Vor einem Jahr war das Klonen menschlicher Stammzellen noch eine Sensation, heute hält sich die Aufregung in Grenzen. Dabei ist es Forschern erstmals gelungen, aus dem Erbgut erwachsener Männer Embryonen zu klonen und aus diesen Stammzellen zu gewinnen.
Kritik an Stammzell-Studie
:Fachzeitschrift spricht von "geringfügigen Fehlern"
Ungewöhnlich kurz hatte die Fachzeitschrift "Cell" die mittlerweile umstrittene Stammzell-Studie geprüft. Dennoch geht die Chefredakteurin davon aus, dass mit der Arbeit über den geklonten Embryo im Grunde alles in Ordnung sei.
Schwere Vorwürfe gegen Stammzell-Forscher
:Versehen oder Vergehen
Die Meldung vom geklonten Embryo verursachte in der vergangenen Woche weltweites Aufsehen. Nun gibt es Zweifel an der wissenschaftlichen Exaktheit der Arbeit. Unklar ist noch, ob es sich um Flüchtigkeitsfehler oder gar Fälschung handelt. Sicher ist, die Fachzeitschrift "Cell" nahm sich erstaunlich wenig Zeit für die Prüfung der Ergebnisse.
Stammzellentherapie
:Hoffnung im Auge
Die Stammzellentherapie soll bisher unheilbaren Leiden einen Großteil ihres Schreckens nehmen. Sie verspricht viel - und kann wenig halten. Derzeit.
Durchbruch in der Stammzellenforschung
:Bauplan für den künstlichen Menschen
Ein geklonter Embryo, gewonnen aus einer Hautzelle, hergestellt in einem amerikanischen Labor. Die Wissenschaft feiert einen Fortschritt, der Ängste wie Hoffnungen weckt. Für Kritiker sind die Experimente Teufelswerk. Denn die Forscher haben der Welt das Rezept geliefert, auf dessen Basis eines Tages nicht nur Embryonen, sondern ganze Babys geklont werden könnten.
Stammzellenforschung
:Forscher klonen menschlichen Embryo
Durchbruch in der Stammzellenforschung: Zum ersten Mal haben Wissenschaftler aus einem eigens hierfür hergestellten künstlichen menschlichen Embryo Stammzellen gewonnen. In Zukunft könnten so Krankheiten wie Parkinson und Multiple Sklerose heilbar sein. Die Forscher dämpfen Befürchtungen, wonach nun Klon-Menschen gezüchtet werden könnten.
Bundesgerichtshof
:Urteil zu Stammzellen hat begrenzte Wirkung
Das Urteil zu Patenten auf die Nutzung embryonaler Stammzellen wird sich auf die Wissenschaft kaum auswirken. Zwar sind Patente verboten, wenn für die Stammzellen Embryonen zerstört wurden. Doch es gibt inzwischen schon mehrere Methoden, Stammzellen zu gewinnen, ohne Embryonen zu verbrauchen.
Stammzellforschung
:Wissenschaft ja, Geschäft nein
Moral hat bisher im Patentrecht viel zu selten eine Rolle gespielt. Patente wurden auf gentechnisch veränderte Menschenaffen ebenso vergeben wie auf mörderische Waffensysteme. Das Urteil des Bundesgerichtshofs ist deshalb erfreulich: Für Erfindungen, die auf embryonalen Stammzellen beruhen, darf es keinen Patentschutz geben - wenn für ihre Gewinnung Embryonen zerstört wurden.
Entscheidung des Bundesgerichtshofs
:BGH schränkt Embryo-Patente ein
Produkte aus embryonalen menschlichen Stammzellen dürfen nicht patentiert werden, wenn dazu befruchtete Eizellen zerstört wurden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Verfahren, die menschliche embryonale Stammzellen gewinnen, ohne Eizellen zu zerstören, bleiben aber patentierbar.
Stammzelltherapie bei Erblindung
:"Plötzlich konnte ich die Uhr lesen"
Mediziner haben zwei Frauen, die wegen einer Makuladegeneration kaum noch sehen konnten, embryonale Stammzellen ins Auge gespritzt - und so ihr Sehvermögen verbessert. Es ist der weltweit erste Erfolg der ethisch umstrittenen Zelltherapie.
Verstoß gegen die Menschenwürde
:Gericht verbietet Patent auf embryonale Stammzellen
Das oberste europäische Gericht hat entschieden, dass kein Patent auf ein Verfahren mit menschlichen Stammzellen angemeldet werden kann, wenn dies die Zerstörung eines Embryos erfordere. Dies wäre ein Verstoß gegen den Schutz der Menschenwürde.
Urteil zu embryonalen Stammzellen
:Ganz im Sinne des Papstes
Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat Patente auf embryonale Stammzellen verboten, da die Zerstörung menschlicher Embryos gegen die Menschenwürde verstoße. Allerdings ist umstritten, ob diese für wenige Tage alte Embryos überhaupt gilt. Damit aber ist das Urteil äußerst fragwürdig.
Embryonale Stammzellen
:Wo sind die Naiven?
Für die einen gelten embryonale Stammzellen als Hoffnungsträger, andere kritisieren die Arbeit mit ihnen als Zerstörung menschlichen Lebens. Allerdings stellt sich zunehmend die Frage, ob die Forscher bisher überhaupt schon echte embryonale Stammzellen gesehen haben.