausschuss, der den folgenschweren Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladesch mit mehr als 1000 Toten untersucht, sieht den Besitzer des Gebäudes als Hauptschuldigen. Ihm droht nun eine Lebenslange Haftstrafe.